Full text: Sozialpädagogik

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Die drei Stufen: Trieb, Wille, Vernunftwille, entsprechen 
auf praktischem Gebiet genau drei Stufen der empirischen 
Vorstellung: erstens Vorstellung schlechtweg, die zwar ihren 
Gegenstand hat, aber noch nicht das Bewußtsein gegenständ- 
licher Geltung einschließt; zweitens bewußt objektivierte Vor- 
stellung, doch ohne radikale Begründung in den Grundgesetzen 
der Erkenntnis; drittens prinzipiell und methodisch begründete, 
also wissenschaftliche Objektvorstellung, empirische Objekt- 
erkenntnis. Die fortschreitende Konzentration des Bewußt- 
seins, die zugleich Erweiterung des Horizonts bedeutet, regiert 
dort wie hier den Fortschritt. Wie sich Vorstellung durch 
Vorstellung entwickelt, die Vorstellungen auf dem. sich stetig 
erweiternden Blickfeld des Bewußtseins einander begegnen, in 
Widerstreit geraten, Ausgleich suchen müssen, und sich so zu 
immer tieferer, umfassenderer Einheit durchbilden, so begegnen 
sich auf dem Felde des praktischen Bewußtseins Tendenz und 
Tendenz; mit steigender Höhe des Bewußtseins vertragen sich 
weniger und weniger die in der Richtung nicht übereinstim- 
menden, also auch nicht sich gegenseitig fördernden Ten- 
denzen, die‘anfangs, indem jede nur mehr für sich zur Geltung 
kam, streitlos neben einander hergehen konnten. Treffen sie 
aber erst auf einander, so muß ein Ausgleich gesucht werden; 
und jeder gefundene Ausgleich ist ein neuer Sieg der Bewußt- 
seinseinheit, festigt die Tendenz zur Einheit überhaupt, erhöht 
die Energie dieser Tendenz für jeden folgenden Zusammenstoß. 
Und so entspricht sich auch das letzte Ergebnis der Entwick- 
lung dort und hier: so wie im Fortgang der Erfahrung jede 
Antwort neue Fragen hervortreibt, jede gefundene Lösung neue 
Aufgaben stellt, bis die Erwartung letztgültiger Erklärungen 
grundsätzlich preisgegeben, der Fortschritt. der theoretischen 
Erkenntnis als notwendig unendlich, in dieser Unendlichkeit 
aber streng gesetzmäßig erkannt wird, so ist das Endergebnis 
der praktischen „Erfahrung“ die Einsicht in die Unendlichkeit 
der Aufgabe der praktischen Erkenntnis, die völlige Zerstörung 
des anfänglichen naiven Glaubens an ein empirisch erreichbares 
letztes Ziel, zugleich mit dem sicheren Bewußtsein seines mög- 
lichen Fortschritts von fester Richtung nach dem ewigen Ziele hin. 
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