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1133 OCHSENBLUT — OCHSENFLEISCH
OCHSENBLUT, n.: ain trunk ochsenpluotes ist tetleich,
MEGENBERG 160, 4; dann es ist ummüglich, durch ochsen- und
‚ocksblut (durch blutige opfer) sünde wegnemen. KEbr. 10, 4;
(gott) liebt nicht ochsenblut. Opırz (1644) 2,61;
neinen armen unterthanen musz das ihrige wieder werden,
»der hei gott... fürstenblut für ochsenblut! SCHILLER 6, 98.
OCHSENBRATEN, m. gebratenes ochsenfleisch, assa bubula
ÄEDERICH 1728, KLINGER 3,79:
die fingen endlich an und aszen ochsenbraten.
CLAUDIUS (1775) 1,190.
OCHSENBRAUT, f. scherzweise für eine kalbe, die zum ersten-
nal zum rind gelassen wird. rockenphilos. 825 (5, 89).
OCHSENBRECH, m. n,. was hauhechel (ih. 42,596), deshalb
;o genannt, weil die stacheln und die langen wurzeln des krautes
lie pflugochsen im ziehen hindern: hawhechel, stachelkraut,
öchsenbrech, ononis Frrsıus 917. Sesız feldbau 82; die bawren
auf dem gaw nennen disen dorn ochsenbrech darumb, das
sein wurtzel etwan ein pflug dörffen halten, auch die ochsen
ınd pferd im gang verhindern. Bock kräuterb. 285° (vergl.
VABERNAEM. 914°. NEMNICH 2, 768); an disen orten last sich
uch sehen die dornstauden acatia.., welche hierum klein
ınd nider, sonderlich aber die so in äckern stehen, und iren
ıckersleuten nit minder hinderlich seind, alsz den unserigen
lie farrn und ochsenbrech sein möchten. RAUwWOLFF reise 114 ;
zuch ochsenbruch, ochsenhurre, holl. ossenbreeke NEMNICH
), 767.
OCHSENBREMSE, f. oestrus bovis NEMNICH 2, 753: die larven
ler ochsenbremsen. J. PauL grönl. proz. 1, 72.
OCHSENBRETTLEIN, n. das stirnbreitchen am zuggeschirre
les ochsen. Scam.? 1, 25.
NCHSENBUG, m. bug, schenkel des ochsen:
braten von ohsenbüegen.
minnes., anh, zum Neidhart 3, 310°,
Jamit übereinstimmend FıscHART Garg. 96°.
OCHSENDARM, m.: dahinein (ins kellerloch) richtete ich
las wasser aus dem röhrbrunnen ... durch einen langen
>chsendarm, den ich am brunnen-röhrn anbande. Simplic.
', 259, 24; plur. ich musz die ochsendärm auszfegen. FIScHART
7arg. 85°; fülle es (die wurstfülle) in ochsendärmer (s. über
liese pluralform th. 2, 779). CoLERUS 2, 69°; eine röhrenschnecke,
erpula arenaria (auch hunds-, kuhdarm genannt). NEMNICH
), 1286.
OCHSENDRECK, m. RınGcwaLD I. w. 318.
ÖCHSENDUMM, adj. dumm wie ein ochs: aber welcher
ı1eide wird in der ganzen welt anzutreffen sein, der so gar
»chsen-tumm sein wird, und wird diese unvernünftige narren-
»ossen glauben. rockenphilos. 733 (5, 19).
OCHSENDÜUNGUNG, f. was ochsenmist LunwiG feutsch-enal.
ob. 1353.
JCHSENEN, s. ochsnen.
ÖCHSENFETT, n.: er hatte sich aufgedonnert, gehürstet,
‚as haar mit ochsenfett gesalbet. GOTTHELF erz. 1, 390.
OCHSENFIEBER, n. scherzhaft der nach einer reichlichen
nahlzeit sich einstellende schauder. STIELER 379, plattd, ossen-
ewer DÄHNERT 340°; die gähnsucht ALER 1491°; das ochsen-
ieber haben, faul, träg, schläfrig sein. LuDwIG 1352, auch sich
wchsenhaft aufführen. Frıiscy 2, 27°; fieberhafte angst, schrecken :
[segrimm ist mausestill über den divan.., die hohlen masken
ıaben ihm gewisz ein kleines ochsenfieher gemacht. ZELTER
ın Göthe 333.
OCHSENFISEL, m. was ochsenziemer (s. fisel th. 3, 1690).
5cHM.? 1, 768. HÖFER 1, 224. ScHöpr tirol. idiot. 479: der alt herr
/eitl hat ihn (den schulschwänzer) wölln mit dem ochsen-fiesel
ıaimbholln. SchHwAsE fintenf. B3°; ich hett mir ein gueten
‚agen ochsenfiesel gerechtelt, B 7°; nürnb. auch femin.:
und der Batz der is kumma
mit der ochsafisl. Fromm. 6,416;
xchsenpisel ALER 1491°, köln. ohsepisel Hönıc 120°.
OCHSENFLEISCH, n. caro bubula: es sol ein jeder meister
„ein zeichen offenlich auf seiner banck haben, darbei man
;rkennen moge, ob er ochssen- oder kuefleisch fail habe.
Vürnb. pulizeiordn. 225 (15. jahrh.); meinstu, das ich ochssen-
leisch essen wölle oder bocksblut trincken? ps. 50,13; er
;jehe aber wol vor, dasz er nicht quid pro quo bekomme
»ferdefleisch für ochsenfleisch. CoLERus 2, 327°, — der nam
n seinem alter ain junge gaile gräfin, aber das ochsen- und
‚albfleisch (der alte und die junge s. th. 5, 58) mocht hei ain-
ındern nit gesieden. Zimm. chron. 3. 130. 27.
