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Charakter und geschlossener Gedankenkreis 203
men des Jeremy Bentham zu erfüllen, der den
Zweck der Gesellschaft in der Erreichung des
größtmöglichen Glückes für die größtmögliche
Zahl sah, so werden wir einem utilitarischen Cha-
rakter Nahrung geben. Erfüllen wir den Zögling,
soweit es seine Individualität erlaubt, mit der
Lehre der Epikuräer, so wird ein eudämonisti-
scher Charakter das Ergebnis sein. Das Moral-
system des Christentums wird einen anderen sitt-
lichen Charakter geben als das rigoristische Sy-
stem Kants, der den Begriff des Guten nur aus
dem Pflichtbegriff abzuleiten suchte. Doch gibt
es gewisse spröde Individualitäten von wirklicher
Charakteranlage, die selbst in bezug auf die Art
der Ausgestaltung des Gedankenkreises dem Er-
zieher nicht allzuviele Möglichkeiten bieten. Es
ist keineswegs jede Individualität jedem Ge-
dankenkreis zugänglich.
Vor allem haben wir zu beachten, daß wir nicht
jede Charakteranlage jeder Aufgabe einer sitt-
lichen Idee dienstbar machen können, sondern
nur jenen Aufgaben, die der Charakteranlage an-
gepaßt sind. „Du sollst der Wahrheit dienen‘ ist
ein allgemeiner Grundsatz in allen ethischen Sy-
stemen. Aber der eine ist durch Anlage und Nei-
gung nur für den aktiven Dienst der religiösen,