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2293 MISZGÖNNERIN — MISZGUNST
2,98; derhalben es ihm hinwieder an miszgönnern, und die
sein glück und wolstand neideten, nicht mangelt. KırcHnOF
wendunm. (1602) 7, 42; ich habe einem jeglichen gutes gethan,
auszgenommen diesen miszgönnern, welchen nach meinem
bluthe dürstet, und wollen nicht, als nur durch dasselbe
ersättigt werden. pers. rosenth. 1, 7; es sei denn, das der hö-
here vil miszgönner und widerwärtige hette. BurscHkY Patm
621; seinen feinden und miszgönnern, ScHUPPIUS 293; zu SOl-
chem ende ist ihme (dem todten Theagenes) ein stattliche saul
mit seiner bildnüsz aufgericht worden, welches aber einem
miszgönner und neider dergestalten in die nasen gerochen,
dasz er alle nacht dieselbige saulen eine halbe stund nach
genügen abgeprügelt. ABr. A S. CLARA Judas 1,60; verlogene
leute stecken dahinter, miszgönner mit butz, neid und prak-
tika. GÖTHE 42, 333; mein miszgönner, der mir etwas miszgönnt.
welchs unglücks mus ich nicht gewertig sein von meinen
misgönnern? LUTHER 1, 133°; daher etliche seine miszgönner
jhıne beim keiser in ungnad..,zu stecken understanden.
Zinkorer apophth. 1,213; sein verdienst setzte ihn auf eine
so hohe staffel, wohin ihm weder der unwille seiner misz-
gönner nachsteigen, noch das auge der ehrsüchtigan nach-
sehen konnte. LoOHENSTEIN Arm. 1, 6°; vor allem will ich
deinen miszgönnern von st. Johann die herrenfaust zeigen.
FreytraG ahnen 3, 251;
der von seiner miszgönner schar
fälschlichen angeklaget war. H. Sacys 5,278';
doch ists besser, ich umb unschuld
alhie für mein miszgönner sterb,
alsz anders durch mich straf erwerb.
N J. AYRER 176° (875, 21 Keller).
MISZGÖNNERIN, f.- ihre feindin und miszgönnerin. unw.
doct. 183.
MISZGÖNNIG, adj.” wem bist du miszgönnig, wann du
leinen mann neidest? neidest du nicht dich selber? BARTH
weiberspiegel (1565) J5*,
MISZGÖNSTIG, adj.: die medici wären nicht miszgönstig.
ScHUPPIUS 539; die unglücklichen sind meistentheils so, sie
sind miszgönstig, und beneiden die glücklichen. LESSING 3, 55.
s. miszgünstig.
MISZGREIFEN, werb. fehlgreifen, einen miszgriff thun: er
hätte in seinen mitteln nicht miszgreifen sollen; miszgegriffene
maszregeln.
MISZGRIFF, m. werfehlter griff, falscher griff: miszgriff,
error, non arripiendo rectum. Frısch 1, 665°; misgrif. ScHOTTEI
639°; ein miszgriff auf dem klavier. ScHILLER hist.-krit. ausg.
4, 306; gewöhnlich in freiem sinne, wie schon mhd. missegrif
(LEXER 1,2164): liesz sie auch nicht den mindesten verdacht
schöpfen, dasz hier eine andere absicht oder ein miszgriff
obwalte, GörHe 21, 211; hatte... den miszgriff in der unter-
haltung bemerkt. 17, 321; ich hegreife nicht, wie man mit sol.
cher unmenschlichkeit so traurige miszgriffe in die aesthetik
hat thun können. SEUME spazierg. 1, 30; furchtbare miszgriffe,
die unabsehliches elend über Neapel brachten, bezeichnen
die letzten regierungsjahre der königin Johanna. PLATEN 365;
unter den zahlreichen miszgriffen der ungeduldig dahinstür-
menden russischen politik, TREIıTScHRE deutsche geschichte im
19. jahrh. 1,220 ;
wetten wil ich, dasz ihr (eigennütziger brüder) thun
ganz auf miszgrieff wird beruhn, Locau 1,213,88;
doch wahrlich, ist er edel nicht gebohren,
so wars ein groszer miszgriff der natur (Marina von Demetrius).
SCHILLER hist.-krit, ausg. 152, 411;
miszgriffe wie die vorgefallnen sind
auf einem heereszuge unvermeidlich,
H. v. Kızist Hermannsschlacht 3,5,
MISZGRUND, m. schlechter grund: welche den unsaubern
schlam und miszgrund aus den brunnen säubern und ausz-
werfen. anm. weiszh. lustg. 315.
MISZGUCKEN, verb. falsch gucken, sich versehen: fälen,
miszguggen, übersehen, irren mit dem gesicht, allucinor.
CALEPIN. (1570) 68.
MISZGUNNEN, s. miszgönnen.
