Full text: L. M. (6. Band)

8 
h, 
‚je 
an 
an 
et 
an 
ar 
a 
3 
ih 
N 
‘hs 
1; 
zlı 
an 
150 
b . 
* 
;h 
ch 
iS- 
{as 
„bb 
3 
en 
am 
;ht 
{re 
ar- 
{es 
84. 
in 
vie 
of- 
ch- 
ne 
aD. 
rd- 
rd. 
1en 
ner 
ARQ 
PI- 
er- 
2in 
atte 
so 
se 
nd- 
ig) 
rd. 
nich 
ter? 
em 
ielt, 
‚94: 
39) + 
„93 
2549 MORDLÄRM — MORDLICH 
MORDLÄRM, m. lärm wie bei einem mord oder einer metzelei , 
lann nach mord 11, von einem sehr groszen lärm: sie Vver- 
‘ührten einen mordlärm. 
MORDLICH, MÖRDLICH, adj. und adv. für den mord ge- 
ırtet, zum mord geeignet oder geneigt, mhd. mortlich; in der 
ältern sprache bis zum 17. jahrh. oft, seitdem nur noch selten 
gebraucht, und weniger durch mörderlich, als vielmehr durch 
nörderisch ersetzt. menschen werden mordlich genannt: das 
volk von Etruria was so mortlich, das sye dye lebenden 
zu den todten punden, mund ze mund, hand zu hand. 
H. v.MuGLin (1489) 126°; adverbial einem mördlich begegnen, ad 
rauriendum sanguinem advolare, mucronem in aliquem ExAaCUETE, 
STIELER 1291; mördlich feind sein, mördlich hassen: so ist 
der teufel, unser widersacher umb des schatzes willen, uns 
nördlich feind. LuTHER 6, 336°; warumb sind sie uns denn 
:o mördlich feind? 17,91’; 
drum kümmts, dasz viel vom glauben weichen, 
damit sie gute tag erreichen, 
und dasz sie den so mördlich hassen, 
der glauben hält, den sie verlassen. LocaAu 1,110, 62; 
nordlicher zorn, mordbringender: das bringt dann mordtlich 
;orn, neid und zank. Frank weltb. 160°; mördliche abgötterei, 
lie zum mord führt: solche figur hat der satan in ein mörd- 
'iche abgötterei verkehrt. REISZNER Jerus. 1, 92° ; mördliche an- 
;chläge, vornehmen: ein mördlicher anschlag, sanguinolentum 
‚onsilium. StTIELER 1291; den falschen und mördtlichen an- 
schlag, so wider euch erdacht und beschlossen ist. buch der 
‘jebe 255°; vermeinten, dieser edelman hette nicht ehrlich 
zehandelt, sondern sein feind mit mördlichem und brand- 
lichem anschlag umbbracht. Zıinkerer apophth. 1, 353; fragte 
ı1ach der ursache dieses mördlichen vornehmens. v. BIRKEN 
Marg. 169; dasz mein mördlicher befehl vollzogen wäre, 188; 
nordlicher schaden: da denke nu selbs, wie mordlichen 
schaden du thust. LUTHER 4, 399; wenn wolt jhr aber solche 
zeelen alle herwider bringen? und den mördlichen, grundt- 
'osen schaden erstatten? 5, 81°; wie ein groszen mördlichen 
schaden sie £fhun. 173°; da thuts denn groszen mördlichen 
schaden. 416°; wenn solche jr schendlich maul aufthun, 
ınd solchs ins volk brewen, die thun erst den mörd- 
ichen schaden, sonderlich wenn sie gelerte und hochver- 
ıünftige leute sind. 6, 210°; on das unser lieber herr Christus 
Jisen mördlichen schaden, uff das er nit auch nach disem 
‚eben ewiglich wehret, gemiltert hat. E. ALBERUs ehbüchlin A2’; 
nördlicher verdacht, der sich auf einen mord bezieht: 
warum bracht er sich selbst in mördlichen verdacht? 
