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2365 MITSAMKEIT — MITSCHULD
im bairischen noch lebend: mitsam, sanft, mild , auch: zart,
leicht schaden nehmend, e midsams leut, person von sanfter
gemülsart, e mitsams wetter, e midsamer tag, äbend; der
wind blast midsam, Scham. 1, 1690 Fromm.; im übrigen aber seil
dem 16. jh. vergessen, und schon früher umgebildet oder durch
neubildungen ersetzt, die sich an worte ähnliches sinnes anlehnen,
so meidsam sp. 1901, mildsam sp. 2216; der voc. inc. theut. 0 1°
verzeichnet miltsam, mitis, pius, mansuelus, miltsamiglich, mite,
pie, mansuete, unter den zusammensetzungen von mit.
MITSAMKEIT, f. freundlichkeit, sanftheit: und wie der neid
ain unrüebigs übel und voll todtlichs gift, auch ein stinkende
feul der gepain ist, dagegen ist mitsamkeit ain gesundheit des
herzens und ain leben des fleisch. teutsche theol. (1528) 44, 3.
MITSAMMEN, adv. una, conjunctim; in Düringen, Obersachsen
und sonst milteldeutsch für beisammen, zusammen; mitsammen,
mit einander, zusammen ALBRECHT Leipziger mundart 171°; in
der schriftsprache meist nur in nachahmung volksmäsziger rede:
adjes denn mitsammen, liebe liebchen, auf baldiges glück-
liches wiedersehn! Fr. MüLLER 3,14; ich hoffe, dasz wir
immer gute gesellschaft ımnitsammen machen werden. TIEc«
3,44; aber auch in gewählterer :
freundlich wollen wir mitsammen,
viele märchen, possen reden. Octavian. s, 33;
es sei, wie ihr mitsammen es bestimmt.
Shukesp. Othello 1,3.
MITSAMMT, s. mit II, 9.
MITSCHAM, f. theilnahme an der scham eines andern: ich
habe schon lange an einer geschichte meines geistes sowohl,
als meines körpers geschrieben, und das mit einer aufrichtig-
keit, die vielleicht manchem eine art von mitschaam erwecken
wird. LICHTENBERG 1, X!!; mitscham ist sehr lauter. man
fühlt sie, wenn sich ein mann, den man hochschätzt,...
‘ächerlich macht. 140.
MITSCHE, f. ein kleines brot, dim. mitschel, s. mutsche,
nütsche und mütschel,
MITSCHEIDEN, verb, vereint scheiden: P. harre! er soll aus
hrem herzen weichen. A. weichen? und wer so liebt, würde
sein bester theil nicht mitscheiden? KLincGER theater 2, 133.
MITSCHICKEN, verb. una mittere, pariter, simul et in comi-
tatu ablegare: er ist mitgeschicket, legationis comes est. STIELER
1775; es sind ein haufen leute mitgeschicket worden, gregatim
misst sunt. ebenda; mein neues stück, welches ich ihnen
durchaus mitschicken wollte. LEssınG 12,349; du sendest
mir für meine subskribenten 12,..exemplare, und überdies
will ich noch wol 6 unterbringen, wenn du sie mitschickest.
HöLTty 259 Halm.
MITSCHLAFEN, verb. condormire, mit andern schlafen.
MAALER 292°,
MITSCHLAGEN, verb. vereint schlagen: mitschlahen, con-
verberare, voc. inc. theut. 0 1° ; vereint kämpfen: seitdem ich weisz.
dasz Katwald mitschlägt. KıopsTock 10, 177.
MITSCHLENDERN, verb. comitari aliquem animi causa.
STIELER 1817: jeder herr bot einer seiner nachbarinnen den
arm, da aber die liebhaberin der natur die karten meiner
unterhaltung vorzog ...so würde ich allein mitgeschlendert
sein. THÜMMEL 5, 233.
MITSCHLINGEN, verb. vereint schlingen; refleziv: ein so
begabter geist blickt, nach eigentlichst orientalischer weise,
munter und kühn in seiner welt umher, erschaflt die selt-
samsten bezüge, verknüpft das unverträgliche, jedoch der-
gestalt, dasz ein geheimer ethischer faden sich mitschlinge,
wodurch das ganze zu einer gewissen einheit geleitet wird.
GÖöTHE 6, 114.
MITSCHMAUSEN, verb. convivari et comessari cum amicis.
SEIELER 1868:
hald auch schlemmt sich der junker hinab zu den würdigen
vätern,
mitzuschmausen am mahl! dann schallen ihm unsere seufzer
statt der musik, Voss 2,42.
MITSCHMAUSER, m. compotor, combibo, sympota. STIELER
869, mitschmauserinn, compotrix, sympotria. ebenda.
MITSCHÖFFE, m. genosse in einem schöffenamt: do ant-
worten dieselben egenanten scholtheisze und scheffen von
Eltevil uff dieselben artikel, als sie daruff bescheiden und
underwieset waren von iren midescheffen zu Eltevil. weisth
1, 546 (von 1383).
MITSCHULD, f. schuld die einen gemeinschaftlich mit anderen
rifft; in sittlichem sinne: dasz sie jetzt .. mitschuld trage an
der tänschung ihres lieben vaters. FrREYTAG ahnen 4,87;
MITSCHULDIG — MITSITZEN 2366
ihr habt das Jand von Östreich abgewendet,
kein anderes war meines vaters unrecht;
ihr seid in gleicher mitschuld und verdammnis.
