Full text: L. M. (6. Band)

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2709 MÜNZFREIHEIT — MÜNZKRÄMER 
ladung der münzfiguren so danken, als ein Grieche ver- 
zangener zeiten sie wegwerfen würde. HERDER zur litt. 14, 161, 
MÜUNZFREIHEIT, f. licentia cudendae monetae, privilegium 
publicandi monetam. Frısch 1, 675°: die kräiszverwandten, so 
mit münzfreiheit versehen. abschied des reichstags von 1551 $ 42: 
diejenigen, so von uns oder unsern vorfahren im reich, mit 
dem regal der münz gefreiet sind, (sollen) solch münzfreiheiten 
niemand anders .. verkaufen. $ 46. 
MÜUNZFUSZ, m. publica auctoritate constitutum pretium et 
pondus monetae, festgesetzter preis. der münze von Deutschland. 
FrıscH 1,675‘: nachdem die rechnung in dem niedern münzfusz 
der guten alten zeiten berichtigt war. Haurr Lichtenstein 2, 40. 
MÜNZGAFFER, m. der münzen begafft, spottname für einen 
münzliebhaber: denselben schimmeligen steinschabern, und 
münzgaffern, die auch ein gebuckleten schröter für antiquitet 
aufheben, und jedes miszgewechs aufkleben. Garg. 33°, 
MUNZGEKRAÄTZ, n. abfall der beim münzen entsteht. JAcOBS- 
30N 3, 106°. 
MÜNZGELEHRT, adj. gelehrt im fache der münzen. als subst. © 
rettung der münzgelehrten, die mehr thun, als schmecken. 
HERDER zur lilt. 14, 143. 
MÜNZGENOSSE, m. juris monetam publicandi parliceps. 
FrıscH 1,675, _ 
MÜNZGEPRÄGE, n. character monetae. STIELER 1476, vgl. 
münzengepräge. 
MUNZGERECHTIGKEIT, f. gerechtigkeit zu münzen. 
MÜNZGESCHICHTE, f. wie münzengeschichte. 
MÜNZGESETZ, n. geselz das münzen und den gehalt der 
münzen betreffend: in den republicanischen zeiten Roms weisz 
man die strengen münzgesetze, die kein privatbild auf die 
münzen zulieszen, HERDER zur litt. 14, 206; 
nichts rührt sein (eines greises) schlaffes herz, als kluge münz- 
gesetze. HAGEDORN 1,121, 
MÜNZGEWICHT, n. gewicht einer münze; gesetzliches gewicht, 
Jas eine münze haben soll. 
MÜNZGROSCHEN, m. leichter groschen; vgl. münzpfenning. 
MÜNZHAMMER, m. hammer womit man die münzen schlägt. 
“Rısch 1, 675°, 
MÜNZHAUS, n. officina monelaria. STIELER 799. bildlich? 
das herz ist schacht und münzhaus. 
RückKErRT ges. ged, 2,422. 
MÜNZHERR, m. 1) herr über das recht zu münzen, inhaber 
des münzrechts : dasz auch neben jetzt gemelten stücken (kreu- 
zern und andern münzsorten) die münzherren und stände, nach 
jhrer landsart etliche sonderbare münzsorten, auch pfenning 
und häller, zu täglichem gemeinem gebrauch, gemacht zu 
werden, verschaffen mögen. reichstagsabsch. von 1551, $ 36; 
unsere wappen sind eine zusammensetzung vieler figuren, um 
deren eine oft strüme von menschenblut vergossen, deren 
keine also, wo es die ehre und das erbrecht des münzherrn 
arfordert, ausgelassen werden darf. HERDER zur litt. 14, 160, 
2) in reichsstädten, ratsherren die über das münzwesen wachen: 
nünzherren, die auf die münz und wächsel acht hattend 
das es rächt und ordenlich zugienge, mensarii triumviri, Mo- 
netales triumviri. MAALER 295° (er denkt an die römischen trium- 
viri monetales); bei Frısch 1, 675° aber münzherr als reichs- 
städtisches amt, 
MÜNZHOF, m. hof worin sich die münze befindet: (eine röhre 
geht) durch das tore in den münzhof (zu Nürnberg). TucHER 
baumeisterb. 181, 14; obgleich in Marseille ein münzhof und in 
diesem auszerurdentlich viel geld war. J. Pau auswahl a. d. 
teuf. nap. 1, 24. 
MÜNZJUDE, m. jüdischer geldwechsler? dennoch schwört er 
(der freigeist) alle augenblicke, mit der witzigsten miene von 
der welt, bei gott und allen teufeln. mir kömmt dieses eben 
so kräftig vor, als wenn unser münzjude Jesus, Maria! rufen 
wollte. RABENER Sal. 1, 21. 
MÜNZKABINET, n. wie münzenkabinet: man hat mir ge- 
sagt, dasz in ihrem schönen münzcabinette noch drei glocken- 
‘haler fehlen, RABENER sal. 3, 72, 
MÜNZKENNER, m. kenner von münzen. dazu münzkenntnis, 
MÜNZKOSTEN, plur. kosten die durch das prägen der münzen 
verursacht werden. in dlterer oberdeutscher sprache als mase. 
sing. (vergl. dazu unter kost th. 5, 1854 unten): vorbehältlich .. 
lesz gebürlichen münzkostens. reichstagsabsch. von 1551, $ 46. 
MÜNZKRÄMEN, m. händler mit alten münzen: münzen... 
die von münzkrämern . . . nicht sonderlich gesucht werden. 