OCHSENFROSCH — OCHSENHACKER 1134
OCHSENFROSCH, m. ein groszer nordamerikanischer frosch
nit sehr lauter stimme, rana boans, mugiens NEMNICH 2, 1122,
3REHM Zhierl. 5, 387,
OCHSENFUSZ, m. der fusz eines ochsen, als speise (vergl.
calbsfusz):
klär sulz von ochsenvüezen.
minnes., anh, zum Neidhart 3,311";
in Oochssenfusz sol nit uber ‚zwen dl, gegeben werden.
Vürnb. polizeiordn. 228 (15. jh.); sie druncken auch zweierlei
vein durch einander, (aszen) darzü ein ochsenfüsz. LINDENER
chwankb. 108 Lichtenstein; ein geiszlitz von ochsenfüszen.
JOLERUS 2, 67° (s. German. 25,432) ; die suppen von gesottenen
;chsenfüszen. Ask. A S. CiaraA Judas 3,272; ein gesultzter
ıchsenfusz, Nürnb. kochb. (1712) 479: — ein pferd hat ochsen-
üsze, wenn die knie allzu enge (wie beim ochsen) zusammen-
tehen und die füsze nach auswärts gehen. JACcoBSSON 6, 653,
ergl. ochsenknie.
OCHSENFUTTER, n. ocymum StTIELER 526: Ditmar von
Terseburg sagt von dem gemeinen volke, es müsse ochsen-
utter und eselsprügel bekommen. BECKER wellg. 4, 371.
OCHSENGALLE, f.: wer ochsengallen geuzt...zuo des
xirpaumes wurzeln ..., der teetet die würm in den pirn.
JEGENBERG 341, 19; Ochsengallen mit boumwollen in die oren
;ethon gestelt das thösen und singen der oren. Forer Gesners
hierb. 123°; wuneigentlich grüne convexe laterngläser. AÄDELUNG.
OCHSENGANG, m. der gang eines oder wie eines ochsen
vgl. ochsenschritt) :
derweil ,. der hlöde dummkopf,
der immer recht schnurgrade und behaglich
auf seiner breiten landstrasz’ schlendert,
naoch immer seinen ochsengang fortschlendert.
H. HEInge 16,88,
OCHSENGART, m. wie ochsenstecken (s. gart fh. 4!, 1381).
5cHM.? 1,25: Sangar ... schlüg sechs hundert Philister, zü
.odt mit einem ochsengart. FrAanK chron. 43°.
OCHSENGAUMEN, OCHSENGAUM, m. der gaumen eines
ıchsen? knorplicher ochsengaum. Voss ged. 2, 228 (vgl. ochsen-
naul); der ochsengaum, die stumpfe schwimmschnecke , nerila
ılbicilla. NEMNICH 2, 716,
OCHSENGEFÄHR, n. mit ochsen bespanntes fuhrwerk: der
äger sah verwundert das ochsengefähr an. ImMeRMANN Münchh.?
, 110. vergl. ochsengespann.
OCHSENGEHIRN, mn. cerebrum bubulum. STIELER 843.
„. ochsenhirn.
OCHSENGELD, n. für den gebrauch oder zur unterhaltung
les gemeindestiers (vergl. ebergeld). FrıscH 2, 27.
OCHSENGESASZ, n.: solte die frau wol ein stück von
inem ochsengesäsz (a@ piece of beef), mit moustard conjun-
ziret, zu sich nehmen? kunst über alle künste 156 Köhler.
OCHSENGESCHLECHT, n.; ausgegrabene schädel, welche
lem ochsengeschlecht anzugehören scheinen. GÖTHE 55, 302,
OCHSENGESCHREI, n. boatus DIEr. 77°
OCHSENGESICHT, nz. vultus taurinus. StILLING Virg. georg.
„ 371.
OCHSENGESPANN, n.; der geringe mann, der nichts hatte
ls sein ochsengespann und das schartige messer an seiner
seite. FrEYTAG bilder (1867) 1, 473.
OCHSENGESTALT, f.:
so hat auch Jupiter nicht getragen
in ochsengestalt, wie man will sagen,
weit uber meer in Greter land
die Jungfraw Europa genant.
ROLLENHAGEN froschm. IL. 6,5, 66 (Mm 1°),
OCHSENGRAF, m.: die sogenannten schlesischen ochsen-
ırafen, die Friedrich der grosze in bausch und bogen grafte,
veil sie ihm zu rechter zeit vorspann und schlachtvieh lie-
‚erten. Bremer sonntagsbl. 1854 nr. 36,
OCHSENGROSZ, adj. grosz wie ein ochs: der wie der frosch
‘ich blähet ochsengrosz. FıschHaRt Garg. 72°.
OCHSENGURGEL, f., bair. eine art mehlspeise (wegen der
'hnlichkeit mit einer ochsengurgel). SchM.? 1,25.
OCHSENHACKER, m. buphana africana NEMNIcH 1,722 (der
‚emeine madenhacker BreHM 3,304), ein südafrikanischer vogel,
ler den herden der weidenden rinder oder kamele folgt und die
arven der verschiedenen biesfliegen, die sich unter der haut der
hiere eingebohrt haben, herauspickt: ein gewisser vogel, der
ıchsenhacker, soll mit seinem schnabel so lange den rücken
les rindviehes verwunden, bis er die larven der ochsen-
)remsen unter der haut derselhen hervorlangen kann, J.PauvL
ırönl. nroz. 1,72.
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