Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

30 I. Bedeutung des Wortes Charakter 
den mit ihm in allen Einzelheiten festgelegten 
Charakter die Unfreiheit des Willens zu er- 
klären und trotzdem sie mit dem Bewußtsein 
der Verantwortlichkeit zu vereinen. Damit glaubt 
er die Kantsche Philosophie zu Ende gedacht zu 
haben.!® 
Die grundsätzliche Verschiedenheit in der 
Erklärung jener Erscheinung, die Ribot und 
Schopenhauer als Charakter des Individuums be- 
zeichnen, ist aber auch in der Erscheinung selbst 
gegeben. Denn Ribot schließt die intellektuellen 
Funktionen aus, Schopenhauer schließt sie (eben- 
so wie Fouillee, vgl. Kap. III) ein. Nun könnte 
man versucht sein, das Gesamtbild des Handelns, 
das aus dem Ribotschen Bestand an Funk- 
tionsanlagen entspringt, als die Individualität des 
Menschen zu bezeichnen. Aber auch das würde 
zu Verwechslungen führen. Individualitätist 
das, was Schopenhauer im Auge hat. Sie 
ist die Erscheinungsform nicht bloß der 
von Ribot bezeichneten elementaren, sondern 
auch der mit ihnen verbundenen höheren, geisti- 
gen Anlagen in ihrer Entwicklung, die Lebens- 
form, die Charakter besitzen kann oder auch 
nicht. Gleichwohl erscheint es mir zweckmäßig, 
die Ribotsche Gruppe von angeborenen Gefühls-, 
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