Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

3 I. Bedeutung des Wortes Charakter 
Handlungen des Menschen auf seinen Charakter, 
d. h. von äußerlichen Dingen auf seine innere 
Seelenverfassung. Handlungen kann man aber 
kaum als Bestandteile der seelischen Verfassung, 
d. h. der Wertgestalt der Seele bezeichnen, eben- 
sowenig wie die Rotation einer Dynamomaschine 
ein Bestandteil des elektrischen Stromes ist, der 
sie durchfließt. Ja, die Handlungen brauchen 
nicht einmal das eigentliche Wesen der wirk- 
lichen Seelenverfassung zu kennzeichnen. Es gibt 
Erziehungsmethoden, welche, wenn sie früh ge- 
nug begonnen und beharrlich genug durch- 
geführt werden, bei gewissen Menschen, und 
zwar gerade bei den willensmäßig schwach ver- 
anlagten, Gewohnheiten erzeugen, die nicht dem 
wahren Charakter des Menschen, d. h. seiner 
inneren Seelenverfassung entsprechen, die nicht 
aus einem inneren Bedürfnis entsprungen sind. 
Handlungen, die aus manchen zweckmäßig ent- 
standenen Gewohnheiten hervorgehen, sind kein 
untrügliches Spiegelbild des Charakters, wie 
regelmäßig sie auch jahrelang wiederkehren 
mögen. Es können später Entwicklungen ein- 
treten, wo die nicht aus eignen Bedürfnissen, 
Trieben, Neigungen, sondern aus Zwang entstan- 
denen gewohnheitsmäßigen Handlungen allmäh- 
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