)0
ad
zN ,
A:
N
Am
in
N
:en
ist
en
iae
148
ier
ae,
sch
len
'h;
jer
ch,
+ .
2
ne
en
1 5"
P-
6;
en
ND
0,
P-
at,
‘h,
ts.
hr
DS ie
gs
“MN.
ıl-
1 %
er
SR
D-
bei
at
Am
st
N-
ol
N
201 LAPPJAGEN — LÄRCHENTANNE
in die bedeutung ungeschickt übergreifend ?
ich weis (lies enweiz), wie er so leppisch stach,
das er dem pfaffen ein adern draf.
KELLER erzähl. aus altdeulsch. handschr. 112, 11;
in der adverbialform läppischen: lappischen, fatue, inerter. v0C,
inc. theut. m1';
wie thut ir neur als leppischen? fastn. Sp. 657,4.
substantivisch in der form läppisch und läppsch, narr; das
müssen läppsche sein, die sich um mädchen quälen. die bunte
reihe oder eine handvoll lustig satyr. gespräche zwischen Leipziger
neugier. junggesellen u. politischen mädchen, Scherzfeld 1764 ;
dasz sie sich ganz gewisz oft gnug zusammen schleichen
und dieser läpsch alsdenn, was er nur sucht, gleich findt.
LOHENSTEIN Arm. 2, 1486";
ein junger läppisch, ganz milchhärtig,
sehr aufgeblasen und hoffärtig. TIECcK 1,254.
vgl. läppschen.
LAPPJAGEN, m. ein jagen, bei welchem das wild durch lappen
(no. 3, sp. 194) umhegt wird ein lappjagen auf roth- und dam-
wild. Berliner tagebl. vom 7. nov. 1877.
LAPPLÄNDER, m. der volksname wortspielend auf einen narren
angewendet, vergl. die stelle aus dem Simpl. unter lappe sp. 193.
im Nassauischen bezeichnet Lappländer eine in lappen, humpen
umhergehende person. KEHREIN 256,
LAPPLÄNDERSNASE, f. dicke plattgedrückle nase (wie sie
einem Lappländer eigen): warum gerade mir die Jlappländers-
nase? gerade mir dieses mohrenmaul? diese hottentotten-
augen? ScHiLLER räuber 1,1.
LÄPPLEIN, n. kleiner lappen, mhd. leppelin, lepplin LEXER
ı, 1883: läpplein, Hinamenlum, peniculus STIELER 1071; als
schmuck oder abzeichen an kleidungsstücken : rede mit den Kin-
dern Israel, und sprich zu jnen, das sie jnen lepplin machen
an den fittigen jrer kleider unter alle ewren nachkomen, und
gele schnürlin auf die lepplin an die fittig thun. 4 Mos. 15, 38;
du solt dir leplin machen an den vier fittigen deines mantels,
damit du dich bedeckest. 5 Mos. 22,12; kleiner fetzen zeuges
oder leders: läszt man ihm das läpplin, so wird er fortan
lernen das ledder fressen. LurTuER Or. 5,553; Sprichwörtlich
ein läpplein davon tragen, clwas was einem anhängt: sonderlich
so einer böses im sinn hat, kompt (vom schauspiel) selten
{frömmer wider heim ja wol böser, dann diser wege ist den
frommen unbekandt, und wer daselbst hinkompt ausz un
wissenheit, werde gewisz ein läplin darvon müssen tragen.
Peirarch. 27°; wischläpplein linteolum, strophiolum STIELER ; kleine
hangende haut am menschlichen oder thierischen körper (vergl.
lappe 5, sp. 195): Oohrläpplein ansula, aurieula infima, lobus
SrıeLER; das Jäple so an eines hanen halsz lampet oder
hanget, der hart eines gückels, palea MAALER 260°.
LAPPMANN, m. vol. lappenmann.
LAPPREIS, nu. dünne, mit haken versehene stangen, womit die
jäger die federlappen aufstellen.
LAPPSCHEISZE, f. durchlauf: wann schon (im grimmen
frost) die fischer kreuzweisz die händ auf den rucken klopfen,
wird es doch die kalt lappscheisz nicht stopfen. FıschART
groszm, 36,
LAPPSCHEISZIG , adj.: lappscheiszige scheiszhauszfüller.
Garg, 17°.
LÄPPSCHEN, sich läppisch geberden, spaszen wie ein läppischer
mensch: ich läppsche, nugas ago STEINBACK 1, 976;
jtzt brach die truppe auf, im lachen und in ruh,
die mägdchen giengen fort, nach der stadt Leipzig zu,
ab sie noch läpscheten, das kann ich niemand sagen,
spaziergang im kuchengarten (Leipz. 1781) 8. 31.
LAPPSCHULD, f. kleine schuld, vergl. unter läpperschulden.
LAPPSTATT, f. bezirk der von den jägern umlappt ist.
LAPPTREIBEN, mn. treiben bei einer jagd, bei welcher das
wild durch lappen umhegt wird: ein lapptreiben auf roth- und
lamwild. Berliner tageblatt vom 7. novbr. 1877.
— LÄRCHBAUM, m. pinus larizx ; terebintus lerchbaum, lerbaum,
irbaum Drer. 579°, auch löhrhaum, lorchbaum NEMNICH 4,979,
LÄRCHBAUMEN, adj. von lärchbaumholze. PorowiıTsch 640.
