Full text: Sozialpädagogik

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die Erschaffung des Menschen im Deckenbild Michelangelos, 
Das Selbstbewußtsein des zur Mannheit erstarkten 
Menschen ist es, das, auf den Wink des gewaltig in stür- 
mender Wolke einherfahrenden Gottschöpfers, in dem voll- 
endeten Mannesbilde dort wie aus tiefem Schlummer er- 
wachend sich emporhebt. 
So hat die Naivität der höchsten Kunst die religiösen 
Grundvorstellungen sich gedeutet. Und ganz in dieser Nai- 
vitäf nun vermöchte das Kind sie aufzunehmen. Pesta- 
lozzis wundervolle Schilderungen der frühesten, grundlegen- 
den religiösen Bildung liegen ganz auf dieser Linie. Auf diesem 
Boden kann der Anhänger Feuerbachs mit dem Gläubigen alten 
Stils sich ruhig vertragen. Denn auch dieser kann nicht ver- 
langen, daß dem Kinde etwas andres von Religion geboten 
werde als was kindlich und also menschlich ist. Ist es nicht 
aber ein Zeugnis für den humanen Ursprung der Religion, daß 
eben dieser Kindesglaube den Gläubigen immer als das wahre 
verlorene Paradies der Religion vorschwebt? Ist nicht gesagt: 
So ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr das Reich Gottes 
nicht schauen? 
Die eigentliche Krise der religiösen Bildung gehört der 
zweiten Stufe, der des Begriffs. In wem der religiöse 
Drang einmal allbeherrschend geworden ist, der wird den Be- 
griff entweder ganz ablehnen oder sofort zum Dogma verhärten; 
in wem umgekehrt der Sinn der Kritik früh erwacht, der wird 
in Gefahr kommen, sogleich mit allem Religiösen als leerem 
Kindertrug zu brechen. Und es ist, glaube ich, nicht so ganz 
selten, daß schon der Heranwachsende diese Wegscheide be- 
stimmt. vor Augen sieht. Daher sehe ich keinen andern Rat 
für die Erziehung, als daß sie die religiösen Begriffe zwar ent- 
wickle, denn man soll sie kennen, selbst um sie verwerfen zu 
dürfen, aber zugleich in keiner Weise ihre Partei nehme, und 
darauf halte, daß auch der Zögling sich nicht getraue vor der 
vollen Reife des Urteils, die er auf dieser Stufe noch nicht 
haben kann, für oder wider zu entscheiden. Irgend eine dog- 
matische Entscheidung ist für das Schulalter ohne jede Frage 
verfrüht, also darf sie nicht verlangt, sondern muß, wenn mög-
	        
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