Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

Ühligkeit 
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Feinfühligkeit im Denken und Fühlen _ _ 143 
Verhalten des Bauern im Strome der Großstadt 
gegenüber der raschen Einstellung des Städters 
all den tausend Zufälligkeiten und Einzelheiten 
gegenüber zeigt deutlich ihre Bildsamkeit. In 
seiner eigenen Lebenssphäre kann dagegen um- 
gekehrt der Bauer dem Städter an Feinfühligkeit 
gleichwohl überlegen sein. 
Oder sie ist ein halb- oder unbewußtes instink- 
tives Verhalten, wie es Leute von sogenanntem 
angebornen Takt an den Tag legen. Diesen fei- 
nen Takt finden wir nicht bloß im Kreise wohl- 
erzogener Menschen, wo wir nicht mehr unter- 
scheiden ‚können, welchen Anteil Erziehung und 
welchen Anteil Naturanlage an ihm haben. Wir 
finden ihn auch bei den allereinfachsten Men- 
schen, bei primitiven Völkern sowohl wie bei den 
Kulturnationen. Daß er eine Vorzugsanlage des 
weiblichen Geschlechtes ist, scheint mir daraus 
hervorzugehen, daß ich ihn sehr häufig bei 
Frauen außerhalb des Kreises der höheren Kul- 
tur gefunden habe, wo die Mehrzahl der Männer 
keinen Tag die Stumpfheit und Brutalität ihres 
Wesens verleugneten. 
Aus dieser Doppelnatur der Feinfühligkeit geht 
mit Deutlichkeit hervor, daß sie weder mit der 
Sensibilität völlig identisch ist, die Fouillege als
	        
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