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Berechtigung ist hier noch gar nicht die Frage, sondern nach
der Herkunft des Begriffs. Wir haben ihn: also, woher‘ haben
wir ihn?
Es ist aber schon etwas damit gewonnen, daß klar wird:
Sinn und Grund des Zweckbegriffs ist nicht, jedenfalls nicht
ursprünglich zu suchen in der Art, wie wir die Natur, sondern
wie wir uns selbst, in wie immer berechtigter Unterscheidung
von der Natur, denken. Das heißt, die Entscheidung muß
darin liegen, daß der Mensch ein Selbstbewußtsein
hat. Selbstbewußte Entwicklung allein vermag sich zu denken
unter der Idee eines Zieles, das sie erreichen solle; wo dagegen
ein Selbstbewußtsein nicht in Frage kommt, also in der Be-
trachtung der materiellen Natur, bloß als materieller, da ist
der Zweckbegriff nur hineingetragen; er läßt sich ausscheiden,
und die rein kausale Betrachtung bleibt zurück. ;
Alle Zweckbetrachtung in der Natur geht, wie wir sahen,
zurück auf die letzte Voraussetzung eines Strebens der Selbst-
erhaltung. Aber hat Natur überhaupt ein Selbst?
Die Selbstheit, die wir ihr zuschreiben, legen nur wir hinein;
und wir können es nur, weil wir das Bewußtsein eines Selbst
haben. Also brauchten wir gar nicht erst zur Natur zu gehen,
wir konnten bei uns selber bleiben, um den Ursprung der Idee
zu finden.
Damit tritt unsre Untersuchung auf ein ganz neues Feld
über: das der Analyse des Bewußtseins. Doch bedarf
es bei einem so vieldeutigen Begriff genauer Unterscheidungen,
wenn wir uns nicht alsbald von neuem verwickeln wollen. ;
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Idee nicht Begriff der Psychologie.
Im Bewußtsein ist die Idee zu suchen. Am Bewußtsein
aber — wir verstehen darunter zunächst zeitlich be-
stimmtes Bewußtsein — unterscheidet sich zweierlei: das,
was irgendwem bewußt ist, wir wollen es Erscheinung
nennen, und das Bewußt-sein selbst.