68 ZIT. Individualitätstypen der neueren Forschung
Bestimmung hindeutet. Die Natur hat sie bis zum
Exzeß ‚plastisch‘ gemacht. Sie sind das summa-
rische Ergebnis der Umstände, der Umgebung,
der Erziehung, die ihnen Menschen und Dinge
haben angedeihen lassen. Ein anderer, oder,
wenn kein anderer da ist, die soziale Umgebung
will und handelt für sie. Sie sind keine Stimme,
sie sind nur ein Echo. Sie sind dies oder jenes,
je nach den Verhältnissen. Der Zufall entscheidet
über ihren Beruf, über ihre Verheiratung, über
alles andere. Einmal vom Räderwerk der Welt
erfaßt, handeln sie, wie alle Welt handelt.* Auch
Ch.Sigwart% derelf Jahre vor Riboteine Studie
über „Die Unterschiede der Individualitäten‘‘ ver-
öffentlicht hat, zeichnet diese Gruppe der Gestalt-
losen in ganz ähnlicher Weise. Er nennt sie aber
die Rezeptiven oder Plastischen, im Gegen-
satz zu den Aktiven, die als Spröde, Scharf-
kantige in sich selbst wie ein Kristall das Gesetz
zu tragen scheinen, nach dem sie sich bilden.
Was nun die Schwankenden betrifft, so
zeichnet sie Ribot als die Abfälle und Schlacken
der Zivilisation. Hier kann man die Zivilisation
mit Recht anklagen, daß sie die Ursache ihrer
Vermehrung ist. Sie sind das volle Gegenteil des
Charakters im Sinne unserer Festlegung des Be-
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