136 VI. Die Urteilsklarheit
heit liegt aber das Ideal darin, daß wir dem
Schüler Neigung und Gewohnheit für beide
Zwecke zur Natur machen, damit selbst da, wo
sittliche Kämpfe es erschweren, die Gewohn-
heiten des Denkens stärker sind als die Leiden-
schaften, die es verhindern wollen.
Die Urteilsklarheit ist also das Ergebnis des
Denkverfahrens. Dieses Ergebnis hängt aber zu-
nächst ab von einer angebornen, nicht weiter
entwickelbaren Fähigkeit, die ich als Scharfsinn
bezeichnet habe und die man auch als Intuition
bezeichnen könnte. Dabei bin ich mir klar bewußt,
daß sie mit diesen Worten eben nur bezeichnet,
keineswegs aber in ihrer Funktionsweise erfaßt
sind. Aber dieser Mangel ist hier nicht von Be-
lang, weil es sich hier um die angeborne Wurzel
der Urteilsklarheit handelt, zu deren Stärke die
Erziehung nichts beitragen kann.
Weiterhin aber hat die Urteilsklarheit zwei
andere Wurzeln, auf welche die Erziehung sehr
wohl zu wirken imstande ist, nämlich einesteils
den durch Erfahrung und Überlieferung sowie
durch wechselseitige Vertiefung und Besinnung
ausgebauten Gedankenkreis, andernteils die nur
durch sorgfältige Zucht zu erwerbende Gewohn-
heit, alle Schlüsse gewissenhaft zu prüfen. Wie
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