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Um nun den Gehalt dieser Tugend mehr im besonderen
„u entwickeln, nehmen wir unsern Ausgang von dem soeben
Berührten: daß der kritische Sinn des Bewußtseins
unserer Grenze von der Tugend der sittlichen Wahrheit
allerdings. untrennbar ist. Gegenüber der unendlichen Forde-
rung des Sittengesetzes kann das Selbstbewußtsein unseres
Wollens und Tuns nicht anders als demütigend: sein. Und
das um so mehr, je mehr es das Individuum ganz mit sich
allein zu tun hat. Indessen verrä$ sich schon hier die Schranke
einer einseitig individualistischen Auffassung des Sittlichen.
Die sittliche Aufgabe in ihrer Unendlichkeit kann nicht mit
Sinn als Aufgabe für das isolierte Individuum gedacht werden.
So ratsam es ist, mit der sittlichen Besserung bei sich anzu-
fangen, so unfruchtbar, so hinderlich sogar für den eigenen
‚i+{lichen Fortschritt ist die unablässige peinliche Beschäftigung
mit sich und seinen individuellen Fehlern, die eine starke KEr-
hebung der Seele, ein kraftvolles Aufraffen zur Tat schließlich
kaum aufkommen läßt.
Desto stärker ist der echte, positive Sinn der Indivi-
dualität des Sittlichen gerade hier zu betonen: daß es gilt
in selbsteigener Einsicht das Rechte für recht, das Verkehrte
für verkehrt zu erkennen, unbeirrt nicht bloß durch die eigene
individuelle Gefühlsneigung oder Denkgewöhnung, sondern
durch irgendwelche empirische Zufälligkeit überhaupt, die
unser praktisches, Urteil in einer bestimmten Richtung fest-
zuhalten, ihm den freien Aufblick zur Idee zu verlegen
droht; von Sitte und äußerem Gesetz, von bloß überlieferten
Normen jeder Art, auch von dem Drucke der persönlichen
Autorität überlegener Individuen. Es demütigt zwar, aber ist
zugleich auch wieder erhebend, : zu "wissen, daß nur wir
selbst uns dazu ‚verhelfen: können, das Gute zu erkennen
und zu wollen, und kein Andrer etwas mehr dazu tun kann.
als daß er die in uns schlummernde Kraft selbsteigenen Er-
kennens und Wollens aufruft und in Tätigkeit setzt. Denn
die Gemeinschaft erzieht, aber sie erzieht nur dadurch,
daß sie das Individuum zur Freiheit des Selbstbewußtseins
erweckt.