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die Wirkung eines zu fürchtenden oder zu bekämpfender
;„Materialismus‘, sondern vielmehr das günstigste Vorzeichen
des Sieges der Vernunft. Denn, wo sie nicht mit ihrem
Lichte auch bis in das Innerste des Trieblebens hineinleuchtet,
wo nicht das ganze menschliche Leben auch bis zu seinen
letzten materialen Bedingungen zurück unter ihre sichere Herr-
schaft tritt, da kann von einem Siege der Vernunft nicht inr
Ernst geredet werden, im sozialen so wenig wie im individualern
Leben, wo bisher niemand ein ungeregeltes Triebleben mit sitt-
licher Vernunft vereinbar geglaubt hat.
Bei der Gerechtigkeit endlich, als der vierten Kardinal-
tugend des Soziallebens, ist es jetzt kaum mehr nötig zu ver-
weilen. Denn sie ist bei der Behandlung der drei andern Tugen-
den schon fortwährend mitberücksichtigt worden. Als indivi-
duale Tugend bedeutete sie das Verhalten gemäß den Gesetzen
der drei andern Tugenden in Hinsicht der Gemein-
schaft; als soziale Tugend besagt sie umgekehrt die gleich-
heitliche Geltung der übrigen Tugenden, eben als Tugenden
des Gemeinschaftslebens, für alle einzelnen Glieder
der Gemeinschaft. Während also die Gerechtigkeit als
individuale Tugend besagt, daß ein jeder die Tugenden der
Wahrheit, der Tapferkeit und des Maßes nicht bloß als
Einzelner und um seinetwillen, sondern auch gegen den Andern,
insbesondere als Glied der Gemeinschaft gegen andre Glieder
derselben Gemeinschaft und in gleichheitlicher Rücksicht gegen
sie beweisen solle; so besagt die Gerechtigkeit als Tugend der
Gemeinschaft, sie müsse so geordnet sein, daß ihre ent-
sprechenden Tugenden sich auf alle Glieder in gleichheitlicher
Weise erstrecken.
Somit faßt diese Tugend in ihrer sozialen wie in ihrer
individualen Bedeutung die drei andern in sich zusammen, gibt
ihnen aber die besondere Beziehung, dort auf die Gemeinschaft,
nämlich sofern sie aus Individuen besteht, hier umgekehrt auf
die Individuen, sofern sie der Gemeinschaft angehören. Sie
besagt somit in sozialer Hinsicht: daß an allen drei Grund-
faktoren der Gemeinschaft, nicht bloß jeder für sich, sondern
auch allen im Verhältnis zu einander, jedes Glied der Gemein-
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