LABYRINTH — LACHBAUM
das wort von verwickelten zuständen, lagen, verhältnissen , selbst
denkprocessen >
gottes wunder will ich lieber,
wie in allen, so auch hier,
höchst bewundern, als hierüber,
Aurch die eitle ehrbegier
in den lahbyrinih geführet,
sagen, was sich nicht gebühret. Brockes 9,29;
(selig, wer nenieszt) was, von menschen nicht gewuszt
oder nicht bedacht,
durch das labyrinth der brust
wandelt in der nacht. GörtuE 1,112;
er will mich ins labyrinth führen, coygılatl me perniciei tradere.
STEINBACH 1,955; Sich aus seinem labyrinthe heraus helfen,
emergere se ex malis. ebenda; er würde sich aus seinem laby-
rinthe (von schulden) durch die verzweiflung reiszen. WEISZE
Justsp. 2,11; hätte ich nicht immer schmeichler und schma-
rotzer gefunden, o! so wäre ich nicht in diesem labyrinthe!
19; zeige sie mir einen andern weg aus meinem labyrinthe:
ich musz es durchbrechen oder darin umkommen. 38; wir
sehen weit hinaus auf fremde gefilde von glück; aber laby-
vinthe versperren den zugang. GESZNER (1762)3,167; alle speku-
lazionen, die .. das gemüth nur in einen labyrinth von zweifeln
führten. WIELAND 3, 468 (390);
ein thor sucht blindlings ruhm im labvrinth der schande.
HaceDorn 1,32;
einst löst des schicksals vater in klarheit auf,
was labyrinth war. KLOPSTOCK 1,60;
der die schickungen lenkt, heiszet den frömmsten wunsch,
mancher seligkeit goldnes bild,
oft verwehen, und ruft da labyrinth hervor,
wo ein sterblicher gehen will. 67;
ist aus dem labyrinth, in dem du irrst,
denn andre retiung? 9,59;
aus diesem dunkeln labyrinth mich führen,
worin ein blinder eifer mich geworfen? ScHiLLER Carlos 3,4:
er sah die schwierigkeiten, einen plan zu machen, der ihm
durch den labyrinth des hofes und des öffentlichen lebens
zum leitfaden dienen könnte. WIELAND 3, 64 (53).
In der anatomie heiszt labyrinth der aus dem vorhofe, den
bogengängen und der schnecke bestehende, vielfach gewundene
innerste theil des yehörorgans. — Auch eine schneckenart, trochus
perspectivus, führt den namen lYabyrinth (NEmNnicH 4, 1497).
o LABYRINTHGANG, m. SEUME ged. (1804) 250.
LABYRINTHISCH, adj. und adv. Aaßvoivdeios, einem laby-
inı‘he gleich, vielfach gewunden, irre führend:
Mer schmerz wird neu, es wiederholt die klage
des lebens labyrinthisch irren lauf, GörtHE 12,3;
in mpystisch heilig labyrinthschen tänzen. Fr. MÖLLER 2,345;
irühlicheren festtanz lehrte mich (den iambus) Aristophanes,
la%yrinthischeren. A, W. SCHLEGEL Poel, werke (1811) 2,71;
früher auch von einem, dessen gedanken irre gehen: damit sich
der Jabyrinthisch medicus nicht verwunder ob dem arzt, der
ausz eim anderen grund redet. PARACELSUS 1, 282.
LACH, m. das einzelne auflachen, mhd. lach (LEXER wb.
ı, 1807), mnl. und nunl. lach: risus lach Dıer, 499*; einen lach
aufschlagen, risum tollere, edere risionem STIELER 1051; in-
zwischen sasz Lucas, als ein block, an der tafel, ohne ein
einziges wörtlein zu sprechen, oder einen lach aus seinem
mund gehen zu lassen. HAppEL acad. rom. 40; mit hofmanns-
bescheidenheit? die erlaubt sich einen lach wenn ihr roth
werdet. GötnE 42,68. noch heute schweizerisch lach gelächter,
er hat einen lach ausgelassen, hat aus vollem halse gelacht
STALDER 2,149; nassauisch einen lach thun, wo auch der plur.
läch /ür läche in läch schlagen (gelächter aufschlagen). KEuR-
EIN 253.