LOBENSTEIN Cleopatra 9,293; 
mordliche waffen, zum morde dienende, tötliche: (er) verstöret 
die kirche Christi mit mordlichen waffen. LUTHER 2, 286"; jre 
falschen zungen sind mördliche pfeile. Jer. 9, 8; ein jglicher 
habe ein mördlich waffen in seiner hand. Hes. 9,1; es haben 
ıuch die 48 vorweser allerlei mordliche waffen abgeschaffet. 
NALTER dithmars. chron. (1683) 186; 
man schos da mordlichs feir, 
gos siedends wasser, päch, und anders ungeheur 
von maur und türnen ab. ROmPLER 107; 
ın der form mordlicht (wenn nicht druckfehler für mordlichs) : 
Lysander zage nicht! hier liegt mein mordlicht eisen. 
A, GRYPBIUS (1698) 1,240; 
nördliche wunden, streiche, stiche: von dessen (eines degens) 
nördlichen streichen. HAGEDORN 1,116, anm. 2; 
wes süment ir ijuch langer mer, 
daz ir daz mortliche ser 
niht Niehent, daz iu nähet? troj. krieg 39008; 
princesse, warnt ich nicht, dasz Geta bald würd enden, .,. 
dasz ihn ein mördlich stich solt opfern seiner bahr? 
A. GRYPHIUS (1698) 1,400; 
nordlicher tod, solcher durch mord, gewaltsamer tod: dann am 
etzten tag, da du mich sahest, mir deine brüder das leben 
ıamen und mich mordtlichs todts tödten (föteten). Bocc. (1535) 
14° (im ital. nur m’uccisono) ; 
der mortliche töt 
mnag iuch wol geriuwen her näch disen tagen: 
reloubt an rehien triuwen, daz ir luch selben habt erslagen. 
Nib. 151,3,2 Zarncke; 
Jazu adverbial einen mordlich erschlagen, umbringen u. ähnl. : 
loch wurden die vygend diser sach gewar und fiengen an so 
mortlich mit jrem geschütz in die eidgenossen zu schieszen, 
las sy sich dick muosten ducken. ETTERLIN 241; das tet man 
darumb, dasz der künig dest minder zu klagen hette, als ob 
3i im die sinen mortlich umbgebracht söltind haben. TscHupI 
1, 238*: des keisers süne Lohern also mörtlichen umbzu- 
MORDLISTE — MORDNACHT 2550 
ringen. Aimon bog. C; die (Sichemiten) vergaszen nicht allein 
hres alten richters, sondern sie helfen ihrem dornbusch, 
las er Gideons 69 kinder auf einem stein mördlich und 
:;yrannisch umbbringet. ScHuppius 834 (nach richter 9,5 ff.) ; 
nun wollen wir zu hoff ansagen, 
wie Sewfrid sei mörtlich erschlagen 
von den mördern pei dem prunen. 
H. Sacas hürn, Seufr, 39, 1071; 
sie greifen wittwen mördlich an, 
sie tödten (0 ein schnödes ding) 
sie tödten auch den frembdeling. 
Opıtz psalmen s, 179 (ps. 94,3); 
es trachten jhrer viel uns mördlich umzubringen, 
LoGaAu 1,206, 52; 
mordliches geschrei, wie es bei einem morde erhoben wird, vgl. 
nordgeschrei, auch unter mörderlich: derhalben laufen sy 
nit mordtlichem geschrei hinweg. Frank weltb. 154°; adverbial 
nordlich schreien: und als Claudius zu der jungfrauen gieng, 
;jje angreifen und heim füren wolt, da schrie sie mörtlichen 
iber den richter und in. Livius von SCHÖFFERLIN 47; Gedeon 
;chrei mördtlich, und rufet seine götter an, dasz sie jm zu 
1ülf kämen. buch der liebe 274°; etwas thut mördlich wehe, 
;o wehe wie gewaltsamer tod: denn ein solch gewissen thut 
nördlich wehe, und ist das groszte creuz auf erden. LUTHER 
‘, 62°; es thut einem schwachen unerfarnen herzen mördlich 
vehe, so es für gericht kompt. 7, 199°. 
