Full text: N. O. P. Q. (7. Band)

'927 NUTZEN 
ler eigen nutz vertribt al recht. S. Branrt 10, 19; 
oft aigner nutz, fürwitz, langkweil 
machen den lauff über vil meil, SCHWARZENBERG 132,2; 
(austreiben) den verfluchten eigenen nutz, 
H. Sacus 3,304,20; 
alles thun und alles tichten 
blosz auf eignen nutzen richten. LoeAau 1,9,71; 
aigener nutz, heimlicher neid, junger rath ; 
all stätt und land verstöret hat, EHMANN 562, 71; 
zemeiner nutz der stat. MEISTERLIN 33,17; wider den ge- 
nainen nutz (handeln). B. Zink 298,19; gemeiner nutz der 
;steite und landes. KönıcsHoFEn 321,16; er hette sine fründe 
jeber denn den gemeinen nutz, 586,2; in einem iglichen er- 
‚eigen sich die gaben des geists zum gemeinen nutz. 1 Cor. 
‚2,7; liesz im ainer nit ain heller entreiszen von gemaines 
ıutz wegen. ÄVvENTIN. 4, 11, 14; 
gemeines nutzes, frid und recht 
bistu vor got verpflichter knecht. SCHWARZENBERG 135°; 
lie regierer des gemeinen nutz. Cicero de offic. 60‘; sie wurden 
‚unter die regierer des gemeinen nutzes aufgenommen, buch 
}. liebe 311°; 
wer liebet den gemeinen nutz, 
Jer helt den adel vors lands schutz. LEHMANN 136,14; 
ain jeder soll sein leib und lebn 
lem gmeinen nutz zum besten geben. AYRER 144,12; 
eute, die dem gemeinen nutze mit unsterhlichem lobe vor- 
zegangen seind. Opırz poeterei 11 neudr.; wenn obrigkeit den 
zemeinen nutzen handhabet, so folgt der privat nutzen der 
ınterthanen vor sich selbst. LEHMANN 559,17; sie künnen.,. 
len gemeinen nutzen nicht befürdern. SCHUPPIUS 742. 
b) nutzen in andern redewendungen, oft mit einem näher be- 
fimmenden adjectiv oder genetiv (vgl. auch bei 1 und 2). 
&) als subject? das ist auch ein stark reitzung zur liebe 
ınd ein groszer nutz, das wir durch dieselbige eine freidig- 
keit sollen haben am tage des gerichts. LUTHER 6, 52°; das 
st der beste nutz, wenn einer ihme selbst nutz ist. LEHMANN 
560, 44; dadurch dem reich doppelter nutzen entstehen wird. 
LEIBNITZ 1,187; nutz der gelehrsamkeit. schles. Helikon 1,827; 
nautz des goldes, des bleies u. s.w. BROCKES 9, 11.17; 
kein nutz sei grosz genug, der Nüchtlands wohlfahrt mindert, 
HALLER die verdorb. sitlen 228; 
wie aus dem ersten zweck noch andre nutzen flieszen. 
über den ursprung des übels 3,210; 
nutz geht vergnügung vor, LESSING 1,174; 
30 wird doch der nutzen, den ich dem menschlichen ge- 
schlecht dadurch verschaffe, sich über viele jahrhunderte 
örstrecken. WIELAND 13, 187; moralischer nutzen, 1,21; perso- 
nificiert ? 
der nutz sitzt auf dem thron, im kerker steckt das recht. 
LocaAu 3,1,1; 
jer nutzen ist das grosze idol der zeit, dem alle kräfte 
frohnen und alle talente huldigen sollen. SCHILLER 10, 277, 
ß) als object. es heiszt nutzen (nutz) gewinnen, finden, 
haben (von), fühlen, sehen, merken, spüren, bringen, ziehen, 
stiften, schaffen, tragen, eintragen, befördern, verringern, 
schwächen us. w.° 
der pulschaft gewan ich kein nutz. fastn. sp. 119,1; 
wenn ir solchs thut.. habt ir solchen trost und nutz davon, 
das ir in gott und gott in euch bleibet. LUTHER 6, 48°; man 
zihet und fühlet den nutz nicht. 3,377°; wer reichthum liebt, 
wird keinen nutz davon haben. pred. 5,9; was nur gelt und 
nutz trueg, ÄVENTIN, 4, 495, 1; 
ich sücht stets der stat nutz und eer., 
N. MAnuegr lodientanz 63; 
(er) thut seinem nechsten alles guts 
aus milter lieb, sucht keinen nutz. H, Sacas 1,398,27; 
im krieg bring ich (der zorn) treflichen nutz. 3,143,32; 
den nutz magst daraus rechen. 7,243,5; 
so wolt ich in wol schaffen nutz. AYRER 315,3; 
as wird mehr nutz- (== nutzes) eintragen ein abt zu sein 
Jann ein schlechter mönch. FıscHART groszm. 63; 
welch waffen hat mehr nutz, der degen oder schild? 
LocAu 2,5,12; 
bei dieser tummen zeit hat seinen besten nutz 
der bauern starrig grob, der krieger toller trutz. 1,5,38; 
was dann wird es nutzen tragen? 1,8,84; 
kann nicht durch müh und fleisz ein liebesdienst geschehn, 
daran wir manchen nutz und manche freude sehn? 
