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darüber, was: im besonderen noch fehlt. Und‘ es ist, bei der
Unendlichkeit der sittlichen Aufgabe, keine Gefahr, daß diese
nachträgliche Kritik etwa nichts mehr zu berichtigen, keine
Lücke auszufüllen, keine neuen Aufgaben anzugreifen finden
sollte. Das Wichtigste ist, daß die sittliche Lehre unmittelbar
aus dem Zusammenhange des sittlichen Lebens erwächst, und
so auch die Kraft in sich findet, durch die Klärung des Bewußt-
seins, die sie hinzufügt, auf das sittliche Leben wiederum
förderlich zurückzuwirken.
Auf der ersten Stufe darf sich, nach früher Bewiesenem, die
sittliche Lehre so wenig wie irgend. eine andre von der Er-
fahrung und Übung scharf abtrennen; sie schließt sich, so wie
es früher ($ 25) geschildert worden, an die Übung unmittelbar
an, als bloßer Ausspruch dessen, was in Übung bereits ist oder
unmittelbar darin übergehen soll. Doch beginnt sie schon
sich zu erweitern und zu vertiefen durch erzählende Dar-
stellung, so zwar, daß sie auch dann an das Tun, nämlich das
dargestellte Tun, eng ‚angeschlossen und unmittelbar dazu
gehörig erscheint. Daraus ist klar, weshalb alle nachhinkende
Moral hier ihre Wirkung verfehlen würde: diese Ablösung und
Erhebung zu etwas wie allgemeiner Theorie liegt der Unmittel-
barkeit des kindlichen Bewußtseins noch ganz fern.
Wird aber, auf der zweiten Stufe, diese Ablösung möglich,
so ist es dann wohl richtig, sogleich zu einem wenn noch so
bescheidenen, übersehbaren Lehrbegriff, zu einer Art
Katechismus überzugehen. Der ganzen, dieser Stufe so
passenden Disziplinierung und Organisierung der Gedanken
entspricht es nur, daß auch das Sittliche auf Paragraphen ge-
bracht und mit knappem Warum und Weil bewiesen wird,
nämlich so wie es sich diesem Alter beweisen läßt. Das. scheint
es mir zu sein, was der schon ven Comenius erhobenen For-
derung eines eigenen ethischen Unterrichts, nämlich für die
Stufe der Schulunterweisung, Richtiges zu Grunde liegt. Auch
würde diese Forderung wohl nicht. auf ernsten Widerstand
stoßen, wenn sie nicht die Absetzung des Religionsunterrichts,
der bisher den sittlichen in sich aufnahm und für ihn fast
allein einstand, zu bedeuten schiene und in gewissem Sinne