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59 Die hier berührten Gesichtspunkte findet man ausführlich
arörtert in dem Buche von Hans Trunk, Dre Anschaulichkeit des
geographischen Unterrichts (4. Aufl, Leipzig 1902). Man vergleiche
auch den Abschnitt Aus einer Persönlichkeits-Geographie in F. Gans-
»ergs Schaffensfreude (3. Aufl., Leipzig 1909). Doch möchte ich
nicht unterlassen, hierbei auch auf die Gefahren hinzuweisen, welche
ein in Gansbergs Sinne persönlich ausgestalteter Unterricht in sich
birgt. Gerade die nüchterne Sachlichkeit ist ja das Merkmal aller
wissenschaftlichen Tätigkeit, und wenn wir das ästhetische Moment
auf der Schule vorherrschen lassen, so nehmen wir dem Unterricht
vielfach den Ernst und die praktische Brauchbarkeit. Aber wir
müssen wohl überhaupt die Bestrebungen der Hamburger und
Bremer Gruppe nur als die Reaktion gegen die zopfige Pedanterie,
die sich in der Schulerziehung breit gemacht hatte, gegen „das
dürre, lebensarme Wörteraufsagen“ auffassen, und in dieser Form
können wir ihnen aus vollem Herzen zustimmen.
60 Vgl. R. Wolf, Versuche zur Vergleichung der Erfahrungswahr-
scheinlichkeit mit der math. Wahrscheinlichkeit, Mitteilungen der Natur-
forschenden Gesellschaft zu Bern vom Jahre 1850, und E. Bar-
bier, Deux moyens d’avoir rt au jeu de pile ou face, Comptes Rendus
de VAcademie des Sciences, Paris, Bd. 94, 1882.
61 Vgl. Enriques, Fragen der Klementargeometrie, deutsche
Ausgabe von Fleischer, IL Teil, Leipzig, Achter Artikel (von
Benedetto Cal).
Fimerding: Erziehung der Anschauung.