LACH, n. /ür lachen, pannus in den compositen leilach, tisch-
jach, w. m. s. vgl. auch unter laken.
LACHBAR, adj. ridiculus , ridieularius, ridibundus, jocularis.
STIELER 1052, worüber gelacht werden kann, wie mhd. lachebare.
LACHBAR, adj. im forstwesen, ein lachbarer baum, ein baum
welcher stark yenug zum lachen oder hurzreiszen ist. ADELUNG.
vyl. unten lachen, ineidere,
LACHBAUM, m. arbor incisa, arbor terminulis, der mit lachen
(einschnilten, hieben) bezeichnete baum; ahd. lähboum (rechtsalt.
545), mhd. lächboum, lächenboum, und mit Lrübung des u zu
vo, lochboum, loichboum (LEXER wb. 1,1807) ; buir. geläckhaum,
markbaum Scham. 1,1432 Fromm.; ein schwäbischer plur. lauch-
böme bei Scumıp 337. die form lochbaum gibt anlasz zu einer
falschen etymoloyıschen deutung: die natürliche (grenzen) sind ..
biäum, welche man die lochen oder lochbäume, von den
LACHBAUMEN — LACHE 12
öchern die man kreuzweisz darein hauet und ausbohret, zu
‘ennen pfleget. Beck tractat, de jure limitum (1739) 1,6.
lachbäume sind grenzzeichen, vgl. rechtsalt. 544 fg. ; lachböum
jetzen auf die anstösz und marchen, ponxere in confinio arbores
JAALER 255°; lochbeume {£n jure [orestali dieunlur arbores an-
emissae et terminales STIELER 114; lochbonm, lochenen, march-
;tein und ander gemerk. Basler rechtsquellen 1,221. nach der
wt der bäume werden genannt lachbuchen, lacheichen, lach-
'annen, vyl. KEuREIn 253; bildlich: als ınan an die gränzpfähle
ınd lochbäume der heutigen lust gekommen war. J. PauL
YTesp. 2,23. — lachbäume heiszen auch solche, an denen harz-
-isse gemacht werden , wie solche, die durch anhauen, abschälen
ler rinde als zum aushauen bestimmt bezeichnet sind.
LACHBAUMEN, werb. lachbäume setzen? lochboumen und
teinen. urk. von 1469 bei LEXErR mhd. wb. 1,1807.
LACHBEREIT, adj. zum lachen bereit, lachlustig: für das
zrosze lachbereite publicum traf der kyniker Varro mit den
lüchtigen pfeilen seiner vielgelesenen satiren noch schärfer
um ziel. Mommsen röm. gesch. 3 (1856), 527.
LACHBERG, m. im Mannsfeldischen berywerk eine der obersten
schichten des kupferschieferflötzes, auch kamm genannt. JAacoBssoN
2, 342°. im mineral-lex. (1743) 320° die form locheberg.
LACHBLÜTE, f. das lachen einer blüte verglichen? mir schien
28, als..gösse ein seliges erinnern .. den morgenschein über
las antlitz, aus welchem die lachblüte sich im entzücken hob,
ınd wie eine taube, bevor sie sich empor schwingen will,
lie schneeweiszen flügel prüfte. Tızck nov. kr. 3,89.
LACHE, f. risus, das lachen, ein wort das ursprünglich nur
über das östliche Mitteldeutschlund verbreitet gewesen zu sein scheint,
wo es sich in der volkssprache noch findet, so dürinyisch, wie
chon in alten quellen, ridiculum, ein schimp lache Dier. 498°,
bersächsisch, schlesisch, wo es auch dichter des 17. jh. geleyentlich
‚erwenden- die lache, risus, risio STEINBACH 1,956; Was das
ror eine lache ist, qui risus?; die lache nicht halten können.
