Full text: Sozialpädagogik

Einheit des Denkens nicht eingeht, nicht mit klarem Bewußt- 
sein gedacht sein kann. Wären wir gleichwohl gezwungen, 
dem erkannten Gesetz zuwider zu handeln, so wäre es, wie 
wenn wir unter einem unentrinnbaren Zwange ständen, zu 
denken, was wir doch als falsch erkennen, das. heißt, Vor- 
stellungen zu verbinden mit der Absicht der Einstimmigkeit, 
und doch so, daß wir einen offenen Widerspruch darin erkennen, 
Aller Zwang einer solchen Vorstellungsverbindung würde dann 
doch das Urteil nicht beirren können, daß dies falsch ist; ganz 
so im andern Fall. 
Daß nun dies etwa unsere wirkliche Lage wäre, wird nicht 
leicht jemand behaupten wollen. Richtig dagegen ist, daß 
das wirkliche, empirische Handeln dem absoluten Gesetze 
des Willens sogar niemals völlig gemäß sein kann; so wie 
empirische Erkenntnis niemals absolute Erkenntnis ist. Darum 
beweist sich doch das eigne Prinzip des Wollens mächtig eben 
in diesem kritischen Urteil, daß kein empirisches Tun 
unbedingt gut ist, daß über jeden erreichten Grad von Ein- 
stimmigkeit des Wollens hinaus die absolute Forderung be- 
stehen bleibt, gemäß welcher wir an kein empirisches Ziel 
unsern Willen je schlechthin gefangen geben, sondern über 
jedes empirische Ziel hinauszugehen uns vorhehalten müssen, 
ins Unendliche. Insofern findet sogar notwendig eine In- 
kongruenz statt zwischen dem praktischen Urteil und dem 
empirischen Handeln; jenes könnte sich in diesem überhaupt 
niemals erschöpfend ausdrücken. Sondern alles, was möglich 
ist, ist, daß das empirische Tun einen Schritt in der Richtung 
zum unendlich fernen Ziel des rein Sittlichen darstellt; daß 
es unter den empirischen Möglichkeiten die. wählt, 
die uns in dieser Richtung wenigstens einen Schritt weiter 
fördert, so zwar, daß über diesen hinaus ein fernerer, und so 
immer ein fernerer Schritt möglich bleibt, soweit irgend unsere 
ja stets beschränkte empirische Voraussicht reicht. ' 
Kann also eine weiter gehende Übereinstimmung des wirk- 
lichen Handelns mit dem reinen praktischen Urteil, als diese, 
überhaupt nicht mit Sinn gefordert werden, so ist diese 
jedenfalls möglich. Es ist damit nichts gefordert, was 
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