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LAUNIG — LAUNISCH
es einem jeden geschieht, in augenblicklicher leidenschaft,
bei eingeflösztem vorurtheil, in abneigungen, die nicht ganz
zu schelten waren, eine launige unbilligkeit zu äuszern ver-
führt ward. 31, 145;
Cid, befremdet und betroffen,
hielt in seinem groszen herzen
beide — nieht für niederträchtig,
nur für launig und unhöflich. HErDErR z. litt. 5,187;
sodann such ich den wilden, launigen
schutzengel auf (den tempelherrn). LEssinG 2, 197.
alemannisch mit umlaut tünig, launenhaft, launisch. SEILER 196°.
4) aber auch ohme den üblen nebensinn, einer augenblicklichen
stimmung nachgebend, bald so, bald so gestimmt (vgl. laune 4):
nach launigem willen (wie. es mir beliebt)
vertändl ich die flüchtigen stunden. GOTTER 3, LXXYII ;
nun erschien der trockne, launige mann (Hume in Paris), der
den mund nicht aufthut, wenn ihn nichts interessirt. STURZ
1 (1779), 115.
5) launig, heitere laune habend (vgl. laune 6): dieser launige
mann erdachte, unter Wilhelms beistand, eine kleine ge-
schichte. GöTHE 18, 300; daraus war eine launige, rhapso-
dische art über die gegenstände zu denken, oder vielmehr
ihre unmittelbaren eindrücke zu äuszern, entstanden. 19, 111;
was er befahl, war gerecht; die art, wie er es ausdrückte,
war launig und pikant. 24, 136; sie machen ihn (den epilog)
zu einer art von nutzanwendung, voll guter lehren, voll feiner
bemerkungen über die geschilderten sitten .. und das alles in
dem schnurrigsten, launigsten tone. LESSING 7,35; launige
männlein grüszen freundlich und unerwartet. H. HEINE 13, 128
6) daran angeschlossen, als kunstwort für darstellung und vor-
trag , z. b. eines schriftstellers (vgl. laune 7): wer solchen ver-
änderungen (dem verseizen in eine gewisse gemütsdisposilion)
unwillkührlich unterworfen ist, heiszt launisch, wer sie aber
willkührlich (zum behufe einer lebhaften darstellung vermit-
telst lachen erregender contraste) anzunehmen vermag, der
heiszt launig. Kant 7,202; jede einförmige versart würde ihm
(dem heitern epischen gedichte) einen gang vorschreiben , der
mit seinem launigen karakter, mit der munterkeit und dem
naiven ton der erzählung, mit dem lächerlichen oder drolligen
der gegenstände .. einen auffallenden abstich machen würde.
WIELAND 4, x; dasjenige, wovon das publicum hört, dasz man
sich damit in den werkstätten, in den studirzimmern der
gelehrten beschäftige, das will es auch näher kennen lernen . .
darum beschäftigen sich so viele redigirende, epitomisirende,
ausziehende, urtheilende, vorurtheilende; die launigen schrift-
steller verfehlen nicht, seitenblicke dahin zu thun. GÖTHE
39, 121.
LAUNISCH, adj. und adv., neben launig,
1) von böser gemütsstimmung, zornig, verdrossen (vgl. laune 2):
jaunisch capitosus ALBERUS bei Frisch 1,587“; launisch, fre-
quentius leunisch, limis oculis, Lorvus, malevolus, infensus, in-
festus, iracundus, odiose, infense, infeste, hostliliter STIELER 1089;
niederd. Iuunsk läunisch, brem. wörterb. 3,99; he is luunsch,
er ist übler laune. ScHÖTze 3, 64; don Kichote uber alle maszen
ohnmütig und läunisch, dasz er sich eben durch die jenigen
also schlimm und ubel zugerichtet zu sein befinden muste,
denen er eine so treffliche grosze wolthat bezeiget und er-
wiesen hatte. Harnisch 300;
ste-ab vom zorn, leunischen grim las faln.
Meu1rssus in Wackernagels leseb. 2 (1876) 202:
auf, über einen launisch sein: er wird zornig und launisch
auf ihr. LuTRER bei Frıscy 1,587°; uber welchen i. f. g. gar
launisch war. SCHWEINICHEN 1, 114;
und bin auf den doch launisch,
der diesen höhern werth allein ihr gab? LeEssınc 2, 334,
yorher: ich bin doch aber auch
sehr ärgerlich. was hat mich denn nun so
erbittert gegen ihn? 333;
als adverb: einen leunisch ansehen, fransversum intueri, ohli-
que aspicere, STIELER 1089;
auf mich zen-knirsten si leunisch. MeLIssus ps. 0 6*.
2) von wechselnder und einer übeln stimmung leicht und plötz-
lich nachgebender gemütsart (vergl. laune 3 und launig 3): da:
volk, sagt Eblis, ist launisch in seinen leidenschaften , un:
dankbar für das gute, das man ihm erweist. WıELAND 7,60
manche sprachen von ihm als einem launischen und räthsel-
haften menschen. 8,320; das gemüth mit sich selbst unzu-
frieden und launisch machen. Kanr 7,190; von der gleich-
müthigkeit unterscheidet sich die launische sinnesart. 10. 255.
