Full text: L. M. (6. Band)

2716 
‚ wann 
vird. 22. 
i meer- 
„tzigen, 
ne nach 
ehört zu 
geiziger 
‚ weck- 
<ar von 
‚a liesz 
suppen 
van die 
94); 
3} 
1, 1649 
vergl. 
zurück- 
als ob 
RSBERG 
en das 
uchs an 
‚neiden, 
. aeque 
zig am 
0 172; 
1, vor- 
m.; in 
prechen 
;7, tuch 
Iriegen, 
zus will 
impfen. 
uch der 
stellung 
‚de, die 
an und 
- stücke 
händen 
2rE, ZE- 
istritzer 
3, 206: 
47 3 
140° 
turch- 
„Jjahrh. 
ntlehnt, 
ezeugt? 
hte ich 
noten- 
'ZÖTHE 
thron, 
durch 
erndes 
ührte? 
en. wo 
“EMNICH 
vergl. 
‚szlicher 
murks. 
thier. 
nieder- 
ıle anpit 
2717 MURKSTEIN — MURMEL 
verbreitet, und in die bedeutung des unordentlich arbeitens, der 
reimlichen und langsamen tödtung, oder auch des quälens über- 
jehend: alem. murggse, abmurggse, langsam hinmorden, hin- 
machen, an Öpisem ume-murggse, an etwas herumpfuschen. 
HUNZIKER 186; fränk. murksen, grob schneiden, z. b. brot. ScHM, 
, 1619 Fromm. ; in Mähren (Iglau) murksen, ungeschickt herum- 
ırbeiten. Fromm, 5, 465; . in Wiesbaden murksen, stark quälen, 
‚otschlagen. KEHREIN 286, in Nassau marksen, dpfel u. dergl. 
schaben. 273; schles. abmurksen, ermurksen, ermorden WEIin- 
HOLD 63°; in Leipzig und Obersachsen morksen, ungeschickt ab- 
schneiden , morksen, murksen, erwürgen (als abımorksen, er- 
morksen), ungeschickt schlingen, würgen, auch ungeschickt zu- 
sammenarbeiten, so dasz das ansehen der arbeit dabei leidet, mit 
murkserei, schlechtes arbeiten und schlechtes erzeugnis. ALBRECHT 
172°; in der Altmark murksen, durcheinander wühlen und in 
ınordnung bringen, knittern. DANNEIL 141°; verdreht zu mor- 
lexeln, ermorden, massakrieren ALBRECRT (mit bezug auf mor- 
laxt), und zu marixeln, morixeln (Scam. 1, 1641 Fromm.), was 
ntransitiven sinn, umkommen, erlangt hat: so bald er mit den 
ıallischen tausendsaframech anbundn ghabt hat, habns ilms 
‘han, dasz er hat murexen müssn, ScHwABE lintenf. B 6°; in der 
schriftsprache erscheint murksen nur vereinzelt als niedriges wort? 
Lesley. man weisz es, dasz du Macdonald und Duncan 
so abgemurkst. Ratcliff. nicht abgemurkst. im zweikampf 
jel Macdonald und Duncan. ehrlich focht ich, 
H. Heinz 16, 110, 
2) murksen auch (wie murkeln und murken) brummen, 
murren: in Siebenbürgen beim weinen feine abgebrochene töne 
yon sich hören lassen, schluchzen, dann murren und weinen. 
Kramer Bistritzer dial. 94; schles. murksen, verdrossen und lang- 
jam handeln und sprechen. WEInuoLD 63°; in Leipzig morksen, 
nurksen, murren ALBRECHT 172°; bei ADELUNG murksen, einen 
'on von sich geben ähnlich dem grunzen der jungen schweine. 
niederd. ist murksen ein saures gesicht machen, mürrisch sein. 
NOoESTE 180°. 
MURKSTEIN, m. gesteinart aus glimmer , quarz und granat 
‚usammengesetzt, gemischter gestellstein. NEMNICH,. 
