Full text: Sozialpädagogik

30 
eine Folge des Grundgesetzes der Einheit, welches das Gesetz 
des Denkens selbst ist. 
Aber die Dinge sind doch hoffentlich in einziger Weise 
bestimmt? — Antwort: das war nicht unsere Frage, noch 
wüßten wir mit dieser Frage irgend etwas anzufangen, da jeder 
Boden fehlt, um über Dinge, abgesehen von unsrer Erkenntnis, 
etwas auszumachen. Wir erklären nur: für die Erkennt- 
nis ist nichts bestimmt, was nicht‘ sie selbst bestimmt hat; 
und allein von der bereits erreichten Erkenntnis aus läßt sich 
mit verständlichem Sinn davon reden, daß und wie die Dinge 
selbst bestimmt seien; welche Rede aber dann auch nur gilt in 
den Grenzen unsrer Erkenntnis und von ihrem Gegenstande. 
Die merkwürdige Folge, die sich aus diesem allen ergibt, 
ist, daß die Determiniertheit der Tatsache, die man für das 
erdenklich ursprünglichste Datum hielt, vielmehr zur unend- 
lichen, nie abschließend lösbaren Aufgabe wird. Nie 1äßt 
sich schlechthin sagen, daß wir die Tatsache erkannt haben; 
denn keine einzige der Bestimmungen, nach denen wir. sie 
erkannt zu haben meinen, kann absolut gelten, weder die der 
Zahl noch der Größe, der Zeit, des Orts, der Qualität und. so 
fort. Wieviel auch an ihr bestimmt, nämlich hypothetisch 
bestimmt ist, immer bleibt noch irgendwelche Unbestimmtheit 
zurück; die Tatsache bleibt immer das % der Erkenntnis. 
Und dies x hat man zur bekannten Größe, dies Letzte zum 
Ersten gemacht. Warum? Weil freilich die gesetzliche Not- 
wendigkeit dieser Determination der Tatsache a priori erkannt 
werden kann. Man nimmt im Begriff des Gegebenen der 
Wahrnehmung eben das voraus, was als letztes Ergebnis der 
Erkenntnis herauskommen soll. Die Wissenschaft fühlt dies. 
indem sie alle ihre, noch so sehr auf Tatsachen gestützten 
allgemeinen Sätze, und erst recht alle bloß tatsächlichen Auf- 
stellungen lediglich als Hypothesen gibt. Hat man selbst den 
Euklidischen Raum, den wir so sicher tatsächlich wahrzu- 
nehmen glauben, der eine so unleugbare Voraussetzung unsrer 
vermeintlich tatsächlichsten Wahrnehmungen ist, für Hypo- 
these erklären können, wie viel mehr alles, was nicht bloß unter 
dieser, sondern unter zahlreichen weiteren, meist ungeprüften. 
tag 
Aurch 
Clanb 
Sehritl 
vahrli 
gerDE 
wdar 
T 
par 
w IM 
ochei‘ 
noch 
ra" 
144 
5 
anr 16 
Arır 
nische? 
Ahsolt 
RM 
aber vr 
für 2 
WELT 7 
dem 2° 
1606 
a 
nina 
ner
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.