LAUNISCH — LAURISCH 350
gl. auch eine stelle desselben autors unter launig 6; indessen
ıatte ich gegen ende des winters, als ein launischer lie-
gender, manche gelegenheit vom zaune gebrochen, um sie
u quälen und ihr verdrusz zu machen. GöTmeE 25,102: wir
sahen Wielanden... als kritiker, launisch, einseitig und un-
zerecht. 26, 328;
so launisch, wie ein kind das zahnt. der j. GörtHE 1,28;
fliehen lasz uns vor dem pracht,
weil er gute sinnen schnell verwöhnet,
und das beste herz so launisch macht,
dasz es immer sich nach wechsel sehnet. GöKınek 1,44;
ıuf diese weise konnte sie stundenlang fortfahren, ihren un-
nuth zu zeigen und jede andere unterhaltung zu unterbrechen
ınd zu verstimmen. Serlo machte früher oder später ihren
aunischen äuszerungen mit einiger bitterkeit ein ende. GÖTHE
9, 241;
es ist nicht eigensinn, der seine stirne trübt; &
ein launischer verdrusz ist seines herzens plage, 7,5;
dann schlug ich, angereizt von launischem verdrusse,
den armen frosch, am sonnbestrahlten fÜlusse.
der junye GÖTHE 1,33;
Jiese launische unerklärbare macht, die man glück oder zu-
Fall nennt. WızLAnD 3,73; und das glück sollte nicht launisch
sein. KLINGER 11,137; das glück fängt an launisch mit mir
zu werden. GöTHE 42, 133 (wetterwendisch zu werden, 8,103,
»gl. auch wetterläunisch); der launische april gieng vorüber.
3uMoHR novellen s. 40: mit umlaut: der handel ins grosze
nit leinsaat ist so läunisch und falsch, dasz mancher, der
lreiszig jahre damit gehandelt, am ende der rechnung nicht
ı1as mindeste gewonnen hat. Möser patr. phant. 1, 58.
3) wie launig 4, ohne übeln nebensinn, einer augenblicklichen
immung nachgebend: man erinnert sich vermuthlich noch,
{asz eine art von vorwitz, oder vielmehr ein launischer ein-
all die macht ihrer reizungen an unserm helden zu probieren,
ınfangs die einzige triebfeder der anschläge war, welche sie
auf sein herz gemacht hatte. WIELAND 1,316; endlich, da er
ursache zu haben glaubte, die hochachtung, die ihm Dionysius
hezeigte, für etwas mehr als einen launischen anstosz zu
1alten, gab er seinem anhalten nach. 3, 47.
4) launisch, heitere laune habend, ist seltener, weil gewöhnlich
aunig (no. 6) dafür gilt: seine (Logaus) worte sind überall der
;prache angemessen: .. komisch und naiv, wenn er spottet,
possierlich und launisch, wenn er blosz lachen zu erregen
zucht. LEssinG 5,297; ich (bin) schön, wild, launisch. KLInGER
heater 2,283; ich bin so launisch, so lustig. 3,308; ja, wie
ich sage, alles mit lachendem munde. so ganz launisch und
lustig. 309;
binn ich bei mädgen launisch froh, ;
so sehn sie sittenrichtrisch sträflich.
der junge GÖTHE 1,31.
LAUPERN, verb. lauern, horchen: der ander im fenster
aupert auf gelegenheit, auch seine suppen zu verdienen.
Frankenberger quelle von 1607 bei VıLmAR 239, auch mit dem subst,
auperer, auflaurer, aufpasser; derhalben soll man nicht lau-
ern; hette dieser wirt nicht gelaupert, so hette man (lies er)
zuch nicht erfahren, dasz er ein hurkind wer. HeLvıcus jüd.
ustorien (Gieszen 1617) 1,126. mniederl. ist luipen “tockmausen,
'aunıg sein’, onder den hoed luipen, den hut in kopf rucken,
lamit man nicht sehe, wohin einer seine augen wende, luipert,
unyper tockmauser Kramer nieder-hochteutsches wörterb. 1, 185°.
LAURER, LAUERER, m. späher, aufpasser (vgl. lauern 2,
p. 304): ich halte, dasz viel böser buben und lawrer hie sein,
Jie auf uns lauschen. LurTHER Kischr. 408°; und sie hielten auf
,n, und sandten laurer (&yxa erovus, golh. ferjans) aus, die
sich stellen solten, als weren sie frum, auf das sie jn in der
-ede fiengen. Luc. 20, 20; alle welt helt von lauerern und für-
witzigen leuten nichts. MaTrREs. Syrach 1, 141°; es sind böse
aute die laurer und horcher. Scrıver andachten (1721) 264;
flieh, täubchen, Nieh! er ist nicht hie!
böser laurer füsze rasten nie. GöTHE 47,61;
unter ihrem (der möncherei) schwarzen rabenflügel
zischen die cabalenzungen gift,
brechen laurer frech das freundschaftssiegel,
sinkt dem streiche, wen der spürhund trifft.
SrumeE gend. (1804) 86:
wie lauer sp. 301:
die zimmerleut und die maurer
das sein rechte laurer,
ehe sie essen, messen, stehn und sich besinnen,
so ist der tag von hinnen. CoLErus hausb. 233.
LAURISCH, adj. und adv. wie ein lauer oder laurer: etwas
aurisch tuhn, clam omnes aliquid facere, vestiqare. STIELER 1090: