Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

tes Charakter 
Charakter, 
aine innere 
man aber 
Verfassung, 
hnen, eben- 
nomaschine 
nes ist, der 
n brauchen 
der wirk- 
1en. Es gibt 
je früh ge- 
ıug durch- 
schen, und 
;:hwach ver- 
a nicht dem 
1. h. seiner 
n, die nicht 
ungen sind. 
zmäßig ent- 
n, sind kein 
'akters, wie 
‚jederkehren 
lungen ein- 
‚edürfnissen, 
ang entstan- 
zen allmäh- 
Zwangswirkung auf die Charakterentwicklung G 
lich unterbleiben, ja, es können Ereignisse ein- 
setzen, wo plötzlich gerade die entgegengesetzte 
Handlung als diejenige, die gemäß dem bisheri- 
gen Verhalten zu erwarten gewesen wäre, aus- 
gelöst wird. Wir sagen dann, „der Mensch ist 
zum Rätsel geworden‘‘, oder „er hat seinen Cha- 
rakter geändert‘. Vielleicht dürften wir eher 
sagen, sein wahrer Charakter ist durch die ethische 
oder unethische Zwangsjacke, die eine frühere 
Erziehung über ihn gestülpt hat, zum Durch- 
bruch gekommen. Überall, wo Gewohnheiten 
unter starkem Zwange entstehen, können wir 
nicht mit Sicherheit von der gewohnheitsmäßi- 
gen Handlung auf den Charakter schließen. Wo 
dem Zwang eine heimliche innere Abneigung 
gegenübersteht, kann eine heuchlerische Gewohn- 
heit sich ausbilden, die nicht standhält, wenn der 
Zwang aufhört. Daher die Gefahr, die dem Er- 
ziehungszwange vor allem in religiösen und mo- 
ralischen Dingen anhaftet, wenn es der Erziehung 
nicht gleichzeitig gelingt, die schwachen oder 
gar mangelnden Neigungen, die den Zwang her- 
beigerufen haben, zu kräftigen bzw. zu erzeugen. 
Er verhindert nicht nur, daß der Zögling sein 
eignes Wesen erfassen lernt, um daran später 
seine Selbsterziehung anzuknüpfen, sondern er
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.