Herbart
seiner
ber ob
hängig
agogik
"orstel-
n wenn
3 nach-
‚en des
rall zu-
l.h. zu
1später
aber in
lungen
tellung
Aber
/orstel-
‘ht das
a auch
Wäre
\, deut-
re, das
Denn
‘as Ge-
lassen,
;stenmal
arm1ßt.
Überschätzung des Vorstellungskreises als Triebkraft 1 81
daß man dieses Willensgedächtnis und jenes Vor-
stellungsgedächtnis noch nicht ’parallelisiert hat.
Dann aber geht auch die ganze Charakterbildung
ausschließlich auf die Bildung des Vorstellungs-
kreises zurück, und damit wäre — im Wider-
spruch sogar zu Herbarts eigener Pädagogik der
Charakterbildung — der Möglichkeit Tür und
Tor geöffnet, jede Individualität in einen
echten, wenn auch einfachen Charakter zu ent-
wickeln. Die Herbartsche Theorie wäre das
Eldorado aller Erzieher.
Daß Herbart die Ursprünglichkeit der Energie,
der Triebe und Instinkte auch in der Pädagogik
nicht sieht oder nicht beachten will, geht deut-
lich aus seiner Lehre vom Interesse hervor, die
ja bei ihm — und gewiß mit Recht — eine so
ausschlaggebende Rolle spielt. Das Interesse ent-
wickelt sich bei ihm nicht aus inneren Trieben;
im Gegenteil: „Das Interesse‘, sagt er zunächst,
„geht aus von interessanten Gegenständen und
Beschäftigungen. Durch den Reichtum derselben
entsteht das vielseitige Interesse“ (Allg. Päd.,
5. 154). Erst 36 Jahre später, im „Umriß päd-
agogischer Vorlesungen‘ kommt er dem wahren
Begriff des Interesses näher, wenn er sagt: „In-
teresse ist Selbsttätigkeit.‘“‘ Da aber Selbsttätig-
Kerschensteiner, Charakterbegriff. 4. Aufl, 13