34 Z. Bedeutung des Wortes Charakter
bestimmt ist, sondern auch durch jene Werte, die
wir die unbedingt geltenden oder auch geistigen
Werte nennen, die ihre Erlebnisfähigkeit gewis-
sen Bewußtseinsgesetzlichkeiten verdanken. Und
weil es beim Charakter im engeren Sinne eben
gerade auf das eigentliche Wollen ankommt, so
bestimmen diese Gruppen vor allem die Auswahl
der wichtigsten Erziehungsmittel, wie auch die
Art ihrer Anwendung. Sie verschaffen uns Klar-
heit über die Zweckmäßigkeit unserer Unter-
richts- und Erziehungsorganisationen und über
die Grenzen unserer Erziehungstätigkeit. Erst in-
dem wir uns den Inhalt dieses Begriffes klar-
machen, lernen wir erkennen, daß die Schopen-
hauersche Behauptung von der Unveränderlich-
keit des menschlichen Charakters einer Verbesse-
rung bedarf.
In der hier gemeinten Anlagengruppe liegen
die wesentlichen Hilfskräfte, die der Erzieher
ausspielen kann, um den ethischen Charakter
herauszuarbeiten. Denn die Hauptgefahren für die
Beständigkeit im Handeln bei gleichen Anlässen
liegen im ungeregelten Trieb- und Gefühlsleben
mit seinen leicht sich wandelnden Stärkegraden
der Impulse und seinen vielfach sich wider-
streitenden Tendenzen. Diesen ewigen Wider-
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