Full text: Formen des Holzbaues (2. Teil)

Erker. 
49 
eine. Kantenwulst verzierten und den Brustriegel durch ein Simsbrett 
abdeckten. Dieses wurde oft noch durch Knaggen oder Konsole ge- 
stützt. Auch reichere, durch Schnitzerei hergestellte Umrahmungen 
wurden früher oft angewendet, wie beistehende Figur zeigt. Jetzt 
fast oder kehlt man häufig nur die Pfosten und den oberen Riegel an 
den Kanten und legt auf den Brustriegel ein abgeschrägtes Simsbrett, 
oder man läist den breiten, nach vorn profilierten Brustriegel vor den 
Pfosten vorstehen und unterstützt ihn durch Konsole. 
© 
Erker. 
In der Zeit der Renaissance und der Gotik wurden in Deutsch- 
land die Erker häufig angewendet und zwar oft nur nach Art weit 
vorgebauter Fenster, oder als Ecktürmchen oder als aus der Mauer vor- 
springende halbe Türmchen.. Sie gewähren neben angenehmer Raum- 
erweiterung freien Ausblick auf die Strafise und führen daher auch den 
Namen „Lugaus“. Gewisse runde und vieleckige Erker wurden auch 
in manchen Ländern „Chörlein“ genannt, da sie das Chor der Burg- oder 
Schlofskapelle alter Zeit zum Motiv haben. Der rechteckige Erker ist 
für die Holzkonstruktion die günstigste Form. Seine Unterstützung 
erfolgt durch vorgekragte Stockwerksbalken, die noch durch Büge oder 
Knaggen gestützt werden. Die Brüstungen sind gewöhnlich durch 
Holzwerk geschlossen oder mit Ziegeln ausgesetzt, die Fenster zwischen 
den Pfosten eingesetzt und die Decken oft so gebildet, dafs sie gleich- 
zeitig einen Austritt für das obere Stockwerk gewähren. Ihre Kon- 
struktion muis aber dann mit besonderer Vorsicht erfolgen und mufs 
aus Einschubdecke, Zinkbelag und Lattenrost bestehen. Das Dach kann 
entweder, mit dem Hauptdach verschmolzen, ein Teil desselben, oder 
auch eine selbständige Bildung sein und als Pult-, Sattel- oder Helm- 
dach auftreten. Es muls aber dann mit der Mauer gut verankert sein 
Hartmann. Formenlehre der Renaissance. IL.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.