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abstraktives Verfahren, welches dem angeblich Unmittelbaren
erst durch weite, ja grenzenlose Vermittlungen beizuxommen
unternimmt und es so erst recht nicht erreichen wird; aber
eben indem auf diese Weise seine Unnahbarkeit durch den
vergeblichen Versuch, ihm zu nahen, erst recht zum Bewußt-
sein gebracht wird, so wird damit die Existenz dieses Un-
nahbaren dem Zweifelnden gewiß gemacht. Für das Er-
lebnis des Gefühls übrigens ist es in der Tat ganz gleich-
gültig, ob es einen zulänglichen Ausdruck überhaupt findet
oder nicht; es. will nur in reiner. Gegenwart gelebt, es will
nicht gedacht d. h. mittelbar vergegenwärtigt sein. In jener
Klage: „Spricht die Seele, so spricht, ach, schon die Seele
nicht mehr‘ ist das „ach“ grundlos: eben diese Unaussprech-
lichkeit des Gefühls ist sein Höehstes.
Findet man für das so mehr Umschriebene als Beschriebene,
zweifellos aber Vorhandene ein andres Wort passender als das
Wort Gefühl, so wird niemand zögern, dies Wort preiszugeben;
es wurde gewählt, weil ein andres (meines Wissens) nicht ge-
bräuchlich, dieses aber zweifellos oft so gebraucht, namentlich
in die Sprache der Religionsphilosophie seit Schleiermacher
als technischer Terminus eingeführt ist. Jedenfalls dürfte es
in einer so gewichtigen Sache förderlicher sein um Sachen zu
streiten als um Wörter. Man hätte meiner Aufstellung nicht
entgegenhalten dürfen: Religion beruhe eben nicht auf einer
seelischen Kraft allein, sondern auf allen zusammen; Verstand
und Wille gehöre auch dazu. Eben dies „Alles in allem‘
der seelischen Kräfte ist, nach dargelegter Auffassung, das
„Gefühl“. Der. Begriff, sofern er selbst und das darin Be-
griffene mir unmittelbares, subjektives Erlebnis ist, ist
darin mitbefaßt, und ‘so alles, was man sonst noch nennen
mag; nur daß es eben jene Unmittelbarkeit besagt, in der nicht
ein Besonderes sich als solches abgrenzt. Unter Denken
aber verstehen wir ein solches Begrenzen, und so unter Wollen
und so fort; insofern ist dieses alles nicht Gefühl; insofern
aber, behaupte ich, ist es auch nicht Religion. Daß aber der
bloße, abgelöste Begriff, und wäre es der Begriff des Göttlichen,
ohne diesen Grund der Innerlichkeit, aus dem er quillt, etwas
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