Full text: L. M. (6. Band)

2592 
29: 
55 
Toy: 
en 3; 
‚tgesch. 
n grad 
ZLUNG, 
‚7 wie 
n den 
JAcoBi 
ziehel- 
‚stützt 
‚schen 
‚ährte,. 
verden 
schen, 
form 
a der- 
‚2, 349, 
nd wol 
le zu- 
ırtara 
368°), 
‚t sich, 
ı man 
nurs, 
28209; 
356, 6; 
-OrSar, 
riario- 
mehr- 
morta- 
ır 368° 
434‘; 
ırium, 
n, ein 
sählich 
nörsel 
'lstein 
ır den 
1en in 
nÖrser 
FRISCH 
STEIN- 
ıd, in 
‚örsel, 
» form 
ahrh. : 
ın der 
irser). 
(vgl. 
artum 
und 
hs in 
x. 
2593 MÖRSERBATTERIE — MÖRSERSTEMPEL 
nörsern und kochets in töpfen. 4 Mos. 11,8; wenn du den 
ıarren im mörser zustieszest mit dem stempfel wie grütze, 
50 liesze doch seine narrheit nicht von jm. sprichw. Sal. 27,22; 
Jiese kräuter soll man in einem steinern mörser zerstoszen. 
TABERNAEMONT. 390; 
die (die bauern) hand nienan kain mörser, 
das sie die wurzen kunnen stoszen. teufels nelz 9900; 
hast du zum apfelmus auch kaneel gestoszen im mörser? 
Voss Luise 3,1,525; 
mörser von stein und glas, in den apotheken gebraucht, 
JACOBSSON 3, 90*; hölzerner mörser des feilenhauers, worin er 
las und gebranntes horn zum erhärten der feilen stöszt, ebenda; 
marmorner mörser des zuckerbäckers. ebenda; beim edelstein- 
schneider hat der mörser, worin der diamant zu staub gestoszen 
wird, die form einer kleinen büchse. 89°. 
3) mörser, seit dem 15. jahrh. name eines geschützes in der 
ınnähernden form eines mörsers (LExErR mhd. wb. 1,2202), vgl. 
zuch feuermürser; franz. mortier seit eben dieser zeit (LITTRE 
2, 635°) ; feuermörsel, alias böler, mortarium bellicum. STIELER 
„293; einen feuermörsel mit nageln, steinen und ketten laden, 
mortarium onerare clavis, saxis et catenis, mörser losbrennen, 
»xonerare, displodere mortarium. ebenda; man hat eine un- 
geheure menge kleiner mörser, die man in der reihe nach- 
sinander stellt; absatzweise stehen etwas grüszere, die wie 
artillerie donnern. SEUuME spazierg. 1, 140; 
und gleichwohl hört der dicke flusz (die Save) 
les sieges feurigen entschlusz 
aus mörsern und carthaunen donnern. GÖNnTHEER 123. 
4) mörser in einer öl-, pulver- oder stampfmühle, die löcher 
m grubenstocke, worein dasjenige gelegt wird, was gestampft 
verden soll; auch grube, hafen. JAcoBSson 2, 185°, 
5) mörser auf den schiffen, das kupferne gehäuse, in welchem 
ich die kompassrose bewegt, und welches bei den hangenden 
zompassen von glas ist. CAMPE. 
MÖRSERBATTERIE, f. batterie aus mörsern bestehend. JA- 
°OBSSON 6, 589°, 
MÖRSERBLOCK, m. im geschützwesen der block oder die 
afette, worin ein mörser hängt. JAcoBssoN 3, 90°. 
MÖRSERCHEN, MÖRSERLEIN, n. kleiner mörser, vgl. ahd. 
ınler mörser 1: mortariolum, ein kleins mörsele DAsypop.; 
nörselein, morfariolum STIELER 1298, 
MÖRSERHAUBE, f. nach dem franz. morlier (LITTRE 2, 635°) 
ıaubenartige kopfbedeckung in form eines mörsers, die der kanzler 
‚on Frankreich und die höchsten präsidenten (daher presidents d 
norlier oder au mortier) als zeichen ihrer würde trugen: der 
xanzler sammelte die stimmen ein, zuerst bei den pärs, 
lann erst bei den präsidenten mit der mörserhaube. Dayı- 
AANN gesch. der franz. revol. Ss. 122. 
