Full text: Sozialpädagogik

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Kasernenhof sie in bestimmter. technischer Rücksicht bieten 
kann und wirklich bietet. 
Es ist gewiß richtig, daß Bildung, sogar recht viel Bildung 
dazu gehört, in einem so komplizierten öffentlichen Leben, wie 
das heutige aller entwickelten Nationen ist, das Stimmrecht 
mit Verstand auszuüben. Aber daraus kann allein gefolgert 
werden, daß man alles daran setzen soll, eine gründliche Bil- 
dung selbst bis zur Stufe der Wissenschaft so sehr wie möglich 
allgemein zu machen. Die Gebildeten und Erzogenen sollten 
auch die Regierenden sein; ich folgere: also muß allen eine 
solche Bildung und Erziehung gegeben werden, wie sie sie 
brauchen, um an der Regierung den Anteil nehmen zu dürfen, 
den das Gesetz des sozialen Lebens für alle fordert. Alles Andre 
sind. bloße Beschwichtigungsmittel, die als solche unverwerflich 
sein mögen, aber das Übel nicht heilen, auch nicht verhindern 
können, daß es unter der Oberfläche fortwuchert, um im ge- 
gebenen Augenblick mit verdoppelter Stärke, vielleicht ver- 
hängnisvoll, wieder hervorzubrechen. Somit führt unsere zweite 
Tugend auf dieselbe Forderung wie die erste: gründliche 
Bildung für alle. Es muß ja auch wohl so sein, daß die 
Grundtugenden des sozialen Lebens sich alle gegenseitig for- 
dern, keine ohne die anderen bestehen kann; so wie es an den 
individualen Tugenden früher dargetan worden ist. 
Die dritte Forderung ist die einer durchgängigen harmo- 
nischen Ordnung des Trieblebens der Gemein- 
schaft, worunter zu verstehen ist: eine solche Verteilung von 
Arbeit und Genuß des Arbeitsertrags, die eine ver- 
hältnismäßige Entwicklung aller gesunden, d. h. unter sich 
harmonierenden Triebe für alle ermöglicht und mehr und mehr 
zur Wahrheit macht. Es ist dabei, wie allgemein bei den Be- 
griffen „Trieb“ und „Arbeit“, nicht allein an Befriedigung des 
physischen Lebens- und Genußtriebs zu denken. Um die „wirt- 
schaftliche“ Funktion handelt es sich allerdings; aber diese 
erstreckt sich, wie wir sahen, auf alle menschliche Tätigkeit, 
sofern sie auf der materialen Bedingung verfügbarer Trieb- 
kräfte beruht. Die wesentliche Bedingung einer verhältnis- 
mäßigen Entfaltung aller harmonierenden Triebe in allen ist 
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