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209 LARVE — LARVIEREN
ihn hat meın nichtig fleisch, der falsche schnee der wangen
und des gesichtes larv, und dieser schmuck gefangen,
den mir die zeit abnimmt. A. GRYPHIUS 1698 1,249;
und das anllitz selbst, mit verächtlichem beisinne? ich dachte,
du würdest eine ganze erschreckliche larve haben, weil ich
dich allenthalben so garstig abgemalet sehe. pers. baumg. 1,6;
man kann keinen durch die haut, zugeschweigen ins herz
sehen. darumb musz man wol acht auf die larven haben.
LEHMANN 82; ein mädchen ohne vermögen und ohne rang,
hat ihn in ihre schlinge zu ziehen gewuszt, — mit ein wenig
Jarve: aber mit vielem prunke von tugend und gefühl und
witz. LESSING 2, 123;
und ists denn wirklich wahr, dasz sie so schön ist?
so oft muszt ich die larve rühmen hören.
ScHILLER Maria Stuart 2,9,
vgl. oben lärvchen; larve von der inhaberin eines solchen gesichts,
ironisch? du bist eine schöne larfe, eygregiae scilicet es pulchri-
tudinis et formae. STIELER 1055; was will die larfe haben,
quidnam sibi tribuit incondita ista? ebenda. — Redensarten? seine
larve in etwas werfen, sein gesicht in etwas hängen, sich in
elwas mengen: dasz kein anderer sein larfen in unser fur-
nemmen zu werfen hat. PARACELSUS opp. 1,923 A; nach der
larve herbeten, auswendig?: so bald aber ich kaum mein
zehentes jahr erreicht, spannete mich mein vater schon zu
allerhand arbeit an, hergegen wurde an gar kein schulgehen
gedacht, sondern mein vater war vollkommen zufrieden, dasz
mir die mutter das vater unser, den christlichen glauben, die
tisch- ‚und etliche andere gebete nach der larve herbeten
gelernet. Felsenburg 2, 401. ;
5) larfe etiam dicilur triangulus archilectorum ex trabibus, in
parielibus. STIELER 1055,
6) larve naturwissenschaftlich: unter larve versteht man die
gestalt eines der verwandlung unterworfenen insecets von dem augen-
blicke an, da es aus dem ei kriecht, bis es sich in eine pupe oder
in eine nymphe verwandelt. NEMNICH 3, 337.
LARVE, f. bei den jägern und vogelstellern, vgl. lorve.
LARVENBLUÜME, f.: wmersonatae, maskenblumen, larven-
blumen, diesen namen führt nach Linne die vierzigste natürliche
ordnung der pflanzen. NEMNICH 4, 912,
LARVENGESICHT, u. gesicht das einer larve gleicht: wer
ihrer einer werden will, musz hauptsächlich zwei eigenschaften
haben, nämlich eine groösze geschicklichkeit sich sehr aus.
drückend zu geberden, und dann ein gar besondres larven-
gesicht, wobei vornämlich die grösze und gestalt der nase
nit in betrachtung kommen. KıopstTock 12,24; ich kann die
larvengesichter noch nicht unterscheiden. GoTTER 3, 135.
LARVENMANN, m. der mauskenspiel, mummenschanz treibt,
narr: so nun der arz von gott dermaszen fürgenommen und
gesetzt ist, so musz er endtlich kein larvenman sein, kein
alts weib, kein henker, kein lügner. PARACELSUS Opp. 1, 226 C.
LARVENSAME, m. nach larve 6: und so schuf die natur
in seinem geiste ihren morgen und ihren frühling noch ein-
mal aus dem erdenklosz des ersten frühlings, d.h. aus der
heiszen sonne, aus dem kühlen bache, aus dem schmetter-
ling, den der mai aus der hülse schälte, aus den bunten
mücken, welche die gehährende erde aus dem larvensamen
wie fliegende blümchen hervortrieb. J. PauL Hesp. 3, 207.
LARVENSCHNECKE, f/. eine schneckenart , turbo personatus.
LARVENSPIEL, n. mummerei, gaukelspiek:
sie raubten in (zwei märtyrern) das klosterkleid,
Jie weih sie Jn auch namen,
die knaben waren des bereit,
sie sprachen frölich amen,
sie dankten jrem vater gott,
das sie los solten werden
des teufels larvenspiel und spot,
darin durch falsche berden
die welt er gar betreuget. LUTHER 8,371";
dasz 'sie haben .. aus der kirchen ein larvenspiel angericht.
briefe 5, 542,
LARVENWERK, n. gaukelwerk, gaukeleis dasz ich den doc-
torem (Faust) mit meinem blawen dunst und bloszen larven-
werk so künstlich umb den genszbrei geführt. AYRER proc, 2,2;
mit unrecht wil man uns die bilder, die wir spüren,
aus eitlem }arvenwerk, aus gattungen formiren,
die ganz unmöglich sind. . BrRockKEs 3,467,
wach dem französischen des Genest:
de simulacres vains, d’especes impossibles,
a tort on veut former ces images visibles,
LARVIEREN, verb. sich vermummen, maskenscherz treiben :
0 Eh wir umb umschannzen, prassen, rassen, danzen,
LASCH — LASCHE 210
nummen, stummen, prummen, .. butzen, mutzen und larfıren.
