Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

126 VI. Die Urteilsklarheit 
nach der primitiven Schlußweise: „post hoc 
ergo propter hoc.‘ Auch wird diese Eigenschaft 
keineswegs durch das uns umgebende Leben in 
Natur und Gesellschaft von selbst im einzelnen 
Menschen entwickelt. Im Gegenteil; in einer 
Reihe von Schuleinrichtungen und vor allem in 
einem Teile unserer psychischen Verfassung lie- 
gen nicht unbedeutende Hindernisse für diese 
Entwicklung. Ich meine damit einerseits die 
natürliche Beeinflussung des Denkens durch alles, 
was einseitige Schulmethoden und Schulschablo- 
nen verbrechen, durch alles, was Überlieferung 
und Autorität geheiligt haben, durch alles, was 
wir an Vorurteilen und Parteimeinungen aus unse- 
rer Umgebung eingesogen haben, und anderseits 
die natürliche Beeinflussung des Denkens durch 
alles, was uns schmeichelt, durch alles, was 
unseren Begierden und Leidenschaften entgegen- 
kommt, durch alles, was uns unter Erzeugung 
mächtiger Gefühle, starker Liebe zu Lehrern, 
Eltern und Freunden eingeprägt wurde, durch 
alles, was der Gebrauch von leeren und unbe- 
stimmten Begriffswörtern mit sich bringt, die uns 
schon in frühester Jugend durch Überlieferung 
geläufig wurden, ohne daß wir sie jemals auf 
ihren Inhalt untersucht hätten. 
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