Wise zeitvertr, 2,83; 
Jer unterthanen nutz befördern. Zinrerer apophih. 1, 27; wie 
man auch oft erfahren, dasz so ein kurtzweiliger rath mit 
NUTZEN 1028 
nem worte mehr nutz geschafft als andere. WEISE erzn. 174 
zeudruck; 
(der wein) dem magen nutz und wärme schafft. 
schles. Helikon 2,145; 
da wir seinen (des grases) nutz betrachten. Brockzs 7,379; 
{as verlangen des verfassers, nutzen zu stiften. 6, vorr. 3; 
ınd spüret man erst den nutzen davon. LEIBNITZ 1, 245; 
‘asz kein mensch einen nutzen aus unsern schriften erlangen 
‚önnte, RABENER (1755) 2,103; ich habe den nutzen davon 
{eutlich erkannt. 106; den nutzen davon haben..ihre kinder 
ı\u genieszen, 158; 
den zufall bändige zum glück, 
ergetz am augentrug den blick; 
hast nutz und spasz von beiden. GöTHE 3,117; 
ındere grosze nutzen, die eine solche reform nach sich ziehen 
würde, fallen in die augen. KANnT 3,315; wenn sie ihren nutzen 
labei fänden. SCHILLER 4,149; desto weniger konnte er des 
nannes entrathen, der... seinen nutzen besorgte. 6, 110; Karl 
ınd Ludwig trugen den sieg davon, konnten aber keinen 
ıutzen daraus ziehen. SCHLOSSER weligesch. 5, 427. 
y) einige präpositionale fügungen. von nutzen sein, werden: 
lie plaudereien der mönche können von nuzen für sie werden. 
SCHILLER 3, 544; 
eine nadel . , 
schwarz gerostet und von keinem nutze (: stutze). 
RÜcKERT mak, (1864) 46; 
nit, ohne nutzen: die sy (dialektik) mit nutz mochten hören. 
’a, PLATTER 101 B.; wie ihr euch im studio eloquentiae,.,. 
ıunfüro mit nutz üben könnet. ScHuppius 4; zum fünften 
'eisen auch die mit nutz, welche. pers. rosenth. 3,27; ohne 
onderbaren nutzen. LEIBNITZ 1,203; so könnte man sich... 
lieser vermittelung mit nutzen bedienen, 480; 
ihre (der quitten) kerne , . kühlen, 
wie wir es mit nutzen fühlen, 
wenn... Brockes 3,168; 
ver mit.. nutzen lesen will. WIELAND 19,6; diese wichtige 
‚ermahnung war nicht ohne nutzen. RABENER 1,116; 
ohne rache sterben 
und ohne nutz dem vaterland — 
freund, das heiszt pöbelhaft verderben. LeEssıne 1, 66; 
ihm war nun heer und hof. , ohne nutz. 
RÜcKERT brahm, 2,8; 
‚u (zum) nutze (nutz, nutzen) sein, werden, kommen (fheil 
„ 1644), machen, bringen 4. $. 0.7 
mhd. dar umbe daz er stüende 
ze nutze werden liuten. Konrad Silvester 95; 
daz mir solde frumen 
und mir ze nutze möhte kumen., 2640; 
aber diu schalkhait kümt im klain ze nutz. MEGENBERG 215,12; 
nhd. wir wollen ihn zu nutz bringen. fastn, sp. 101,9; 
Scheint und vernembt mein wort! ‘ 
sie sind euch zu nutz gehort, 438,22; 
wo sie ihm dient zu nutz. H. Sacas 1,340,22; 
ıber das fett vom asz... macht euch zu allerlei nutz, aber 
;ssen solt irs nicht, 3 Mos. 3,24; alles was sie haben, soll 
ıinig und allein ihnen zu nutz kommen. SANDRUB 8.98 neudr. ; 
ıaben sich dessen die zuhörer zu nutz gemacht. ScHUPPIUS 
30; von dem der gantzen christenheit zu nutz kommendem 
zeschäft. 730; dasz ich ihn (kalender) mir und dir zu nutz 
jeschrieben. Simplic. calend. 3; 
da ers (das eisen) aus so tiefem schacht 
ihm zum nutz hervorgebracht. BRrockzs 9,22; 
ans zum nutzen und zu Nutz 9, 52.53 f.; 
der ähren göldnes meer ,, 
ist dir zur mühe nur, dem prinz zum nutz. 
HALLER 227 Hirzel; 
ainem zu nutzen gereichen. RABENER 4,184; er machte sich 
den beifall der zuschauer zu nutze. 250; Danae machte sich 
liese gelegenheit zu nutze. WIELAND 1,193, vgl. 2,309, 320. 
„21; ein umstand, wodurch wenigstens der vierte theil des 
‚.. bodens wieder gewonnen werden und den einwohnern zu 
nutzen gehen würde, 20, 257; 
mir zum nutz und dir zum preise. LESSING 1,55; 
der wolf machte sich den umstand zu nutze. 1,161; ich hätte 
nir wollen mein biszchen junges leben zu nutze machen. 
JÖTHE 14, 95; Melina hatte sich ihn (koffer) zu nutze gemacht. 
9,9; lasse man diese (mythologie und legenden) den poeten, 
lie berufen sind, sie zu nutz und freude der welt zu be- 
ıandeln, 22,247: wenn wir uns dessen zu nutz und schutz 
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