Full text: Sozialpädagogik

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Man hat sich das Verständnis dieser Tugend am meisten 
jadurch erschwert, daß man fast ausschließlich an die gröbsten, 
auf das bloß physische Dasein bezüglichen Triebe gedacht hat, 
an den Ernährungs- und Fortpflanzungstrieb, und etwa noch 
an die abgeleiteteren, ‚aber zuletzt auch lediglich auf Selbst- 
behauptung im Kampf ums Dasein gerichteten Triebe der 
‚Habsucht, . Ehrsucht, Herrschsucht‘“. Nun liegt allen diesen 
doch auch etwas Gesundes zu Grunde, Weshalb läge auf 
Verschwendung und Schädigung des physischen Lebens und 
der Mittel und Bedingnisse der Lebenserhaltung ein schwerer 
sittlicher Tadel, wenn nicht das Leben. selbst und was seiner 
Erhaltung dient, an sich etwas Fördernswertes wäre? Weshalb 
ist uns das Verhältnis von Mutter und Kind rein. und ehr- 
würdig, weshalb konnte der Vatername sogar heilig genug 
erachtet werden, um der Gottheit beigelegt zu werden, wenn 
Vater- und Mutterschaft an sich unrein wäre? Und so ist doch 
auch nicht aller Besitz, alle äußere Ehre, alle Macht und 
Herrschaft über Dinge und auch über menschliche Arbeits- 
kräfte ‚an sich verwerflich. Verfügbare Energie des Triebs 
ist zu aller und jeder menschlichen Tätigkeit, sie ist vor allem 
auch zur Arbeit an der eigenen geistigen und sittlichen Ent- 
wicklung erforderlich; wie sollte es also nicht auch sittlich 
vefordert sein, sie zu erhalten und zu stärken? 
Am ärgsten ist wohl die Verwirrung über einen Begriff, 
der ganz besonders hierher gehört, nämlich den der Keusch- 
heit. Man denkt dabei entweder bloß an das gesellschaftlich 
Anständige oder wozu einer sich ungescheut bekennen darf; 
wo dann ‚wohl der bekannte Unterschied zwischen keuschen 
Ohren und keuschen Herzen zu Recht bestände. Oder wenn 
man denn diese Tugend bis ins Herz wurzeln 1äßt, so verfällt 
man allzu leicht ins Asketische (wie in unserer Zeit wieder 
zwei so ehrliche Naturen wie Kjerkegaard und Tolstoj), und 
gerät dahin, selbst jeden Gedanken an die natürliche Be- 
stimmung der Geschlechter, jeden Wunsch ihrer Erfüllung 
für unkeusch zu erklären. Da käme aber diese angebliche 
Tugend in schwierige Kollision mit der allerursprünglichsten, 
unverletzlichsten Tugend der Wahrheit. Es könnte dann am 
Natorp, Sozialpädagogik, 5, Aufl.
	        
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