MÖRSERKERZE, f. ein wachslicht, das nicht gerollt, sondern 
n der form gegossen ist, und weil kurz und oben dicker als 
ınten, beinahe die gestalt eines mörsers hat. JAcOBSSON 3,90°. 
MÖRSERKEULE, f. keule des mörsers: mörselkeule, pilum, 
»istillum mortarii STIELER 909; ach vater, mache du mich 
zum futtermarschalk über den zuckerkasten, und gib mir 
ine mörselkeule in die hand, dasz ich läuten kan, wenn 
nir was fehlt. Cur. Weise erzn. 115 Braune; lege ich abends 
neine mörserkeule aus der hand (sagt der diener des arzles, 
ler im laboratorium arbeitet). colica 61; wobei er die berühmten 
'eldherrn als mörserkeule gebraucht. A. W.ScCHLEGEL 5,198. 
MÖRSERKUCHEN, m. kuchen der in einer tiefen, in der mitte 
;rhabenen form gebacken wird; süddeutsch gugelhopf. 
MÖRSERN, verb. im mörser zerstoszen (vergl. mörseln): 
»feffer, zucker mörsern. vergl. zermörsern. 
MÖRSERSTEIN, m. 1) stein der ein mörser ist, steinerner 
mörser ? mortarium, morserstein, morselstein, mirsalsten DıeEr. 
368°; und im darnach ein frouw mit einem murselstein warf 
len helm von dem houbet und das rosz ze tot. d. städte- 
;hron. 9, 1044, 7; dry morszerstein. inventar von Holzhausen 
'm Frankfurter archiv, von 1410; ein mürselstein . .. etwas 
larinn zu stoszen. FrEY garltenges. 62°: in meinem mürsel- 
itein stoszen. 62’; 
il och das verdorben nit bald enweg gan, 
;o stoszends sis (die krämer) in aim morselstain 
und machend darusz ain spezri. des teufels netz 9892. 
2) steinerne kugel die aus einem mörser geworfen wird? böler- 
ive mörselsteine, lapides mortartis iqnivomis exculiendi. STIELER 
139. ; 
MÖRSERSTEMPEL, m. mörserkeule : stämpfel im mörsel, sive 
mörselstempel, pilum, pistilum. STIELER 2120. vgl. stempel. 
ur 
MÖRSERSTÖSZEL — MÖRTELMACHER 2594 
MÖRSERSTÖSZEL, ım. ebenso: mörselstöszel, pistillum 
MAALER 293°; also hat dieser goltvergessene bub, vatter und 
nutter mit einem mörserstöszel jämmerlich ermordet. Ass. 
ı S. CLARA Judas 1, 115; dasz der mörserstöszl, mit welchem 
lieses gottlose kind seine eltern ermordt hat, in dem raht- 
jausz an die wand aufgehenket worden zu einer ewigen 
sedächtnüsz, und solle dieser noch auf den heutigen tag 
‚täts zittern. 116. 
MORT, MOÖRTE, vgl. unter mord und mordio. 
