Sparrenköpfe. Kopfbänder.
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Sparrenköpfe.
Bei wenig ausladenden Sparrendächern hat die Sparrenkopfbildung
viel Ähnlichkeit mit der der Balkenköpfe, bei gröfserer Ausladung wird
dies Profil dann gewissermafsen in die Länge gezogen. Seltener bleiben
die Sparrenköpfe unverziert, meist werden sie nach einer gefälligen
Linie ausgeschnitten und gefast, wobei jedoch reichere Profile weniger
Anwendung finden.
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Kopfbänder.
Unter Kopfbändern versteht man die zur Versteifung des Ver-
bandes zwischen einem horizontalen und vertikalen Konstruktionsholz
in die rechtwinklige Ecke eingeschobenen kürzeren Hölzer. Entsteht
dabei ein offenes dreieckiges Feld, so heifst das Holz ein Bug, ist
aber die ganze Ecke ausgefüllt, heilst es Knaggen. Beide Arten
finden vielfache Anwendung, so z. B. zwischen Pfoste und Pfette, als
Balkon- und Erkerträger. Sie werden, da sie meist frei liegen, auf
mannigfaltige Weise verziert, die Büge durch geeignete Abfasung und
die Knaggen, indem man sie nach hübscher Kontur ausschneidet. Die
Büge werden in der Hauptsache aus Kantholz, die Knaggen dagegen
aus Bohlen oder ähnlichen stärkeren Holzstücken hergestellt. Die Ver-
zierung der Büge und Knaggen kann entweder symmetrisch zur Mitte
oder unsymmetrisch erfolgen. Bei den alten Holzhäusern der Renaissance
spielten die Kopfbänder eine bedeutende Rolle, besonders zur Unter-
stützung der ausgekragten Stockwerksbalken. Sie sind da oft reich,
selbst mit figürlichem Schmuck ausgestattet.
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