Full text: Sozialpädagogik

48 — 
kausalität voraus entschieden ist. Nur in den Grenzen dessen, 
was durch Erfahrung ihm nicht entschieden ist, besteht. für 
ihn überhaupt eine Wahl: also kann er gar nicht entscheiden 
allein aus den ihm augenblicklich vorliegenden empirischen 
Daten; er ist jedenfalls durch diese nicht. voraus gebunden. 
Er mag nun etwa nach sonstigen empirischen Daten, nach einer 
Wahrscheinlichkeitsberechnung der, bisheriger Erfahrung ge- 
mäß, zu erwartenden Lust- und Unlustfolgen entscheiden, oder, 
wie wir fordern, nach dem bloßen Prinzip. der durchgängigen 
Einstimmigkeit des Gewollten: in jedem Fall ist die Ent- 
scheidung seine, des Willens selbst; über ihn hat nicht 
eine fremde Macht voraus entschieden. Sogar wenn wir unter 
einem unüberwindlichen Zwange ständen, das Lustverheißende 
gut, das Unlustdrohende schlecht zu nennen, "würden doch 
diese Prädikate selbst: gut und schlecht, recht und verkehrt, 
etwas mehr bedeuten als eine Aussage über unser jetziges und 
künftiges Befinden. Es sind nicht identische Aussagen: diese 
Handlungsweise verspricht die größere Befriedigung, und: 
diese Handlungsweise ist besser, oder ist vorzuziehen; sondern 
die zweite Aussage schließt sich an die erste nur als Folgerung 
an, und zwar als keineswegs zwingende Folgerung, denn es ist 
keineswegs widersprechend, einer Handlung den Vorzug zu 
geben, von der man weiß, daß sie nicht (oder wenigstens nicht 
weiß, daß sie) die größere Befriedigung mit sich bringt. 
Nachdem sich aber diese ganze Berechnung der Lust- und 
Unlustfolgen über die Maßen unsicher, vielleicht in den 
allermeisten Fällen einer leichtsinnigen Wette nur zu ähnlich 
erwiesen hat; ist es wohl nicht zu glauben, daß unser prak- 
tisches Urteil auf eine solche Rechnung unentrinnbar ange- 
wiesen sei und, wo sie keine klare Entscheidung gibt, über- 
haupt rat- und prinziplos bleiben müßte.‘ Tatsächlich ent- 
scheidet es sich tausendfach ohne jede derartige Berechnung, 
über sie hinweg, ja mit vollem Bewußtsein gegen sie, nach 
seinem eigenen Prinzip der inneren Übereinstimmung des Wil- 
lens mit sich selbst in der Gesamtheit seiner Entschließungen, 
nach dem Gesichtspunkt der Einheit der Richtung des 
Wollens. Wir haben jedenfalls den Begriff, wonach das 
3A 
A 
af 3A 
it 
Cache 
Scheer? 
de Ei 
des Des 
AnwEL! 
R gel 
vaehes 
and da: 
geben. 
Var 
Ernötel 
Beden 
liche 
neben 
ja doch 
sachen 
Urteil = 
Urteil 2 
wirken ı 
Mnsicht 
(eant7]5 
Tharan 
3.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.