MURLE, s. unter kurle th. 5, 2812. den murlepuff in der 
Irunkenen litanei, Garg. 99°. statt kurle murle auch schurle 
murle, in München ist dies der name eines brausenden getränkes 
us sodawasser und wein; wenig unterschieden der schurimuri, 
jäh auffahrende person, sprudelköpfchen, kleiner polterer Schm. 
2, 461 Fromm.; das aber ist wieder eigentlich interjeclion; in 
einer komischen beschwörungsformel : 
hocus pocus schwarz und weisz 
fahre stracks auf mein geheisz 
schuri muri aus den knaben. Schelmuffsky 5. 
MURMAU, interj. das katzengeschrei nachahmend. die feinde 
Murners stellten ihn nach seinem namen unter dem bilde eines 
katers dar (vergl. murner) und lieszen ihn ınurmau schreien? 
Murnar: murmauw, murmaw, murmauw, pfhi, pfhi, auwe, 
auwe. Studens. es sind katzen. Karsthans hinter Murners luth. 
narren s. 164,9 Kurz; er selbst hiesz spöttisch murmau und 
‚nurmau-Murnar: 
gib frid murmaw und schüsz noch nit, 
Zuth. narr 3515; 
murmau Murnar der hetischt auch mit, 
dan er laszt schlechts sein mausen nit. 
SCHADE Sal. u. Pasqu. 2,215,671, 
in Nürnberg ist der murrmau oder murrkater ein mürrischer, 
‚änkischer mensch, murrkopf, auch ein gefängnis im hospital zum 
2. geist, wo ehemals zänkische spitalbewohner eingesperrt wurden. 
SchM. 1, 1642 Fromm. 
MURMAUEN, verb. schreien wie eine katze: 
der hund ball und die katz murmauet, 
der hahn kurlückt, die gans dradrauet, 
froschmdus. Pp 6° (3, 1,8). 
MÜRMEL, m. das murmeln und murren. von den formen, 
‚n denen dieses wort in der älteren sprache erscheint, stimmt 
nurmur ganz zu dem entsprechenden lateinischen worte? do er 
disz und vil anders mit zierlicher rede schon und wol geredt 
jatt, under aim geschraye und murmur etlicher und nit weniger, 
Jie jm sin red under schlügen, N. v. WYLE fransl. 223 Keller ; 
sonst findet sich murmor: und als vil geschrayes und murmors 
lar wider was. 225; und murmer (ine murmers underswanc, 
Barl. 379, 31 in drei hdschr.); rumor ein mormer DiEer, 503°; 
ıber gewöhnlicher murmel, welche form bis zu dem abkommen 
‚Jes wortes nach dem 16. jahrh. sich behauptet: 
si klagten et alle, 
ditz geschach niht mit schalle : 
gz wart mit murmel getän. Erec? 8110: 
MURMEL — MURMELN 2718 
nurmel, murmur. voc. inc. theut. 03°; darnach erhub sich ein 
aurmel wider den herrn. bibel (1483) 71° (interea orlum est 
nurmur populi. 4 Mos. 11, 1); erhub sich ein murmel unter den 
iriechen. LuTHER ap. gesch. 6,1; davon entstund ein groszer 
nurmel und unwill in den frauen. Livius von SCHÖFFERLIN 
1°; im sinne von gerücht: nun wardt die rede am hof und 
ler murmel, sie were vorhin etliche mal zum kunig in die 
:chuel gangen. Zimmer. chron. 3, 343, 31; do gieng ain haim- 
‘cher murmel, er het den gebresten der pestelenz bekommen. 
‚26, 12; dardurch gleich ein murmel entstuende, wo diesem 
rursman sollich alt und unerkannt gelt herraichte. 234, 12. 
MURMEL, m. wie marmel sp. 1659 für marmor: ahd. murmul 
eben marmul Grarr 2,859; marmor, mormel, mormelstein, 
1urmerstein, murmelstein Dier. 349° heute heiszen murmel 
neben marmel) die kleinen steinernen (eigentlich aus marmor 
erferligten) spielkugeln der kinder: mit murmeln spielen, 
MÜRMEL, n. für murmelthier; vergl. murmelkasten, 
MURMELBACH, m. murmelnder bach: 
schweig, 0 chor der nachtigallen! 
mir nur lausche jedes ohr! 
murmelbach, hör auf zu wallen! BürcEr 72°. 