7arg. 50°. ‘
LASCH, adj. schlaf, matt, träge, dem sinne nach mit lasz
s. unten) übereinkommend; entlehnung aus dem franz. läche
larf nicht behauptet werden, denn da das wort bereits altbe-
jewgt ist: lassus lasch Dier. 319° (niederdeutsch, 15. jahrh.), und
in wechselnder bedeutung durch oberdeutsche wie niederdeutsche
dialekte reicht, schweizerisch auch in der umgelauteten form läsch
üch findet, so ist schon darum eine übernahme aus fremdem
prachgebiete unwahrscheinlich, wozu noch die leichte und natür-
iche erklärung aus dem deutschen selbst kommt: lasch und läsch
icheinen aus lassisch und umgyelautet Jässisch zusammengezogen,
ind die nächsten verwandten von lassig, lässig träge, nur durch
un anderes bildungssuffiz unterschieden. und doch ist etwas
zedehntes, lasches, mit stirn und aug und nase disharmo-
isches in der unterlippe und im allzuflachrunden kinne.
LAVATER 4,8, 9. fragm. s. 415;
seyd nicht so lasch, ihr langen gesichter:
entzündet rasch die hochzeitlichter!
GuBiTZ volkskal. 1838, s. 115.
‘heinisch lasch (neben lasz) lässig, nachlässig KEHREIN 257;
schweiz. läsch, ein läscher beutel, ein leerer STALDER 157, von
ler vorstellung des schluffen. ausgehend; niederd. lasch (wie lak)
‘om geschmack der speisen, denen das salz oder das andere nölige
jewürz fehlt: ungesalzen, ungewürzt, unschmackhaft, (ade Scuam-
ACH 117°,
LASCHE, f. und m. wol mit der allgemeinen bedeutung eines
Hreifens oder luppens, die verschieden specialisiert ist. in be-
chung zu dem worte sieht isländ, laska to break asunder, laski
4% flaw, fissure in wood, the wrist-piece of & gaunllet beneath the
'humb (Yıcrussun 374°); schwed. lask masc., dän, laske fem.
lasche können deutsche lehnwörter sein; die verwandtschaft von
"ngl. leash koppelriemen ist zweifelhaft, vyl. unten 4, c.
1) fetzen der haub oder des felles:
von den (den feinden) ev vreislich wart zuhakt,
zuschrötin und zuhouwin,
daz man mochte schouwin
im bhengiu von «dem libe blöz
manchin vieischis laschin gröz. JERoSCHIN 14580;
liesz dem hären abziehen ein lasch,
dem dfuchs zu einer pilgramstasch.
froschmdus. 2,1,6 (V3*),
vgl. duzu Reinecke fuchs 2673:
Rrunen was ok de reise nicht güt,
he vorlös ein stucke van siner hüt.
2) düringisch, meisznisch, schlesisch ist lasche ein wund-
jeriebenes stück haut, reibewunde der haut und die darüber sich
»ildende kruste:! die lasche leve vulnus ex altritione , sich eine
asche reiben, culem terendo vulnerare STIELER 1057; die lasche,
'schara STEINBACH 1,977; denselben augenblick als man ihm
lie fessel abgethan, so fuhr er mit der hand üher die laschen,
so ihn vortrefflich juckten. HorFMAnnswALDAU sterb, Socrates 4;
vuch ähnliche brandwunde? das wetter hat in Werner Morgen-
sterns haus eingeschlagen, zwei kühe... getödtet, sein
weib... getäubet, ihn selbst aber an dem beine den strumpf
ıbgeschlagen und einen laschen ans bein gebrandt. Meiszner
zuchricht von der zienbergstadt Altenberg (Dresden u, Leipzig 1747)
5. 426,
3) in Tirol heiszt der lasch lappe überhaupt, varlasch ohrlappt
Fromm. 6,441; bair, ist die laschen die tasche, dus täschchen,
bei rindern der weibliche äuszere geschlechtstheil, und die hündin,
benso schimpfname für eine weibsperson. ScHm. 1,1520 Fromm.,
gl. tirol. lascha die hündin Fromm. 4,54. nicderländ. lasche
mmissura panni aut vestis, pars assula, lasschen zmmiltere sive
nsuere partem punni, Interjicere, intexzere, assuere parlem KILIAN.
4) lasche, in der sprache der handwerker,
a) bei den schneidern, was an den kleidern als ein zwickel
ngesetzt wird: ein mandel der ohne laschen geschnitten wird,
zus dem ganzen geschnitten. Frıscy 1,577°. auch die klappen an
len taschen werden ‘un einigen orten’ von den schneidern laschen
jenannt. JAcusBsson 2,560°, die ndherin nennt niederd. laske,
asche am hemd ein viereckiges stück leinen, das unter den armen
angeselzt wird, um die weile: zu gewinnen, daher auch winn-
asche, SCHÜTZE 3,13.
b) bei den schuhmachern: lasche an einem schuhe, barba
'ulcet STEINBACH 1,977; ein vierkantiges stück leder, welches oben
ın dem oberleder der schuhe, da wo die schnalle, zu sitzen kommt,
‚elbstwachsende laschen sind lauschen an den schuhen, die nicht
ınyestickt, sondern aus dem vollen leder gemacht sınd. Jacorsson
‘ 560: