Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

22 _ 7. Bedeutung des Wortes Charakter 
Begehrungszustände der Seele. „Das innere We- 
sen jedes Tieres (sic!) ist die Begierde im Sinne 
Spinozas, der Wille im Sinne Schopen- 
hauers, also das Fühlen und Handeln und 
nicht das Denken.‘ Was hier Ribot mit Cha- 
rakter meint, ist wohl verständlich. Es ist, wenn 
ich mich so ausdrücken darf, der charakter- 
freie Charakter, das, was man auch sonst als das 
eigentümliche Wesen des Individuums bezeich- 
net. Die Handlungsweise hat zwar infolge die- 
ses Verbandes von Instinkten, Trieben, Impulsen, 
Gefühlen ein bestimmtes Gepräge, aber der Ge- 
samtheit der Handlungen braucht keineswegs 
Einheitlichkeit zuzukommen. Es kann ihr 
sehr wohl, und tut es auch in den meisten Fällen, 
das Gesetzmäßige und darum Vorausbestimm- 
bare der Gesamtrichtung fehlen, das eben den 
Charkter in engerem Sinne kennzeichnet. Gewiß 
ist das Wollen des Menschen durch diesen An- 
lagenverband ursächlich bestimmt. Es ist aber 
auch mitbestimmt durch alle die Motive, welche 
die planlos wirkende Umwelt wie die planvoll 
wirkende Erziehung im Menschen erzeugen, zwei 
Lebensatmosphären, die ersichtlich nicht von 
diesen Strebens- und Gefühlsanlagen abhängen. 
Daher führt es zu Mißverständnissen, für die- 
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