Full text: Charakterbegriff und Charaktererziehung

46 Z. Bedeutung des Wortes Charakter 
Wesen der einzelnen Individualität heraus, d. h. 
die Persönlichkeit ist vor allem selbstgewollte 
Selbstgestaltung. „Persönlichkeit ist‘, wie sich 
EmilLuckas ausdrückt, „ein Prinzip der For- 
mung einer F unktion, die sich immer in derselben 
Richtung, mit derselben Itensität betätigt, eine 
Kraft neben anderen Kräften des Weltalls.“ 
Die Frage ist nur, ob dieses Prinzip der For- 
mung, diese F unktion, ein Ausfluß bedingt oder 
unbedingt geltender Werte ist, oder mit anderen 
Worten, ob die Persönlichkeit von einer auf be- 
dingt geltende Werte gerichteten Leidenschaft 
geformt wird oder aus der von den unbedingt 
geltenden Werten beherrschten seelischen Zen- 
tralität, d.h. von dem Ich-Bewußtsein, das diese 
Wertgestalt bejaht. Persönlichkeit in diesem letz- 
teren Sinne ist immer ein Gebilde der Selbst- 
gesetzlichkeit, der Autonomie; sie ist immer eine 
sittlich freie Persönlichkeit. Sie braucht damit 
m. E, nicht, wie F.Nie bergall in seinem Buche 
„Person und Persönlichkeit‘ meint, auf die schöp- 
ferische Gestaltung neuer Werte — richtiger ge- 
sagt, neuer Güter — eingestellt zu sein ; es gibt 
Persönlichkeiten, die in voller Harmonie mit den 
bestehenden Gütern ihrer Gemeinschaft leben, 
2s gibt aber allerdings auch Persönlichkeiten. 
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