WINKELMANN 3, XXI 
MÜNZKRÄTZE — MÜNZSORTE 2710 
WÜNZKRÄTZE, f. was münzgekrätz. JACOBSSON 3, 106°. 
MÜNZKRAUT, n. Iysimachia numularia, pfenningkraut, 
MÜNZKUNDE, f. wie münzenkunde. 
MÜNZKUNST, f. kunst münzen zu schlagen. vergl. münzen- 
kunst. 
MÜUNZLAUF, m. valor monetae. STIELER 1082. 
MÜNZLEGENDE, f. umschrift oder aufschrift auf münzen! 
xenntnis des rechts ist die um einen mann geschriebene 
nünzlegende, und verwehrt das beschneidem des stücks, 
1. PauL flegelj. 1, 45. 
MÜNZMAL, n. münzzeichen, stempel zu münzen (vgl. mal 2, d, 
;p. 1495): wir sollend ouch die münzmal, und die gewicht so 
zu derselben münz gehörend, und die fronwag zu st. Gallen, 
lem münzmeister inantwurten. Tscrupy 1, 481° (von 1373). 
MÜNZMEISTER, m. oberster leiter einer münze, mhd. münz- 
neister: ein jeder standt, so zu münzen hat, (soll) seinen 
nünzmeister oder andere münzverständige, auf s. Jacobs tag 
;chierst, allhie gen Speyer zum kaiserlichen regiment ver- 
wrdnen (zur beratung). reichstagsabsch. von 1529, $33; schnell 
»rachte man sie (falsche münzen) dem papst . . er sagte darauf 
'u dem münzmeister: suchet mit allem fleisze den thäter zu 
ntdecken. GÖTHE 34, 154. 
MÜNZORDNUNG, f. ordnung das münzwesen betreffend: die 
eschlossene, angenommene und bewilligte unser und desz 
‚eichs münzordnung. reichstagsabsch. von 1551, $ 44; dasz die 
ıngeregte münzordnung, als ein gemein nützlich werk, hin- 
°üro gehalten (werde). von 1566, $ 174. 
MÜNZPFENNING, m. hiesz in preuszischen landestheilen seit 
820 bis 1873 der leichte pfennig (360 auf den thaler) im gegen- 
«atz zu dem früheren schwereren (288 auf den thaler). ebenso 
nünzgroschen der leichte groschen (silbergroschen , 30 auf den 
haler) im gegensatz zu dem früheren schweren oder guten 
ıroschen (24 auf den thaler). vgl. dazu unter münze 2 sp. 2703. 
MÜNZPREIS, m. valor monelae. STIELER 1477, 
MWÜNZPRESSE, f. presse zur herstellung von münzen, 
MÜNZPROBE, f. probe des schrotes und korns einer münze. 
ıünzprob, computatio monelaria FRISCH 1, 675° 
MÜNZPRÜFER, m. wardein, ‚monetalis explorator, censor. 
'TIELER 1482. 
MÜNZRAND, m. rand, äuszere fläche um die münze herum. 
ACOBSSON 3, 107°. 
MÜNZRECHT, n. das recht münzen zu prägen. 
MÜNZREGAL, n. macht oder recht, münzen schlagen zu lassen, 
JACOBSSON 3, 107°: als er sein kollegium las — er stand gerade 
»eim forst-, salz- und münzregal. J. PauL Qu. Fizl. 79, 
MÜNZRINGERER, m. der münzen ringert, minderwertig macht: 
» münzringerer, münzschwecher, münzahgieszer, münzauf- 
‚jeher (lies münzauszieher), münzcontrafeiter, o wie wird 
nan euch für zerschrickte ziesalien oder pagament im holl- 
;himischen schmelzdigel granulirn! Garg. 190°. der stelle liegt 
zu grunde Ferdinands I neue münzordnung von 1559, $ 162; 
vergl. auch münze 4, 
MÜNZSAMMLER, m. wie münzensammler. 
MÜNZSAMMLUNG, f. wie münzensammlung: eine münz- 
‚ammlung haben, anlegen. 
MÜNZSCHEIDE, f. scheidemünze, moneta argento illita. STIELER 
750. 
MÜNZSCHLAG, m. prägung einer münze, auch gepräge einer 
:olchen. JAcoBSsoN 3, 107°. 
MÜNZSCHLÄGER, m. cusor monetae, schläger. FriscH 1, 675°, 
MÜNZSCHLOSSER, m. schlosser der für die münze das nötige 
tahl- und eisenwerk verfertigt. JacoBsson 3, 107° 
MÜNZSCHMIDE, f. offieina monetalis. Frıscg 1, 675°: item 
‚s sol kainer kain munz krummen bei dem brand (im bauern- 
triege 1525), sonder die silber- (und) goltmunz in die bestet- 
tigten munzschmiten schicken und antworten, die sol ime 
ezahlt werden nach der satzung oder wie jede munz ge- 
nunzt werde. OEcHSLE bauernkrieg 290. ; 
MÜNZSCHREIBER, m. scriba monetalis. Frisch 1, 675°, 
MÜNZSORGE, f. sorge für das münzwesen: unter einem 
>hilippus, und Alexander dem groszen ... sind die münzen 
vortrefflich; sie können über nichts als die unverwerflichkeit 
lerer zeugen, denen der hof die münzsorge aufgetragen. 
HERDER zur litt, 14, 206. 
MÜNZSORTE, f. sorte, art der geprägten münze. gewöhnlich 
im plur.: münzsorten, varia numismata, grobe sorten, moneta 
grossa, kleine münzsorten, aera. STIELER 2060; derwegen wollen 
und gebieten wir nachmals, dasz im h. reich keine andere 
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