Die heutige sprache braucht mordlich nur noch ganz selten: 
las unritterliche und mordliche schieszpulver. ARNDT pro pop. 
Term. S. 6; 
da hast du den giftigen ratten schön 
die mordliche falle gar fein gestellt. ged, (1840) 279. 
MORDLISTE, f. liste solcher die gemordet werden sollen: so- 
ıald es abend wird, will ich die vornehmsten ınisvergnügte 
zu einer lustbarkeit bitten, nemlich alle die auf Gianettinos 
nordliste stehen, ScHILLER Fiesko 3, 5. 
MORDLÜGNERISCH, adj. durch lüge mordend: eure murd- 
ügnerische philosophie hat die natur aus dem wege geräumt. 
HAMANN 2, 281. 
MORDLUST, f. lust zum mord: 
ein wetterleuchtender glanz von hundert bloszen wehren 
scheint stracks in jeder brust die mordlust aufzustören, 
WiızgLAnD 22, 28 (Oberon 1,43): 
ich seh ihn, ohne rettung 
der mordlust eines frevlers preis gegeben. GOoTTER 2,281; 
doch Hektor, die funkelnden augen voll mordlust, 
wüthet daher. 1l. 9,237. 
MORDLUSTIG, adj.: 
es stehen andre mit gestrecktem speer, 
mordlustig hingepflanzt auf engen wegen, 
SCHILLER zerstörung von Troja v. 59. 
MORDMÄHRE, f. schimpfname für ein duszerst böses pferd 
vgl. mord 11 sp. 2534): Gottschalk (reiszt das pferd in den 
ügel). steh, mordmähre! H. v. Kıeıst Käthchen v. Heilbr. 4, 1. 
MORDMÄSZIG, adj. und adv. 1) gemäsz eines mordes, d.h. 
ner als opfer eines mordes: dein oheim, .. der nur erst vor 
zurzem, aber vergeblich versuchte, meinem kranken bruder 
reistermäszig und mordmäszig zu erscheinen. J. Paur Tit. 5, 122. 
2) nach mord 11 sp. 2534 ein höchstes masz oder einen höchsten 
jrad in niedriger oder vertraulicher rede ausdrückend : ein mord- 
näsziger lärm; sie konnten ganz mordmäszig trinken: ein 
nordmäszig gescheiter kerl, 
MORDMESSER, n. messer zum niederstoszen, dolch: weil er 
las mordmesser tregt, und nicht ableget, so trawe ich jm 
aicht, er möchte auf zeit und stet lauren, und denn thun, 
vas ich fürchte. das mordmesser meine ich aber, den fal- 
ıchen sinn und verstand des gesetzes Mose, der aus dem 
‚eufel kompt. LUTHER 3, 45°. 
MOÖRDNACHT, f. nox cruenta, vesperae Siculae, nuptiae Pa- 
jsienses, blutnacht STIELER 1322: mordnacht zu Wesen (1387). 
ÜscHuDI 1,512; das was nit mer dann 3 tag vor der mord- 
ıacht. 541°; do ward ein gleif (auflauf) von burgeren, die 
'‚ermeinten, sy weltend ein mordnacht anrichten, dan der 
‚erräteren waren nür zvill in der stadt, die do hetten können 
ınzeigen, welche man hette söllen ermürden. TH. PLATTER 79 
Roos; verschiedene personen hatten ihn im ärgsten getümmel 
ler mordnacht im schlosse erblickt. v.SyBEL geschichte der 
‘evolutionszeit 1,103; 
(dasz) des buchs besitzer 
prinz Dmitri sei, des Iwans jüngster sohn, 
den Andrei, ein redlicher diak, 
in jener mordnacht heimlich weggefüchtet, 
ScHiLLER Demetrius, 1. aufz., v, 219: 
160%
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.