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fachen Objektivierungen des seelischen Inhalts. Denn alle
Objektivierung beruht auf Abstraktionen; handelt es sich
hingegen darum, den seelischen Inhalt in seiner subjektiven
Unmittelbarkeit — und das eben heißt psychologisch — zu
erfassen, so muß die Scheidung in Gedanken wieder aufgehoben,
die Verbindung allseitig wiederhergestellt werden.
Hiernach hat man auch nicht mehr zu besorgen, daß, wenn
von einem: Willen und einer Vernunft der Gemeinschaft die
Rede ist, diese zu einem mystischen Wesen ‚außer den Indivi-
duen gemacht werde. Es ist allein die Frage: was ergibt sich
daraus, wenn Trieb, Wille und Vernunft der Einzelnen in der
Gemeinschaft in Berührung treten und ihre Wirkung gleich-
sam summieren, Daraus folgt eine gewisse Norm, gemäß welcher
sich diese drei Faktoren in der Gemeinschaft, ebenso wie im
Einzelnen, ins Gleichgewicht setzen müssen, wenn nicht die
Gemeinschaft zerfallen, sondern das einheitliche Zusammen-
wirken der Einzelnen sich erhalten und fördern soll.
Übrigens ist auch schon bei Plato die Ableitung im letzten
Grunde nicht psychologisch, sondern objektiv. Seinen psycho-
logischen Einteilungen liegen ethische Unterscheidungen be-
reits stillschweigend zu Grunde. Der fundamentale Gegensatz
des Sinnlichen und Vernünftigen entstammt dem Kerngedanken
der Ideenlehre; er hat seine klare, objektive Begründung in
dem inhaltlichen Verhältnis zwischen Erfahrung und Idee.
Zwischen diesen beiden äußersten Enden schien ihm dann noch
eine Vermittlung nötig. Diese ist mit dem Platonischen dvudg
allerdings nur psychol»gisch, aber eben auch nicht zutreffend
bezeichnet. Uns dagegen ergab sich als Mittelstufe der Wille
(im engeren Sinn), als Ausdruck des Bewußtseins der prak-
tischen Regel, der Maxime. Durch diesen rein objektiven
Begriff erklärt sich die Tugend der Tapferkeit als entschlossene
Unterordnung der Einzelhandlung unter die einmal gewählte
Maxime (daß man will, was man will), desgleichen die ent-
sprechende Funktion im Sozialleben, nämlich die regierende
im. weitesten Verstand, ungleich besser als durch den Plato-
nischen dvu6c, der an sich ganz dem Gebiete des Triebs ange-
hört, wenn auch gleichsam die dem Willen zugekehrte aktive
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