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Stets aber wird diese Tugend von den Griechen auf das Trieb-
leben bezogen, das, sich selbst überlassen, ohne Gesetz, Ordnung
und Maß, ohne innere Zusammenstimmung bliebe. Daß das
Ordnende die Vernunft, der vernünftige Wille ist, daß „Be-
sonnenheit‘“ oder das ordnende Walten der Vernunft über das
Triebleben der eigentliche Grund dieser Tugend ist, aber auch
die Energie des sittlichen. Willens, die „Tapferkeit“ der Selbst-
bezwingung dazu gehört, ist die wesentliche Errungenschaft
der Philosophie, vorzugsweise der Sokratisch-Platonischen.
Damit ist in der Tat das notwendige Zusammenwirken der drei
Faktoren der Aktivität in dieser Tugend richtig erkannt; die
Beziehung auf das Triebleben aber bleibt vorwaltend.
Demnach läßt sich diese Tugend zutreffend als die des
Maßes oder der sittlichen Ordnung des Trieb-
Lebens bezeichnen. Mit einem Wort kann man sie füglich
als Reinheit benennen; wobei man nicht so sehr an das
Negative: die Freiheit von Sündenschmutz, von Befleckung der
Seele, als an das Positive: die ungetrübte Klarheit der inneren
Gesetzesordnung denke. So spricht man in ästhetischer An-
wendung von reiner Harmonie, reinen Farben, Reinheit der
künstlerischen Form, der Sprache, aber auch von Reinheit des
wissenschaftlichen Verfahrens, endlich und besonders von Rein-
heit gemütlicher und sonstiger Verhältnisse unter Menschen.
Das Gemeinsame in dem allen ist die gesetzmäßig überein-
stimmende und durch solchen Einklang befriedigende innere
Verfassung, und zwar nicht als bloß gedacht oder angestrebt,
sondern unmittelbar im Stoff dargestellt; das ist genau der
Begriff, den wir brauchen.
Somit stellt diese Tugend, auf der Grundlage der beiden
andern, die Vollendung der persönlichen Sittlichkeit dar. Sie
ist die konkreteste der drei Tugenden; es ist darin das Ideal
gedacht, daß die Triebe selbst dem Befehle der Vernunft so
völlig gehorchen, vielmehr von Anfang an einerlei Richtung
mit ihr nehmen, daß eine gefahrdrohende Anwandlung von
Schlechtigkeit nicht mehr möglich ist. Der religiöse Name
der Heiligung liegt nahe und läßt sich in einzelnen An-
wendungen kaum umgehen: nur möchten wir .die religiösen