Full text: Sozialpädagogik

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Richtunggebende dabei zu definieren. Man zielt also ganz 
am Problem vorbei, wenn man seine Folgerung auf dies ganz 
allgemeine Zusammengehen von Unlust und Begehren, Lust 
und Stillung des Begehrens stützt. Vielmehr müßte man 
zeigen, daß das, woran man seine Lust findet und nicht, 
immer wiederum Lust bezw. Unlust sei, daß es also gar keine 
Lust zu oder an einer Sache gebe, sondern allein zu oder an 
der eignen oder fremden Lust oder Meidung von Unlust; daß 
z. B. der Forscher sich nicht nur, was niemand leugnet, freut, 
wenn es ihm gelungen ist sein Problem zu lösen, sondern mit 
allem heißen Bemühen auch gar nichts andres als diese flüch- 
tige Freude, und nicht etwa die Lösung des Problems, die 
sichere Klarheit der Sache, die Einstimmigkeit und also Wahr- 
heit der Erkenntnis gewollt habe; was schwerlich richtig und 
am schwersten auf irgend eine mögliche Art zu beweisen ist. 
Ich wenigstens könnte mich nicht bestimmen zu glauben, daß 
etwas so äußerst Bedingtes, das von den unberechenbarsten 
Umständen — vom Barometerstand, von der Verdauung, von 
den tausend kleinen Störungen des alltäglichen Lebens — 
fort und fort bedroht ist, so unentrinnbar den ganzen Inhalt 
meines Bestrebens ausmachen müßte. Besonders nachdem ich 
einmal erkannt habe, daß Lust und Unlust nur die höchst 
wetterwendischen Begleiter meines Bestrebens und zwar unter- 
schiedslos jedes, übrigens nur zum kleinsten Teil dies, über- 
wiegend von Dingen bestimmt sind, die mit meinem Wollen 
und Nichtwollen: auch gar nichts zu schaffen haben; daß sie 
allgemein nur die hinlänglich unsicheren — immerhin be- 
achtenswerten — Zeiger der augenblicklichen Tendenz der 
Erhaltung oder Störung meines physischen Organismus, oder 
vielmehr des augenblicklichen Ausschlags einer unüberseh- 
baren Zahl unmerklicher solcher Tendenzen sind: sollte ich, bei 
dieser Erkenntnis, gleichwohl nichts Festeres und Klareres 
mir zum Ziel meines Bestrebens setzen können oder vielmehr 
müssen als immer wieder diese ungewissen Lüste und Mei- 
dungen von Unlust? Diese Behauptung schiene mir nicht besser 
begründet als die andre: weil ich nötig habe zu essen und zu 
trinken um zu leben, so müsse Essen und Trinken allen Inhalt 
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