Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

10 7, Bedeutung des Wortes Charakter 
täuscht vor allem auch den Erzieher über die 
Möglichkeiten und Grenzen seiner pädagogischen 
Arbeit. Diese Möglichkeiten und Grenzen hän- 
gen in erster Linie von dem angebornen Be- 
stande physischer und psychischer Fähigkeiten 
und den sich aus ihnen entwickelnden Eigen- 
schaften ab, ein Bestand, der in jedem einzelnen 
[ndividuum ein anderer ist. 
Wir kennen im allgemeinen die wichtigsten in 
der menschlichen Natur sich zeigenden Anlagen, 
aus denen die ersten Funktionen der Seele sich 
entwickeln, sowie jene, die im Laufe der Ent- 
wicklung des Geistes zu den mit der Geburt 
sich regenden hinzutreten. Wir wissen, wie un- 
endlich viele Abstufungen und Verbände dieser 
Abstufungen diese Anlagen eingehen können. 
Wir sind aber nicht imstande, wenigstens nicht 
im unentwickelten Individuum, die Zusammen- 
setzung und Organisation dieses Anlagenbestan- 
des bei jedem einzelnen genau nach Art, Grad 
und Umfang festzulegen. Wie viel oder wie wenig 
es nun auch gelingen mag, das einzelne Indivi- 
duum nach der Seite der ihm eigentümlichen Zu- 
sammensetzung seiner angeborenen und später 
sich entwickelnden Veranlagungen zu kennzeich- 
nen, aus denen ein ethischer Charakter ent- 
Die !' 
sprl: 
due] 
Ch- 
N 
eine 
kan: 
wiIic 
bee} 
Nor 
Zzust 
Anl 
SPIU 
glei 
best 
Aber 
der 
keit 
här 
anl; 
Ian 
SOT‘ 
An 
die 
710] 
mir
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.