MISZGUNST, f. 1) das miszgönnen, beneiden: miszgunst
invidia Frisch 665°; (man soll nicht) einbildig, hoffärtig oder
ruhmrähtig werden; denn dergleichen erwecken gemeiniglich
misgunst und hasz, Burscuky Patm. 752; maszen sichtbahres
reichthum misgunst erwecket. ebenda; sonst wird mir die
grosze ehr nichts als neid und miszgunst auszbrüten. ABR. A
S. CLARA Judas 1,65; miszgunst und hasz beschränken den
beohachter auf die aherfläche. selbst wenn scharfsinn sich
MISZGÜNSTIG 2294
zu ihnen gesellt; verschwistert sich dieser hingegen mit wohl-
wollen und liebe, so durchdringt er die welt und den menschen.
GÖTHE 49, 70;
ach ist das nit ein grosze klag,
dasz so vil grosz leud auf ein tag
nur von geschöpfter miszgunst wegen
sind ermörd worden und erlegen!
dann ersitlich gwan Lorenz verdrusz,
dasz der kühn heldt Horatius
in dem krieg erlanget den preisz . ..
J. AYRER 189° (940,23 Keller);
in profan- und glaubenssachen
eigennutz, ehrgeiz und vortheil,
miszgunst, argwohn, unbillig rachn
ewig hinweg! OpzL u, CoHn 199,3;
und über mich wird stets das bad
von neid und miszgunst ausgegossen. GÜNTHER 88;
viel eher findet man, bei so vergällten trieben,
drei helden, die sich gern in gleicher grösze sehn,
drei schönen, die sich nie, aus misgunst, hintergehn,
als zweene dichter, die sich lieben. HAGEDORN 1,96:
belebt aufgefaszt, als schlange:
du hast die schlangenbrut der miszgunst überwunden,
die selbst der redligkeit zu kopfe wachsen wil.
CHR. GRYPHIUS poel, wäld, 1,332;
drum sieht er jedes biedermannes glück
mit scheelen augen giftger miszgunst an.
SCHILLER Tell 1,2;
ler sonst als thier oder als person! das die misgunst für eine
zefärtin der ehre und des glückes gehalten wird. BuTScHKY
Datm. 751;
feinde raset! miszgunst wüthe! GünrtayEr 15;
wenn die miszgunst billt. 20;
disz sind der miszgunst sitten,
dasz, weil der dichter lebt, er wenig ruhm erlangt. 587;
die miszgunst nur kann unsre spiele schmähn.
GOoTTER 1,79;
miszgunst lauert auf,
schnell regt sie wog auf woge, sturm auf sturm.
GöTHE 9,268;
sprich der blassen miszgunst hohn
und dem kampf der jahre,
SCHILLER hist.-krit. ausg, 4,8,
2) auch mangel an begünstigung, ungunst: (eine schrifl) wozu
ır sich aber doch niemals bekennen wollen, um sich an den
<önigl. und churfürstlichen höfen, an welchen er gelitten
var, nicht in miszgunst zu setzen. LESSING 11, 45;
die demuth, so mit kunst vermählet,
bricht durch desz glückes miszgunst vor. FLEMING 368;
dem jüngling, den der sterne miszgunst trifft.
WıIELAND 23,19 (Oberon 7,25).
MISZGÜNSTIG, adj. nach miszgunst 1: abgünstig, mis-
zünstig, ungünstig, {nvidus, lividus, malevolus, malignus STIELER
385; durch miszgünstige unwarhafte unruwige lüth. BOLLINGER
3,327; liedlein von etlichen miszgünstigen getichtet. KIRcaHOF
vendunm, 41"; so halte sich ein ider versichert, das er (ein
‚ollkommener mensch) nicht mit so vielen weltberühmten, und
yeliebten tugenden könte bekleidet sein, als unzähliche
mängel di neidischen an ihm, aus misgünstigem ungrunde und
‚ergalletem gemüte, solten tadeln und schelten. BuTscuky Patm.
39; eine liebreiche und groszmüthige frau bei einer verläum-
lerinn und miszgünstigen, macht diese weit verächtlicher.
SELLERT 4,158; neidische, schadenfrohe, misgünstige und
zfersüchtige gemüthsarten sollten wol nur das erbtheil hä-
nischer, niederträchtiger menschen sein. KniccE umgang m.
nenschen 1, 151; mitten unter einem schwarme von misgün-
;tigen leuten zu leben. 153;
hergegen findt man hin und her
miszgünstig leut, beid nah und ferr,
welche dies hohe werk nicht achtn. OPEL u. COHN 20, 16:
wer wird auch so miszgünstig sein,
und thieren nicht diesz kleine glücke gönnen?
GELLERT 1.140:
gern
adverbial:
miszgünstig sieht er jedes edlen sohn
als seines reiches folger an. GöTHE 9,9;
und er, er sollte lieblos jetzt die pflanze,
die er selbst zog, blos weil sie sich ein wenig
zu rasch und üppig in die blume warf,
miszgünstig in den staub daniedertreten?
AH. v. Kızist prinz Friedr. von Homburg 3,1;
unmittelbarer der natur verschwistert
fühlt sich mein geist, wenn aufgedunsne kleinheit
miszgünstig sich an ihm emporphilistert. PLATEN 46;
mein miszgünstiger, der mir miszgünstig ist (vgl. dazu unter
miszgönner): ungeachtet meiner miszgünstiger. SCHWEINICHEN
1 168; wurden meine miszgünstigen abermal zu schanden.
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