MURMELBRASSEN, m. eine art meerbrassen, welche durch 
„wegungen mit dem maule luftblasen in die höhe steigen läszt, 
‚nd dadurch geräusch macht, sparus mormyrus. CAPE. 
MURMELEIL, f. das gemurmel: eine murmelei hören, ver- 
ähmen; murmur, murmeri, murmerey Dies, 372° 
MURMELER, MURMLER, m. der da murmelt oder murrt; 
ıurmeler, mussans, mussilans, famigerator STIELER 1247; es 
ind murmeler und kleglinge, die nach jren lüsten wandeln, 
ınd jr mund redet schwülstige wort. LuTHER 2, 422°; ja bil- 
ich, sagt der mönch, lauren, schälk, buben, huren, schnurren, 
nurmler, murmelthier, murrer, bruder Murrnarn, die musz 
nan vermauren. Garg. 272°; etliche murmeler. Simpl. 4,246 
(urz; mit umlaut (vgl. mürmeln für murmeln): so die hölzer 
‚ebresten, so wird das fewr erlescht, und wenn der mür- 
neler wirt abgenomen, so ruend die krieg (susurrone subtracto 
urgia conquiescunt. spr. Sal. 26, 20). bibel von 1483 304°. 
MURMELFALL, m. murmelnder fall eines wassers: 
an des bächleins murmelfall, BörGeErR 47, 
MURMELFISCH, m. mormyrus. NEMNICH 3, 600, 
MURMELGANG, m. murmelnder gang, gang mit murmeln : 
ich will dich in der blätter säuseln grüszen, 
dich trösten in der quelle murmelgang. RückErt 84. 
MURMELKASTEN, m. kasten für ein murmellhier , wie ihn 
lie herumziehenden Savoyarden führen: 
sie sitzen auf der löwenhaut; 
doch guckt, als wie ein eselsohr, 
ein murmelkasten drunter vor, 
daraus denn bald ein jederman 
ihre hohe ankunft errathen kann, GörTaE 13,51. 
MURMELKATZE, f. wie murmelthier: 
ich sehe, dasz mein treffliches carmen 
dir mehr vergnügung gibt, als jene murmelkatze. 
DROLLINGER 161, 
vorher? kam unversehns ein alter alpenbauer 
mit einem murmeltier daher, 159. 
MURMELN, verb. murmurare. 
ı) es ist wol kein zweifel, dasz das wort nicht, wie mummeln 
ınd murren, eine einheimische tonmalende bildung, sondern eine 
ıhd. entlehnung aus dem lateinischen sei. murmurare mit den 
ubstantivbildungen murmur und murmurator war im alten und 
‚euen testamente mehrfach (Matth. 20, 11. Joh. 7, 32, ap. gesch. 6, 1, 
udä 16 u.ä.) in bezug auf die widersetzlichkeit des innern gegen 
öttliches gebot gebraucht worden, und von da aus in die geist- 
iche sprache als bezeichnung eines sündigen zustandes des ge- 
nissens übergegangen, z. b. in die Benedictinerregel cap. 5: non 
um malo animo si oboedit discipulus, et non solum ore, 
ed etiam in corde; si murmuraverit etiam si impleat jussi- 
nem, tamen acceptum jam non erit deo qui Cor eius respicit 
nurmurantem, et pro tali facto nullam consequitur gratiam, 
mmo poenam murmurantium incurrit, Si ON cum satisfactione 
;mendaverit; im ahd. empfieng das hiermit so zu sagen technisch 
jewordene wort als murmurön und murmulön heimisches gewand 
und wurde mit seinen ableitungen (Murmulöd, murmurium, mur- 
nulunga, murmuralio) ein ausdruck der gewissenserforschung 
n der beichte? ih hän gesundöt .., in murmulöde. Wessobrunner 
‚eichte bei MÜLLENHOFF u. SCHERER nr. 90,117, so auch den laien 
‚eläufig und in die gewöhnliche sprache übergeführt, mit nach und 
nach erfolgender weiterer und freier ausbildung der bedeutung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.