Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

ılbarkeit 
jedem 
zleich- 
ıglich- 
‚ Aber 
Nach- 
Wich-_ 
ZUnNgS- 
‘ht wie 
‚it dem 
ch zu- 
ntliche 
ı Han- 
lie der 
höhtes 
schaft- 
sutung 
‚je die 
‚durch 
>» nicht 
an Er- 
gungs- 
erneint 
‘ugung 
ar eine 
Verwechslungen mit Emffänglichkeit 163 
Handlung gegen sie zugemutet wird, reißen die 
allgemeinen Wertgefühle, die mit ihr verbunden 
sind, den Grund der Seele auf. Ich erinnere mich, 
gelesen zu haben, daß gerade die besten Schüler 
Kants nicht bloß von der Klarheit seiner Aus- 
führungen, sondern auch von der verhaltenen 
Wärme, von der sie getragen waren, hingeris- 
sen wurden, Selbsterarbeitete wissenschaftliche 
Überzeugung ist immer mit Wertgefühlen ver- 
bunden, wenn auch in starken Abstufungen, je 
nach der Gefühlsbegabung des Forschers. Das 
Einzige, was wir sagen können, ist, daß diese 
Wertgefühle durch die wissenschaftliche Einsicht 
in die Unzulänglichkeit unseres Wissens ge- 
schwächt werden können, genau ebenso, wie der 
Zweifel an der Glaubwürdigkeit einer Idee die 
aufwühlende Kraft der Idee lähmt. Aber dann 
verlieren eben wissenschaftliche wie gläubige 
Überzeugungen ihre Widerstandskraft. Da nun 
freilich der ehrliche Forscher viel mehr dem 
Zweifel ausgesetzt ist als der ehrliche Gläubige, 
so-sind auch die Ideen, die ihn beherrschen, küh- 
ler, und die wahre Wissenschaft ist daher weit 
weniger fanatisch als der felsenfeste Glaube. 
Übrigens ist es nicht unwahrscheinlich, daß die 
nicht völlig rationalisierten Ideen eine stärkere
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.