_ 2% —
Tatsächlichkeit, alle Erkenntnis der Natur beruhe; daß
die Gesetze der Natur die Wahrheit, die ihnen mit Recht zu-
geschrieben wird, allein diesem Gegebenen verdankten, d. h.
nur so weit wahr seien, als sie, was so im einzelnen als Tat-
sache gegeben sei, im allgemeinen Ausdruck wiedergeben.
Dieser ganze Begriff einer. Erfahrung, welche die Erkenntnis
yebe, 1äßt sich nach dem Ergebnis unsrer letzten Erwägungen
nicht mehr festhalten. Die Tatsache der Erfahrung, weit ent-
fernt, das Erstgegebene der Erkenntnis zu sein, erwies sich
vielmehr als das Letzte, das sie erreichen kann, ja eigentlich
nie schlechthin erreicht.
Vielmehr stellen sich alle besonderen Bestimmungen, in
denen man dies Gegebene.zu fassen versucht, bei näherer Be-
trachtung als Denkbestimmungen heraus, die als solche
nichts Gegebenes, sondern eigene Gestaltungen des Denkens
sind. Was soll denn durch die Tatsache der Erfahrung ge-
geben sein? Doch eben das, was als empirische Erkenntnis
ausgesprochen wird, der Inhalt irgend eines Satzes der
Wissenschaft, oder auch der gemeinen Erkenntnis, zum Bei-
spiel: „Dies hier ist rot“. Daß nun, erstlich, die formale
Verknüpfungsweise gedanklicher Elemente, welche den
Satz ausmacht, das, was den Sinn von Subjekt, Prädikat,
Kopula begründet, nichts in den Wahrnehmungen Gegebenes
ist, gesteht am Ende jeder zu; aber nur um desto entschiedener
darauf zu bestehen, daß das Material dieser Verknüpfungen.
die letzten Elemente wenigstens, die wir, um sie unserem
Denken gleichsam mundgerecht zu machen, in solcher Art ver-
knüpfen, durch Wahrnehmung gegeben sein müßten. Allein
die angebbaren Elemente von Begriffsverbindungen sind not-
wendig Begriffselemente; Begriffe aber, wie „dies‘“ und „rot“,
sind nicht gegeben, sondern durchweg, bis zu ihren letzten
Bestandteilen, eigene Erzeugnisse des Denkens. So die Zahl, so
die Größe, durch die auch Zeit- und Raumbestimmungen erst
möglich sind; nicht minder die Qualität; vollends Relations-
bestimmungen wie Ding, Eigenschaft, Ursache, Wirkung; Moda-
litätsbestimmungen wie Möglichkeit, Tatsächlichkeit, gesetz-
liche Notwendigkeit, mit einem Wort die kategorialer
Ar!
Ans
mul
nmgE
en
1
ayı!pt