ScCHILLER Tell 1,4;
ich hab ihn verkannt,
Jeronimus — hab ihn der mitschuld heute
geziehen, der sich heut für mich geopfert. .
, . H. v. KıEıst fam, Schroffenstein 4,2;
m geldlichen sinne, im plur.: mitschulden, debita communia,
»lias gesellschaftsschulden, societatis nomina. STIELER 1940.
MITSCHULDIG, adj. mitschuld habend:
vergebens flehst du meiner wuth,
färben soll sein mitschuldig blut
rosenroth diese kammer. Fr. MÖLLER 1,212;
ein könig sollte seiner kühnen thaten
mitschuldig niemand machen. GörTHE 10,36;
‘ubslantivisch: aber dasz fremdes laster uns, wider unsern
willen, zu mitschuldigen machen kann! LEssınG 2,135; zu
niszbräuchen, deren mitschuldiger er war. SCHILLER hist.-krit.
2usg. 7, 142; soll ich dir alles sagen? du verdiensts, alter
nitschuldiger meiner thorheiten. GöryE 10,160; dieser be-
xannte sich selbst als mitschuldigen ihrer vergehungen,
8, 181; die mitschuldigen. ein lustspiel. 7, 38;
der darf auf schand und frevel pochen,
der auf mitschuldigste sich stützt,
und: schuldig! hörst du ausgesprochen
wo unschuld nur sich selber schützt. 41,11.
MITSCHULDIGKEIT, f.: wenn er sich auch von der heftig-
<eit seines temperaments hinreiszen liesz, dem völlig reifen
complot seinen beifall zu geben und die ausführung desselben
zu begünstigen, so kann dieses für seine frühere mitschuldig-
keit nichts beweisen. SCHILLER hist.-krif. ausg. 9, 362,
MITSCHÜLER, m. condiscipulus, in una studiorum incude
vositus. STIELER 1722: ihm einen besondern vorzug vor seinen
mitschülern beizulegen. KÄsTnER verm. schr. 1,54; das sollst
lu büszen, rief er seinen mitschüler an. Freytag ahnen 4, 156.
MITSCHWESTER, f. consoror. voc. inc. heut. 01°; in geist-
‘chem sinne: so du sichst, das dyn nechster mensch, din
nitswester beladen ist mit trurigkeit. KEISERSBERG bilg. 59°;
;chaffe ihr auch das gewand einer mitschwester. FREYTAG
ıhnen 3,352; allgemeiner, von dem weiblichen mitglied irgend
ner vereinigung: es soll bereits eine ausgemachte sache unter
deinen bethörten mitschwestern sein, dasz man schlechter-
dings nicht länger so ärmlich gekleidet sein könne wie bis-
her. WIELAND 8,296; es ist nicht in meiner macht, erwie-
derte die fee, einen zauberknoten aufzulösen, den eine meiner
nitschwestern geknüpft hat. 11, 72.
MITSCHWIMMEN, verb. vereint schwimmen: ich schwimme
mit, connaio. STEINBACH 1,551; mitschwümmen, connatare.
MAALER 292°; bildlich: dasz wir.. lieber mit Krusoe auf der
nenschenverlassenen insel uns einnisten, als im drängenden
zewühle der welt mitschwimmen. ScHILLER hist.-krit, ausg. 2,358 ;
lie sterne schienen mitzuschwimmen. J. Paur Hesp. 3, 238.
MITSEIN, verb. comitari, socium vel sodalem esse, it. facere,
;ontentum esse. STIELER 173; vergl. mit I, 2, sp. 2324. der inf.
‘ubstantivisch : .
kein endlich wesen kennt das mitsein aller sachen, ;
und die allwissenheit kan erst unfehlbar machen.
HALLER schweiz. ged. 131.
MITSEUFZEN, verb.:
'es winds mitseufzender durchgang (durch die saiten der harfen).
. WECKHERLIN 293,
MITSINGEN, verb. concinere, simul cantare. voc. inc. theut.
»>1": Georg hörte während des singens mit entzücken, wie
\nna mitsang. FREYTAG ahnen 4,104;
des winters job mitsingen und mithören.
WECKHERLIN 783;
gebt acht! ein lied vom neusten schnitt!
und singt den rundreim kräftig mit! GörHyE 12,105. .
MITSINGER, m.: mein Grienenwald, ich wils (das neue
ied) gern hören; wo sind deine mittsinger, so dir bebilflich
:ein werden? WiIckRaM rollw. 97, 29.
MITSINN, m. theilnehmender sinn:
scharfer blick die welt zu schauen,
mitsinn jedem herzensdrang. GörTuHE 41, 243.
MITSITZ , m. communio bonorum, communitas, nebensitz.
“TJELER 2037; vergl. mitsitzen.
MITSITZEN, verb. considere. DiEer. 144’:
alle sind herbei gerufen,
vor der göttin angesicht,
mit zu sitzen auf den stufen
zu dem hohen throngericht. BÜRGER 125°;
jememschaftlichen besitz anzeigend: er sitzt mit auf dem gute,