Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

ühlbarkeit 
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Augenblick sprungbereit zum Eintritt ins Be- 
wußtsein und, selbst hinter der Bewußtseins- 
schwelle versunken, bestimmt sie noch die Apper- 
zeption der Eindrücke, leitet die Assoziationen 
des Stromes und die Motive des Handelns. Alle 
Tätigkeit solcher Menschen gestaltet sich vom 
Gesichtspunkte der Idee aus, die ihr Gemüt auf- 
gewühlt hat und auf einer stets fühlbaren Tempe- 
ratur erhält. So versteht man, wie die Fähigkeit 
des Ergriffenwerdens oder die Aufwühlbarkeit 
des Gemütsgrundes die Wurzel der Willensstärke 
sowohl als auch der Denkfähigkeit und Fein- 
fühligkeit werden kann. 
Das Grundmerkmal der Aufwühlbarkeit ist 
selbstverständlich nicht Feinfühligkeit. Feinfüh- 
ligkeit bezeichnet die Leichtigkeit und Mannig- 
faltigkeit der Reaktion, während wir es hier 
mit der Tiefe und der Dauer derselben zu tun 
haben. Es gibt Naturen, die für Reize bestimmter 
Art sehr feinfühlig sind. Aber die Reize wühlen 
sie nicht auf. Sie reagieren vielleicht sogar auf 
mannigfaltige Reize, aber das Gefühl erlischt 
bald, ohne nennenswerte innere oder äußere 
Handlungen ausgelöst zu haben. Die russische 
Fürstin, welche über das Schicksal des Helden 
im Theater Tränen vergießt, während ihr Kut-
	        
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