LÄRCHE, LERCHE, f. pinus larixz, mhd. larche (LEXER
1,1834); bair, die lärch, lärk Scmm. 1,1500 Fromm.; sonst auch
lorche neben lerche NEMnıcH 4,979; lerchen oder lerchenbaum,
und sein harz lertschinen genannt, ist in Wallis überflüssig
“ungemein häufig). MAALER 268°.
LÄRCHENBAUM, m. pinus larix, vgl. lärchbaum und lärche
LÄARCHENTANNE. fF. minus lariz: verstümmelt auch leertanne.
LARETE — LÄRM 202
LARETE, f. dem zusammenhange nach vulva:? ‘er hat ain
etzam (lies seltzam) wunderbarlich thier mit im gebracht,
{as man ein trampelthier nennet, .. es hat drei köpf, acht
üsz, zwen schwänz und lareten‘. des verwundert sich ein
‚ederman . .. endilich hebt der an, und legt das trampelthier
yusz, und sagt: lieben brüder, ich mag euch länger nit auf-
jalten: es ist ein bürgbawr auf seiner stüden, mit seiner
zräten, das ist ein trampelthier, dann es hat er, sie, und
las rosz ein kopf, sein drei köpf: das pferdt vier füsz, er
ınd sie vier füsz, sein acht füsz: der mann und die stüdt
in schwanz, sein zwen schwänz: die fraw und stüdt ein
ıret, sein zwo lareten. das mochten die auf der walfart wol
achen. Katziporus D8°. E1°. ein miltellat. larida schmutzigen
innes steht in einer glosse bei DıEr. nov. gloss. 168",
LARIFARTL, 1) interj. zurückweisung eines leeren geredes. das
vort selbst müssen wir als eines sinnes entbehrend ansehen. wie
ihnliche gebilde nur schallnachahmungen sind, vgl. charivari DıEz
1, 251: schnadderten, tadderten, kläpperten und schnähelten
‚usammen, wie die vögel wann sie dem garn entwischen und
xtlich gesellen dahinden lieszen: carymary garymary, schari-
"ari scharifara, hammira hummira, danderlo, dunderlo, ketten
für. Garg. 149° (im orig. nur commencarent a renier et iurer,
'’es ungs en cholere, les aultres par rys. carymary carymara.
Zarg. 1, cap. 17); so dürfen wir auch Yarifari als etwas gleiches,
als blosze trällersilben in liedern, wol zunächst französischen,
ansehen, wobei höchstens die anlehnung an die alte solmisation,
an la, fa und re in frage kommt: wührend dasz der imam
diese schöne rede hielt, sang der sultan im tone der langen
weile und mit halb geschlosznen augen, la faridondäne la
faridondon, dondäne dondon dondäne, dondäne: dondäne
dondon — denn er wuszte sich etwas damit, stark in gassen-
hauern zu sein. WIELAND 6,143 (gold. spiegel 1, cap. 5); vergl.
lie franz. refrains:
lafarira dondaine
gai!
lafarira dande! chants populairs in Herings archiv
bd. 56, s. 210;
ha! ha! ha! larira!
he! he! he! larire! ebenda;
ıber auch in alten deutschen liedern begegnet ähnliches?
da vant ich drie juncfrouwen stän,
si wären so wol getän,
diu eine sanc vür, diu ander sanc nä:
harba löri fä, harba löri fä,
harha löri fü!
minnes. 1,15" Hagen. UHLAND volksl. 950;
\BR. A S. CLARA braucht larifariı wortspielend mit anlehnung der
beiden ersten silben an bair. lär leer: dein nachbar war in der
ugend fleiszig, emsig und arbeitsam, du hingegen schläfrig
ınd faul, daher setzt es bei ihm alle tage laetare, hei dir
iberall lari fari. werke 11,9. seit dem 18. jh. sind die belege
zicht selten? Finette. ah, herr Philipp, ich wäre des todes,
wenn uns jemand so sähe. was würde er denken? so unter
zier augen? bei der bouteille? Philipp. ları fari! fari lari!
indem er ihr das glas reicht) nimm, Finette! LEssING 2,549;
Zeisig. zwar sagt mein gewissen,
dasz ich heut auf krummen wegen bin.
Wachtel. ach, larifari! bei ihren küssen
schlägst du den spuk dir bald aus dem sinn,
KörRnEr nachtwächter, 8. auftr.
2) namentlich auch seit dieser zeit in substantiver verwendung,
vie dummes zeug, unsinn: ich sage nehmlich: es ist mit seiner
ırlaubnis, einwürfe gegen religion und bibel, gegen das, was
ar religion und bibel nennt, machen zu dürfen, nur larifari.
LESSING 10,190; doch wenden wir die ohren ab von diesen
arifari, Heınse Ardingh. 1,303.
LÄRM, LÄRMEN, m. (früher auch n.) tumultus, strepitus,
1) der romanische schlachtruf, ital. all arme, span. prov. al arma,
ranz. al arme (zu den waffen), lautete zu ende des 15, iahrh.
im munde burgundischer Franzosen al erme:
doch die Franzosen in der wal
hielten sich still, bisz sie ducht zit,
brochen sie uf noch widerstrit
und stochen drin de rant, de rant,
a lerme a lerme, avant avant,
mit ungestüm und groszem schrei.
LILIENCRON volksl. 2, 311,56 (von 1493).
yon den Niederlanden her wurde dieser schlachtruf auch in deutschen
heeren angenommen, theils in der form allerma (s. unten no. 2),
theils in der verstümmelten lerma und lerman, in letzterer form
namentlich in liedern der landsknechte, welcher aufkommen ia in
Jie Niederlande fällt (val. sp. 137):