‘sum tenere non posse. ebenda;
wo ist die schöne lach (der braut?) wo ist der trotze gang?
U. KIRCHNER bei Opıtrz (1624) 185;
die die lache mit der greine stets in einem säkklen hat.
W. SCcHERFFER 559;
venn sich auch in einem gedichte aachenschen dialekts das gleiche
em. findet (Fromm. 2, 545), so wird es wahrscheinlich erst aus der
ichriftspruche eingedrungen sein, da es sich sonst rheinisch sowenig
vie oberdeutsch belegen läszt. KLıorstockK hat, wie es scheint, das
vort, das er in Pforta, Jena oder Leipzig angenommen haben
nochte, zuerst in der höheren schriftsprache, und gern und häufig
jebraucht: die laute lache ist (bei den stirafen in der gelehrten-
"epublik) voller, herzlicher spott. 12,23; der schmerz, Thusnelde,
ıat eine lache, die dann überfällt, wenn er am bittersten ist.
10, 258; nichts sehe ich, als seine bleiche gestalt und seine
„ittere lache. 191; dasz sich sein bitteres lächeln nicht in
ajine hohnlache verwandle. 9,269; die lache der verzweiflung
ınd des spottes wandelt mich zugleich an. 353;
tritt ihr fusz auf immer die grosze
nazion, mit des hohns bitterer lach, in den staub! 2,137;
vor der sprengung des bluts
und der lache des hohns. 147;
die wilde lache des hohns stieg
ihm in die mienen empor, und tönt in des redenden stimme.
4, 29 (Mess. 6, 406, 1760 noch das wilde lachen) ;
er hatt . , mit furchtbarer lache
blinken gesehn den verderber (einen dolch). 6,19;
ihr habt die schäumenden becher
eurer gifte, die wollust kränzt, uud die lache des hohnes
unter die leute getragen, 123;
wecke denn ganz dein gefühl, entehrt von dem wahne, zu
dem die
trügenden dich erniederten mit sardonischer lache. 7,7;
und nach seinem beispiele wird es von andern verwendet: sein
erstes war, dasz er eine laute lache aufschlug. WIELAND 27,7;
der schäker risz bei seiner langsamen lache das maul bis an
ıeide ohren auf. BooE T7ristr. Sh. 7,29;
die lache, die des feindes höhnt, ist süsz. STOLBERG 14,172;
es labt dich die lache des lauten hohns nun. 189;
ha welche lache der Achäer nun '
erheben wird. Bürcer 151°;
unauslöschliche lache beflel die seligen götter. 193*;
ihnen folgete Hans, und trug schwerfällig den brummbasz,
schlau, mit verbissener lache. Voss 1,195;
drauf mit herzlicher lache zur schaar der genossen begann er
Udyssee 16,354;
und sie alle mit herzlicher lache vernamens. 21.376:
ım gemetn
schlagen
Jache 28
man lacht
kommen,
schen zei
ist wilde '
an Zelter
LACHE
laccha beı
einem wah
die lache
palus Mas
wort ist ww
lack neben
pfütze, nie
unten untl
ım bair.-ö
leyen ger
oder cist
kleines str
lak, lake
bad, dim.
kärntnisch
flüssigen ı
CASTELLI
Die en
hängt viel.
trockenheit
1, 1849), a
triefen ma
lasznoti £
lache |
1) ein
mancherle:
heiszt lac}
der übers
lang hin
(KEHREIN
durch au
Sescheint
LINGER SC
gemma gı
oder ein
versamlet
paludes.
bei ScHdı
was und
Esop (1555
laken get
büchlein }
werden ı
47,11; SS
Jach und
ufer des
wasserge
und das
busen de
gesch. 1,4
jede feu«
we:
aul
vor
We
dic
aus de
rei‘
und
mit
giftige la
hal
an