Full text: Sozialpädagogik

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die ganze äußere Lebensordnung, wo Gesetze und Rechte auf 
Lüge beruhen, die innere Wahrheit, die weit mehr fordert, 
vollends schwer gedeiht. Aber darum liegt doch der schließliche 
Grund dieser Tugend im Selbstbewußtsein des Individuums, 
nicht an sich in äußeren, gesellschaftlichen Beziehungen. Daher 
ist innere Wahrhaftigkeit unbedingte, ausnahmslose Pflicht, 
während es, auch wenn man von der kasuistischen Frage der 
Erlaubtheit der Lüge ganz absieht, jedenfalls mancherlei not- 
wendige Rücksichten gibt, welche die‘ Pflicht, die erkannte 
Wahrheit auch gegen Andere zu äußern, mannigfach ein- 
schränken. Das Aussprechen bedeutet eine Wirkung nach 
außen, deren Folgen nicht von diesem einzigen, sondern noch 
von manchen andern Faktoren abhängen; es kann nicht richtig 
sein, diese andern Faktoren völlig ‘außer Berechnung zu lassen. 
Die Wahrheit, zur unrechten Stunde, im unrechten Zusammen- 
hang gesagt, kann leicht der Sache der Wahrheit selbst schaden. 
statt ihr zu nützen. Eine unbedingte und allgemeine Ver- 
pflichtung, sein Herz auf der Zunge zu tragen, besteht sicher- 
lich nicht. 
Was nun den Herrschaftsbereich dieser Tugend betrifft, 
so muß er wohl von gleicher Ausdehnung sein mit dem der 
praktischen Vernunft. Diese aber soll .doch das Ganze des 
menschlichen Verhaltens regieren. Und so gibt es wirklich 
kein menschliches Tun, keine dem Einfluß des Willens unter- 
liegende menschliche Regung überhaupt, auf. die nicht die 
Forderung der Wahrheit Bezug hätte. Sie besagt im Grunde 
nichts andres als daß alles Menschliche am sittlichen Maße, 
und in jeder praktischen Rücksicht ausschließend so, zu be- 
messen ist, daß die Beleuchtung dieser „Sonne im überhimm- 
lischen Reich“, der „Idee“ der Wahrheit, sich Licht und 
Schatten verteilend auf das All der praktischen Welt ver- 
breiten muß. 
Beweist sich die Tugend der Wahrheit zuerst in der 
kritischen Reflexion und Willenseinwirkung auf das eigene 
innere Leben, in der sittlichen Selbstbesinnung und Selbst- 
bestimmung, so beweist sie sich nicht weniger in jeder aufs 
Objekt gerichteten Handlung, es sei bloße Erkenntnis oder 
Natorp, Sozialpädagogik. 5. Aufl. 8
	        
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