MÖRTEL, m. kalk zum mauern mit sand gemischt. die 
ömischen bauleute nannten nach dem sprachgebrauche des Vilruv 
nortarium nicht allein das trogarlige gefäsz, in welchem die 
nändemasse für das mauerwerk herzugetragen wurde, sondern 
vuch diese bindemasse selbst. mit der einführung des steinbaues 
n Deutschland seitens romanischer maurer (vergl. unter mauer 
‘PD. 1773), die eine reihe technischer ausdrücke in die sprache 
ringt (vgl. fundament und füllmund, kalk, kammer, mauer, 
uegel u. a.), wird auch jenes lateinische wort aufgenommen, mit 
ımsetzung des sächlichen geschlechts in das männliche: die älteste 
orm mortari, in der das geschehen sein wird, ist bis jetzt nicht 
'elegt, erst spät ahd. findet sich morter, cementum GRAFF 2,859; 
‘uch mhd. morter, mit umlaut mörter, welche form bis ins 
7. jahrh. dauert? cementum, mörter, morter, mortre DiEer. 111°; 
ein thurm) mit groszen quadranten auszen gemaurt und in- 
ıen auch und in der mitte kislingstain mit morter eingerent 
ınd gegossen. d. städtechron. 5,315, 5; und sie hetten die 
jegel für die stein und die leimige erd für den mörter, 
“übel von 1483 10° (habueruntque lateres pro saxis, et bilumen 
‚ro caemento. vulg., 1 Mos. 11,3); etlich tragen stein, die an- 
'ern mörter. TAULER (1508) 108°; darnach hiesz der meister 
ieynharten mörter langen. Aimon bog. F2; bringet mir stein 
ınd mörter. F3; alter mörter, rudus velus SCHOTTEL 1366; der 
nörtel, mertel, mörter, arenatfum, caementum STIELER 1293; 
zimmerholz, mörder, kalk und stein. 
HA, Sacas 4,1, 107°; 
uch mörtrer: cementum, mörtrer Dıer. 111°, morträr n0v. gl. 83°; 
ınd seit dem 15. jh. mortel und mörtel, letztere die gebliebene 
rm: cementare, tunchen mit mortel Dier. 111°; cementum, 
nertel, mortel ebenda; mortel, cementum, calz, vulg. kalch. 
oc. inc. theut. 02°; mortel abruren, cementare, cementum 
emperare. 02; mörtel, harenatum, mörtel von marmel und 
zalk, marmoratum Dasvyp.; mörtel rüren, subigere calcem et 
ırenam in alveo calcario, angemachter mörtel, calz subacta, 
ine mit mörtel beworfene wand, paries arenato inductus 
)TIELER 1293; mertel, mit sand eingemachter kalk, arenatum, 
ntrita, calz macerata, STEINBACH 2,52; mit mörtel, sandstein, 
ınd holz, Petr. 102°; gewöhnlich müssen die fremden ihnen um 
‚otteslohn säcke tragen, mörtel mischen und steine heben 
ür ihren burgenbau. FrEYTAG ahnen 3,219; 
die den mörtel schlagen 
und mauren ihren bau, SpEE trulzn, 97,199 Balke; 
n bildlicher verwendung (s. auch ehemörtel): jünglingen wirlt 
nan richtig vor, dasz sie gern schöne jünglinge zu ihren 
reunden auslesen; bei mädchen hingegen wollen ihre loh- 
'edner viel daraus machen, dasz sie die weibliche schönheit 
ıls einen zu lockern und niedrigen mörtel und leim der 
reundschaft gänzlich verschmähen. J. Pau Hesp. 1,60; (du) 
yauest an der stadt gottes, ohne den mörtel des bluts und 
);hne die quader der todtenköpfe, 3, 168; 
nicht aber wanke in dir selber mehr, 
so lang ein athem mörtel und gestein 
in dieser Jungen brust zusammenhält, 
H. v. Kıgist Penthesilea, 9. aufir,; 
isz auf, der mördel musz begossen sein, Garg. 100“ (der 
runkenen litanei). 
MÖRTELHAUE, f. haue zur bereitung des mörtels: mortel- 
ıauen, cementifodina. voc. inc. theut. 02°; mörtelhaue, ruta- 
‘ulum SCHOTTEL 1366 ; die mörtelhauwen, pflasterkellen, rutrum 
TAALER 293°. 
MÖRTELKELLE, f. kelle zum auftragen des mörtels: mörtel- 
‚ellen, frulla MAALER 293°; mörtelkölle, frull@a Frıscy 1,670°, 
MÖRTELKNECHT, m. knecht der den mörtel bereitet? cemen- 
arius, merterknecht Dier. 111°. 
MÖRTELMACHER, m. der den mörtel bereitet: cementarius, 
nörtermacher, mertermacher Dıer. 111°; einem füller und 
nem mortermacher sol man niht mer geben ir ieclichem dez 
ages denne x hellere. Nürnberger vol.-ordn. 285, 
p°
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.