Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

5 I. Bedeutung des Wortes Charakter 
mehr bloß um ein Aggregat von nebenein- 
anderstehenden Merkmalen, sondern auch um die 
Funktionsweisen des Bewußtseins. Stimmen 
diese Funktionsweisen, vom Standpunkte der 
Ethik oder Logik betrachtet, überein, haben sie 
also gleichsam wie verschiedene‘ am gleichen 
Punkte angreifende Naturkräfte eine immer 
gleichwirkende Resultante, so sprechen wir dem 
Menschen Charakter zu, im andern Falle sprechen 
wir ihm ihn ab. Meinen wir unter dem Worte 
Charakter diesen Begriff, so sollten wir immer 
vom ethischen oder logischen Charakter im Ge- 
gensatz zum bloßen Formcharakter sprechen. Es 
ist der Charakter im engeren Sinne, im 
Sinne der ethischen oder logischen Beurteilung. 
Die Charaktergestaltung ist also hier von der 
Beschaffenheit der objektiven oder subjektiven 
Grundsätze abhängig, die den Willen dauernd 
bestimmen. Vollendete Charaktere in diesem 
Sinne sind ethische Ideale. Auch der beste Cha- 
rakter bleibt immer nur eine asymptotische An- 
näherung an dieses Vorbild. Denn diese beharr- 
liche Verfassung der Seele, diese individuelle 
Wertverfassung oder Wertgestalt, selbsterworbene 
oder überlieferte, aber vollständig übernommene 
Crundsätze dauernd als unbedingte Gebieter an- 
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