lurch
‚eich-
kein
ı fei-
a Er-
3 und
rund-
endig
chge-
albst-
deren
ıngen
ische
it ge-
\inzu-
uhal-
kt zu
dem
riebe
be-
geht
Bahn
ı um-
chzu-
sein
lung,
Die besonnenen Erzieher nn 2209
jede Arbeit soll der klare, auch für dritte Per-
sonen verständliche Ausdruck eines inneren Er-
lebnisses, eines wohlerfaßten Begriffes werden.
Zu bemängelnde Handlungen und unvollkom-
mene Arbeiten rühren von mangelhaften Vorstel-
lungen, mangelhafter Geschicklichkeit oder auch
unzureichendem Wollen her. Die sogenannte
„böse Absicht‘ des Zöglings ist kein Faktor,
mit dem zunächst gerechnet wird. Alles ist auf
Vertrauen gegründet. Aus der Handlung oder aus
der Arbeit sucht der Erzieher die Art und Güte
der Vorstellung und der Willensanlage oder die
Ursache der mangelnden Technik zu ergründen,
Er quält das Kind nicht, weil seine Handlung
und seine Leistung so ganz anders ist, als er sie
sich dachte. Er sucht sie zu verstehen, die psy-
chologischen oder sozialen Ursachen herauszu-
finden, warum die moralische Handlung oder die
praktische Arbeit so und nicht anders ausgefal-
len ist. Indem er so auf alle richtigen und un-
richtigen, auf alle klaren und unklaren Absichten
des Kindes einzugehen versucht, wacht das dop-
pelte Vertrauen des Kindes auf, das Vertrauen
auf die führende Güte des Erziehers und das Ver-
trauen auf seine eigenen, vielleicht schwachen
Kräfte. Aus diesem Vertrauen wächst der Mut
Kerschensteiner, Charakterbegriff, 4. Aufl, 16