Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

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Der Charakterbegriff bei Rıbot und Schopenhauer 23 
sen irrationalen Teil des Anlagenverbandes oder 
den aus ihnen sich entwickelnden Funktionen 
schlankweg das Wort „Charakter‘“ zu gebrau- 
chen. Denn dieses Wort soll, soweit es ohne wei- 
tere Bezeichnung gebraucht wird, für den Be- 
griff des konsequenten Handelns aufbewahrt 
bleiben, sei es des moralischen, immoralischen 
oder amoralischen Handelns. Alle unsere Erfah- 
rungen zeigen, daß, außer bei reinen Reflex- 
maschinen, wie es Wirbeltiere werden, denen man 
die beiden Gehirnhemisphären abgenommen hat, 
aus diesen Funktionen allein ein einheitliches 
lauerndes Gepräge der Handlungsweise nicht er- 
wächst. Wäre diese Gruppe von Funktionen das 
allein Maßgebende für die Entwicklung des Cha- 
rakters im eigentlichen Sinne, dann wäre auch 
aur eine Dressur des Individuums allenfalls mög- 
lich, niemals aber eine eigentliche Erziehung, 
zeschweige denn eine Charaktererziehung. 
Der Hinweis Ribots auf Schopenhauers Begriff 
des Willens und damit die Gleichsetzung dessen, 
worin Ribot das Wesen des Charakters sucht, mit 
dem, worin es für Schopenhauer besteht, ist nicht 
zulässig. Zwar ist für Ribot wie für Schopenhauer 
der Charakter angeboren und unveränderlich. In 
seiner Preisschrift über die Freiheit des Willens
	        
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